Wir haben uns letzte Woche darüber unterhalten, was aus dem Neuralrohr wird, wie sich das
differenziert.
Das Neuralrohr, das durch die induktive Wirkung der Chordatursalis im Embryo entsteht, im
Rahmen der sogenannten Neurulation und die Voraussetzung, dass überhaupt eine Neurulation
stattfinden kann, ist ja bekanntlich die Gastulation, in deren Rahmen der dreiblättrige Embryo,
die sogenannte dreiblättrige Keimscheibe entsteht, mit Chordatursalis und all diesen
anderen Geschichten.
Und ich habe Ihnen auch, glaube ich, diesen schlauen Spruch von einem berühmten Entwicklungsbiologen
zitiert, der gesagt hat, dass das wichtigste Ereignis im Leben nicht Geburt oder Tod oder
Heirat oder sonst irgendwas ist, sondern die Gastulation, denn sonst würden wir überhaupt
nicht weiterkommen in der Entwicklung.
Und wir haben ja besprochen, dass im Neuralrohr sich dieses Epitel, das Neuroepitel differenziert,
es finden dort Zellteilungen statt und dieses ursprüngliche einschichtige Neuralepitel,
Neuroepitel produziert laufend neuronale und auch gliale Vorläuferzellen und es bildet
sich dann so eine Zonengliederung des Neuralrohrs heraus, um das Lumen des Neuralrohrs herum
die sogenannte Ventrikulärzone, wo die Mitosen stattfinden, dann außerhalb der Ventrikulärzone
die Intermediärzone, in der die ganzen Neuronen und Gliederzellen sich entwickeln, ihre Zellkörper
ausbilden, ihre verschiedenen Verbindungen ausbilden und ganz außen entwickelt sich
die sogenannte Marginalzone, in der die Axonalen Fortsätze der Nervenzellen einwachsen, sich
dort finden und auf die Weise haben wir schon diese typische Gliederung des späteren Rückenmarks
vor uns, nämlich graue Substanz innen, weiße Substanz außen und ganz in der Mitte den
Zentralkanal ausgekleidet vom Ependym, das sozusagen die direkten Nachfahren der Neuroepitelzellen
darstellt und jetzt müssen wir uns fragen, wie diese Nervenzellen es überhaupt schaffen,
ihre verschiedenen Fortsätze an die richtige Richtung zu bringen, überhaupt schaffen Fortsätze
auswachsen zu lassen, wie diese Fortsätze ihren Weg finden.
Im Embryo drinnen, im Mutterleib ist es ein Stück finster und wir brauchen verschiedene
Signale, Interaktionen, die jetzt diesen komplizierten Prozess ermöglichen und eine ganz wesentliche
Struktur, die dabei eine Rolle spielt, ist das, was ich Ihnen jetzt zeige, ich mach da
ein bisschen noch dunkler und jetzt stellen wir dieses Video an, das zeigt Ihnen.
Den sogenannten Wachstumskegel auf Englisch Growth Cone und das ist dieser Bereich hier
und da werden wir gleich sehen, wie der aussieht, wenn man ein bisschen näher mit stärkerer
Vergrößerung anschaut.
Das Ganze ist ein kultiviertes Neurom, eine kultivierte Nervenzelle und wenn man näher
hinschaut, sehen Sie hier diesen sogenannten Wachstumskegel, das ist ja praktisch die vorderste
Spitze und da sehen Sie, der schickt so kleine Fühler aus, Philopodien, das sind die Philopodien
und das sind die Lamellipodien, das ist so ähnlich, na, das ist so ähnlich, wie wenn
Sie im Dunkeln mit Ihren Fingern, mit Ihren Händen irgendetwas suchen, dann tasten Sie
auch so herum, Sie tasten sich vor und genauso machen das die Nervenzellen, dass das überhaupt
möglich ist, dafür sind verschiedene Strukturen in der Zelle drinnen verantwortlich, in diesem
Nervenzellfortsatz und das werden wir jetzt gleich ein bisschen schematisiert sehen.
Ich weiß nicht, ob Sie so ein Video schon noch gesehen haben, irgendwann in der Kenner
Show, Growth Cone und das ist jetzt die schematische Darstellung, was in so einem Philopodium
und Lamellipodium drinnen ist, das sind Aktinfilamente, die ja für Zellbeweglichkeit ganz wesentlich
sind und natürlich auch hier drinnen in dem auswachsenden Axon Neurotubuli oder Mikrotubuli,
von denen Sie ja schon wissen aus der Zellbiologie, dass die für intracelluläre Motilitätsvorgänge,
Bewegungsvorgänge, Transportvorgänge ganz wesentlich sind.
Also kurzum, das ist der sogenannte Wachstumskegel Growth Cone, der, jetzt muss ich schauen,
wie der wieder rauskommt, genau, das war dieser Wachstumskegel, jetzt zeichnen wir uns den
noch einmal auf, so und hier drinnen, ganz wichtig, Aktin für die Beweglichkeit, Aktin
und hier unten habe ich Ihnen das nicht zum auswendig lernen, aber also Moleküle aufgeschrieben,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:46:46 Min
Aufnahmedatum
2016-04-26
Hochgeladen am
2016-04-27 09:51:28
Sprache
de-DE