Ja, vielen herzlichen Dank. Ich habe natürlich schon einen sonnigen Tag bestellt, aber nicht so
heiß. Deswegen ist es ein heißer Abschüsstag. Ja, liebe Studierende, liebe Angehörige der
FVU, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste, liebe Freunde und Familie, liebe Herr De Kahn,
liebe George. Ich möchte zunächst mich ganz herzlich bei Ihnen, Herr Kirschmann,
lieber Herr De Kahn, für Ihre persönlichen, freundlichen ganz ganz herzlich bedanken.
Vielen Dank. Ich könnte Ihnen lange zuhören einfach. Und dir, liebe George, nicht nur für
deine Kooperation und Zusammenarbeiten, alles was wir zusammen durchgemacht haben,
ich danke dir für deine Wertschätzung und vor allem für deine Freundschaft,
dass wir jahrelang miteinander durchgemacht haben. Das war alles wunderbar. Vielen Dank.
Ja, ich habe hier beginne ich mit einem Gedicht. Das habe ich abgeguckt vor einem Kollegen,
der Mediziner. Und das dachte ich, das passt zu dieser Situation hier,
beim Abschiedsfreude. Und dieses Gedicht ist von William Bush. So. Vielen Dank.
Mein Lebenslauf ist bald erzählt, in stille Ewigkeit verloren. Schlief ich und nichts hat
mir gefehlt. Wies, dass ich sichtbar war geboren. Was aber nun? Auf schwachen Krücken,
ein leichtes Bundel auf dem Rücken. Bin ich getrost dahingeholpert. Bin über manchen
Stein gestolpert. Die Kollege hatte auch paar Sätze hinzugefügt. Manche Projekten gestolpert,
manche Kollegen, in meinem Fall auf manche Artikel, der wie das. Also mit Untergrat,
mit Unterkrum und schließlich muss ich mich verschnauzen. Bedenklich kriege ich meine Glatze,
die habe ich noch ein bisschen. Und sah mich in der Gegend um. Oh weh, ich war im Kreis gelaufen.
Stand wiederum am alten Platz und vor mir dehnt sich lang und breit wie Eden die Ewigkeit. Ja,
ich bin im Kreis gelaufen. Das ist der Kreislauf des Lebens, der Kreislauf der Zeit. Was ist die
Zeit? Das ist das, was ich jetzt gerade, wir verabschieden uns. Ja gut. Ich diskutiere oft
mit meinem Sohn und nerve ich mit meinen ganz blöden Fragen als Physiker, sage ich, okay,
was ist die Zeit überhaupt? Das war kürzlich sogar. Ob das eine Energie ist, ein Teilchen ist oder
eine Dimension ist. Nur ich sage es heute, meine sogenannte poetische oder literarische Gefühl,
wir leben ja in einer linearen Zeit. Wir haben Vergangenheit, wir haben Gegenwart und Zukunft.
Für mich ist die Vergangenheit Schatten der Erinnerung. Die meisten davon haben wir schon
bereits vergessen, was wir schon wieder erinnern. Die Zukunft ist eine Illusion. Die Gegenwart ist
für mich die ewige Selbstbehauptung und darum geht es mir heute. Selbstbehauptung. Lassen Sie mich mit
einigen Worten von Michael Foucault zur Funktion der Philosophie als freies Denken beginnen,
denn er fordert, Zitat, nicht länger mit Methoden und Lehre und Forschung das zu legitimieren,
was man schon weiß. Schon stattdessen Evidenzen und Postulate hin zu hinterfragen,
Gewohnheiten abzuschütten und, das haben wir das Wort heute gehört, das Risiko anders zu denken,
einzugehen. Die Wahrheit aufzugeben und sich der weniger bequemen Aufgabe zu stellen,
wahrhaftig zu sprechen. Das ist sehr, sehr schwierig. Ich gehe davon aus, dass diese
Überlegung von Michael Foucault nicht nur für die Philosophie gilt, sondern auch für alle
Disziplinen, die den Anspruch erheben, als Wissenschaft zu gelten und vor allem auch für
die Theologie. Wenn die Theologie als Wissenschaft gelten will, dann soll sie sich neu gestalten.
In herkömmlichem Kontext muss sich die Theologie mit Argumenten behaupten, aber letztlich war sie
von einer Erwartung des Glaubens- schenkens geprägt. Die Theologie beansprucht einerseits
eine Wissenschaftsdisziplin zu sein, andererseits macht ihren Gegenstand der Untersuchung etwas aus,
was nie erfasst werden kann. So wie Nietzsche sagt, gründet sich auf die Annahmen. Die Lehre
von Gott, vom Jenesseits, von der Prophetie, die unistämmliche Seele, Paradies. Wenn ich an Paradies
denke, denke ich vor allem an das Wort von Aude de Sarkany. Er hat in seinem Traktat der Definition
definiert, was ist Paradies, hat gesagt, Paradies ist das, was Sie nie sehen werden. Er ist eine
Satiriker. Dabei galt die Argumentation als ein dialektisches Mittel zur Rechtfertigung und diente
der Beharrung auf die eigene Wahrheit und auf dem Anspruch, dass die eine Religion mehr die
Wahrheit entspricht oder sogar die absolute Wahrheit besitzt. So, ich beginne jetzt mit
Farabi, wie dieser Philosoph die Theologie in seinem Buch, Ehsa al-Ulum, definiert, als eine
Kunst, durch die sich der Mensch mit Hilfe der Disputation den Ansichten und den Handlungen,
Presenters
Dr. Reza Hajatpour
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:57:27 Min
Aufnahmedatum
2024-07-22
Hochgeladen am
2024-07-22 15:56:03
Sprache
de-DE
Zum Abschied von Prof. Dr. Reza Hajatpour vom Lehrstuhl für Islamisch-Religiöse Studien sehen sie hier seine Abschiedsvorlesung vom 19.07.2024 aus der Orangerie des Schlossgartens der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.