5 - Erinnerungskultur in einer sich verändernden Gesellschaft (Podium) [ID:53325]
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Guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren. Mein Name ist Antje Klei. Ich darf Sie ganz herzlich

begrüßen zum heutigen Podium zum Thema Erinnerungskultur in einer sich verändernden

Gesellschaft. Dieses Podium findet statt im Rahmen der von Heiner Bielefeld und dem Elite-Masterstudiengang

Ethik der Textkultur gemeinsam organisierten Ringvorlesungen Antisemitismus. Ich freue mich,

dass Sie erneut so zahlreich dabei sind und ich freue mich oder wir alle freuen uns über Ihr

Interesse an dem Thema der Ein- bzw. Ausübung erinnerungskultureller Praktiken unter sich

verschiebenden gesellschaftlichen Bedingungen. Wir haben drei hochkariertige Gäste da heute,

die in ihrem Arbeitsalltag hier an der FAU und in der Stadt Nürnberg wissenschaftlich und praktisch

mit Fragen des Gebrauchs der Geschichte in der deutschen Öffentlichkeit und mit Bedingungen,

Möglichkeiten und Formen des Erinnerns, insbesondere aber nicht ausschließlich an die

nationalsozialistischen Verbrechen befasst sind. Ich begrüße ganz links von mir die

Geschichts-Dedaktikerin Prof. Dr. Charlotte Bühlgrammer, gleich hier neben mir den Leiter des

Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, Privatdozent Dr. Immanuel Baumann und den

Organisationspädagogen Prof. Dr. Nicolas Engel, der sich in seiner Forschung unter anderem intensiv

mit Gedenkstätten als pädagogischen Institutionen beschäftigt hat. Herzlich willkommen.

Wir haben uns Folgendes vorgenommen. Ich stelle unsere Gäste zunächst in aller gebotenen Kürze vor.

Anschließend werden alle drei aus dem Kontext ihrer Tätigkeiten in kurzen Statements auf

gesellschaftliche Herausforderungen der Erinnerungskultur eingehen und dabei auch den Begriff

Erinnerungskultur kritisch beleuchten zugunsten von Begriffen wie beispielsweise Geschichtswissen und

Geschichtsbewusstsein bzw. Geschichtskultur. Und dann steigen wir über ausgewählte Schnittpunkte

der Statements zunächst auf dem Panel in eine Diskussion ein, die wir zeitnah auch für das gesamte

Plenum öffnen, damit wir etwa die Hälfte des heutigen Abends für das gemeinsame Gespräch zu diesem

politisch praktisch immer, aber derzeit womöglich besonders aktuellen Thema Zeit haben.

Ich beginne mit die Kurzvorstellungen mit Immanuel Baumann, der hier direkt neben mir sitzt.

Er ist studierter, promovierter und habilitierter Historiker, der an den Universitäten Freiburg und

Halle Wittenberg zu Antisemitismus in der Weimarer Republik, der Geschichte der Kriminalwissenschaft

nach 1945, der Geschichte des Bundeskriminalamtes und zum Verhältnis von teuerischen Gemeinschaften und

Staatsgewalt im 20. Jahrhundert geforscht hat. Bereits 2017 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter

am Haus der Geschichte Baden-Württemberg verantwortlich für den Aufbau und die Ausgestaltung

der Geschichtsvermittlung in der Außensteller-Erinnerungsort Hotel Silber, ehemalige Gestapo-Zentrale

für Wittenberg und Hohenzollern. 2021 wechselte er auf die Stelle des Leiters des Memoriums

Nürnberger Prozesse bei den Museen der Stadt Nürnberg und seit Ende 2023 ist er Leiter des

Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände und der Abteilung Erinnerungskultur und Zeitgeschichte

bei den Museen der Stadt Nürnberg. Herzlich willkommen, Herr Baumann. Sie dürfen nochmal klatschen.

Und ich stelle alle drei direkt nacheinander vor und Sie werden dann auch Ihre Statements direkt

nacheinander abgeben. Als nächstes darf ich Nicolas Engel vorstellen. Er hat seit einem guten

Jahr hier an der FAU die Professur für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Organisationspädagogik inne.

Nach Studium und Promission in Erlangen hat er in Halle, Wittenberg und Bochum Professuren

vertreten und in Frankfurt auch knapp drei Jahre lang eine W1-Professur inne, bevor er zurück

an die FAU kam. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind die pädagogische Organisations- und

Institutionalisierungsforschung, Pädagogik als kritische Kulturwissenschaft, Erziehung nach

Ausschwitz unter veränderlichen Bedingungen und pädagogische Organisationsentwicklung, also ganz

einschlägige Themen für das heutige Panel. Wichtig ist ihm insbesondere sein DFG Projekt

Institutionalisierung von Wissen im Wandel. Dabei handelt es sich um eine ethnographische Untersuchung

von NS-Gedenkstätten als Akteure und Arenen der Wissensbegegnung. Und er wird sicher Gelegenheit

haben uns auch darüber noch ein wenig mehr zu erzählen. Passend zum heutigen Abend noch einen

Literaturhinweis, denn in Kürze erscheint in der Zeitschrift für Pädagogik ein Thementeil

Erziehung nach Ausschwitz im Kontext transnationaler Erinnerung, den Engel gemeinsam mit Wolfgang

Meset von der Uni Frankfurt herausgibt und in dem er gemeinsam mit Johannes Bretting, einem

Doktoranden, einen Beitrag schreibt mit dem Titel, ich zitiere, wozu erinnern,

Teil einer Videoserie :

Presenters

PD Dr. Imanuel Baumann PD Dr. Imanuel Baumann
Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer
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Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:38:39 Min

Aufnahmedatum

2024-06-11

Hochgeladen am

2024-06-18 17:26:03

Sprache

de-DE

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