Ja, wir haben ja gestern mit diesem traurigen Bild aufgehört von diesem brasilianischen
Baby, das mit einer Mikrocephalie auf die Welt gekommen ist und an dem Beispiel sieht
man, dass man immer wieder vor Überraschungen nicht gefeiert ist, wenn irgendeine Noxie,
eine schädigende Einfluss auf den Embryo trifft, dann können alle möglichen Organsysteme
in der sogenannten vulnerablen Phase, der Begriff ist Ihnen wahrscheinlich auch schon
einmal untergekommen, in der vulnerablen Phase in vielfältiger Weise geschädigt werden.
Und man spricht dementsprechend von Embryopathien und dann später in der Fetalperiode von Phetopathien,
die jetzt Hirnmissbildungen, Fehlbildungen, Herzfehlbildungen, Vizien oder anderes erzeugen.
Die Damen unter Ihnen haben sich vielleicht einmal beim Blick auf Ihre Impfkarte gefragt,
warum Sie gegen Röteln geimpft worden sind.
Haben Sie da schon einmal draufgeschaut?
Das sind so diese Mehrfachimpfungen, die Sie als Kinder bekommen, weil, wissen Sie warum,
warum man halt die Mädchen gegen Röteln impft?
Man kann die Knaben auch impfen, aber da ist es nicht so tragisch.
Man ist einmal draufgekommen, das ist schon einige Jahrzehnte her, dass eine Rötelinfektion
einer Schwangeren schwere Fehlbildungen beim Embryo und Fetus hervorruft, nämlich Taubheit,
weil das Rötelnvirus das Gehörsystem oder das sich entwickelnde Gehörorgan schädigt
und Herzfehlbildungen, Vizien, alle möglichen komischen Dinge.
Und weil man das weiß, hat man ihm dann die Impfung obligat gemacht, sodass diese Unbill
jetzt verschwunden ist.
Und es ist zu hoffen, dass es gegen dieses Zika-Virus auch in abseparer Zeit einmal eine
Impfung gibt, sodass sowas nicht mehr passiert.
Gut, etwas wollte ich Ihnen noch erläutern, weil wir damit ja bei der makroskopischen
Betrachtung des Gehirns konfrontiert werden.
Wir haben das ja auch schon im Präparierkurs gesehen und besprochen, das ist der Plexus
Choroideus.
Und Sie haben sich wahrscheinlich gefragt, warum gibt es den Plexus Choroideus nur im
Seitenventrikkel und zwar nur in diesem mittleren Teil des Seitenventrikkels und im Unterhorn.
Das sehen wir hier sehr schön, wie der Plexus Choroideus ins Unterhorn sich fortsetzt und
nicht im Vorderhorn bzw. auch nicht im Hinterhorn.
Das Vorderhorn hier vorne und das Hinterhorn sind frei vom Plexus Choroideus.
Und wenn Sie in der Histologie, ich weiß nicht, ob Sie Plexus Choroideus schon einmal
gesehen haben, im Histo I, wenn nicht, werden Sie es jetzt in der Neurohistologie sehen.
Wenn Sie den im Mikroskop anschauen, dann hat der eine ganz interessante Struktur.
Makroskopisch sieht er ja so aus, vor allem, wenn Sie mit einer Lupe drauf schauen könnten,
wie Brokkoli bzw. wie Blumenkohl.
Brokkoli ist nichts anderes als ein kleiner Blumenkohl, ein grüner Blumenkohl.
Und das sind so kleine Röschen, wie man sagt, so kleine, zottenartige Gebilde.
Und im Mikroskop betrachtet ist das ein einschichtiges Epidel, blau sind die Zellkerne.
Das ist ein einschichtiges Epidel, das so diese Zotten bedeckt.
Und innen drinnen sind Blutgefäße.
Also diese weiten Räume, das, was man da so sieht, das sind Blutgefäße.
Im Elektronenmikroskop wird das noch deutlicher, ein Blutgefäß mit einem Endothelkern, da
ein anderes Blutgefäß.
Also ein Gefäß und das wäre wieder das Epidel.
Das sind die Epitelzellen, eine neben der andere.
Und sofort.
Das ist ein blutgefäßreiches Organ.
Das Blut, das da massenweise, massenhaft heranströmt, wird da gebraucht, um den
Liquid Cerebrospinalis zu bilden.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:45:01 Min
Aufnahmedatum
2016-04-29
Hochgeladen am
2016-04-29 13:25:42
Sprache
de-DE