Stellen Sie sich bitte einmal kurz vor und was Ihre Position an der FAU ist.
Ich lehre griechische und römische Geschichte in der herkömmlichen Art und Weise, gebe
meine Vorlesungen und meine Seminare, aber wir bauen eben auch römische Geschichte
nach.
Wir machen sie erlebbar und wollen wissen, wie sie funktioniert hat.
Wir haben jetzt hier auch auf der Consumenta gesehen, dass die Römer Boote und auch Katapulte
bauen.
Warum genau diese?
Es besteht ein Missverhältnis zwischen denen, was die Römer uns schriftlich überliefert
haben, wovon wir dann profitieren und wissen könnten, wie diese Dinge funktioniert haben
und dem Ausmaß, wie das tatsächliche Know-how notwendig wäre, um diese Dinge zu bedienen.
Es ist ja wirklich beeindruckend zu sehen, was sie hier so nachgebaut haben.
Gab es da irgendwelche Komplikationen oder was macht es so besonders, dass sie die nachgebaut
haben?
Zunächst einmal muss man ein Go bekommen.
Man kann das nicht alleine machen.
Man braucht viele unterstützende Seminare und unterstützende Helfer aus der Region,
Studierende, Schüler, damit man so etwas Großartiges und Außergewöhnliches schaffen kann.
Das war ein riesiges Feedback und man muss die Leute auch bei der Stange halten.
Das ist nicht ganz einfach.
Man muss aber auch Fachleute engagieren und da hatten wir so voll Fachleute unserer Universität.
Das ist ja eine Volluniversität.
Wir spielen Spröhmungswissenschaft damit, da spielen digitale Grafiker mit, auch Archäologen,
das würde man jetzt eher denken, aber auch die anderen Fächer aller Fakultäten spielen
mit hinein und man braucht auch Fachleute außerhalb der Universität, um auch das, was man tut,
dass man auch immer wieder ein Feedback hat, dass man auf dem richtigen Weg ist.
Das ist nicht selbstverständlich.
Dafür haben wir ja auch einen Preis bekommen, dass das Ganze doch so gut geklappt hat.
Also der Preis bestätigt einmal, dass es uns gelungen ist, etwas über eine so lange
Periode mit Freiwilligen, die wir nicht bezahlen.
Auch die Institute, die teiligt waren, haben das eigentlich zum Selbstkostenpreis gemacht,
dass wir die so lange haben bei der Stange halten können.
Auf der anderen Seite, dass wir eben auch ein wissenschaftliches Benefit für uns generiert haben.
Also wir wissen jetzt, zum Beispiel der Boote, zum Beispiel dieses einen ersten Bootes,
wofür wir auch den Preis bekommen haben, wie diese Boote funktionieren.
Das wussten wir bislang nicht.
Also weil eben keiner aus der römischen Zeit uns darüber Beschreibungen hinterlassen hat,
wie die Boote in Betrieb genommen worden sind, wie sie gesegelt worden sind.
Das ist schon ein enormer Wissensgewinn, kann man sagen.
Und dafür sind wir geehrt worden.
Das freut mich sehr.
Wir haben uns ja auch eben einen Vortrag über die Katapulte angeschaut.
Vielleicht, dass Sie da kurz was darüber sagen könnten.
Wir haben uns in der Artillerie kundig machen wollen.
Auch da ist wieder das Missverhältnis vorhanden.
Keiner berichtet über die Funktionsweise.
Wir wissen nur, dass es sie gegeben hat, anhand von archäologischen Funden
oder auch knappen Beschreibungen.
Meistens nicht beides zusammen.
Und wir wissen, wie die Geschütze, diese Torseonsgeschütze, sich entwickelt haben
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:04:20 Min
Aufnahmedatum
2024-11-19
Hochgeladen am
2024-11-19 16:56:17
Sprache
de-DE
Prof. Dr. Boris Dreyer, Professur für Alte Geschichte, gibt nicht nur Vorlesungen, sondern macht auch römische Geschichte erlebbar. Zum Beispiel mit dem Nachbau von Römberbooten. Mehr im Interview und unter www.fau.de/die-roemerboote-der-fau/.
Prof. Dr. Dreyer wurde für die gemeinsame Forschungsarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern am Römerboot-Nachbau mit dem Preis "Wissen der Vielen" ausgezeichnet. Mehr Infos hier: www.fau.de/2024/10/news/preis-fuer-roemerboot-nachbau-der-fau/