WCAG 2.0 verstehen, WCAG Web Content Accessibility Guidelines verstehen in 42 Minuten.
Ziemlich sportlich, aber gucken wir mal.
Wir müssen für WCAG immer schauen, in welchem Kontext die WCAG oder WCAG, wie man oft international
dann sagt, überhaupt steht.
Die WCAG sind ein internationaler Webstandard, der im Dezember 2008 veröffentlicht wurde,
nach neun Jahren Entwicklungszeit.
Also neun Jahre, wer weiß, wie das W3C arbeitet, weiß, dass selbst für W3C Prozesse das ein
ziemlich langer Vorgang war.
Neun Jahre lag daran, dass man zwischendurch quasi nochmal von vorne anfing, die sich ein
bisschen mit der Geschichte der WCAG beschäftigt haben.
Manchmal stoßt man auch heute noch auf den Artikel, da gibt es so einen Artikel, To Hell
with WCAG 2, der ist alt und bezieht sich auf eine alte Entwicklungsversion von WCAG
2.0.
Also wenn Sie mal auf diesen Artikel stoßen, das ist keine Kritik an der WCAG, die dann
im 2008 veröffentlicht wurde.
Warum ist es wichtig, dieser ganze Kontext?
Beim W3C ist es so, dass Recommendations, also Webstandards, werden mit einem breiten
Konsens veröffentlicht, mit mehreren öffentlichen Kommentierungsphasen.
Es gibt in Working Groups keinen Mehrheitsentscheid, sondern es muss immer ein Konsens da sein
und das bedeutet, wir haben mit einer Recommendation und eben auch mit WCAG 2.0, haben wir den Fall,
dass wir hier einen ganz breiten Konsens haben.
Das sind also nicht vier Leute, die sich das ausgedacht haben, sondern das sind zig Leute
und nochmal zusätzlich Leute, die in mehreren öffentlichen Kommentierungsphasen nochmal
Kritik geübt haben, nochmal Anregungen gegeben haben und so weiter.
Das ist generell wichtig für alle Recommendations, aber eben auch für die WCAG 2.0.
Webstandards, trifft auch Verordnungen, sind nie so ein ganz lockerflockiger Lesestoff.
Oft wird gesagt, die WCAG 2.0 500 Seiten, das lese ich gar nicht erst, verstehe ich.
Wenn die WCAG 2.0 500 Seiten lang wäre, würde ich mir das vielleicht auch überlegen und
mir vielleicht auch ein anderes Hobby suchen.
Tatsächlich ist es aber so, dass der eigentliche Webstandard, also das worum es eigentlich geht,
sind nur die sogenannten normativen Dokumente, das ist immer genau unterteilt, this section
is normative, this section is informative und das was normativ ist, das ist der eigentliche
Standard und sonst nichts, das sind die Prinzipien, das ist hier in dem Diagramm in der Mitte,
die Guidelines, die Erfolgskriterien und die Konformitätsbedingungen.
Der Rest könnte auch weg sein und dieser eigentliche Standard, ich habe die nie ausgedruckt, aber
ich würde jetzt mal meinen, dass das nicht mehr als 15, 20 Seiten sind und zwar inklusive
Glossar, da wird genickt.
Wir haben sogenannte Supporting Documents, also unterstützende Dokumente, dazu gehört
das Understanding Dokument, die Understandings gibt es für jedes Erfolgskriterium, für alles,
was wichtig ist in der Accessibility und meiner Meinung nach ist das Understanding deutlich
wichtiger als die Techniken, weil man muss verstehen, warum man etwas tut.
Wenn man verstanden hat, warum man etwas tut, dann kann man alles so umsetzen, dass es eben
auch accessible ist.
Es gibt das Techniken Dokument, das wird immer größer, das ist auch das längste Dokument
und es ist auch das Dokument, was sehr abschreckt und noch mehr abschreckt, wenn man den Missverständnissen
folgt, die sich rund um diese Techniken Dokumente ranken und das ist so mein Schwerpunktthema
auch des Vortrags.
Hier wird schon gegrinst.
Wir haben hier einen Screenshot von einem Teil der W3C Recommendation mit einigen Erfolgskriterien,
nämlich Focus Order, also Reihenfolge, korrekte Reihenfolge, Linkzweck im Kontext.
Presenters
Kerstin Probiesch
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:45:23 Min
Aufnahmedatum
2016-03-09
Hochgeladen am
2016-03-09 14:04:23
Sprache
de-DE