13 - Neuroanatomie: Sensomotorik II: Barrel fields, Assoziationskortex, Motorkortex, Pyramidenbahn [ID:6301]
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So, guten Morgen. Wir sind ja gestern in der Hirnrinde angekommen und haben über die reziproken

Beziehungen zwischen Hirnrinde und Thalmus gesprochen, was für die Aufmerksamkeitssteuerung

so wichtig ist. Sie kennen vielleicht aus der Zeitung letzten Endes dieses Syndrom, diese

Krankheit, von der manche Leute sagen, das ist gar keine Krankheit, das ist eine Erfindung

wiederum der Pharmaindustrie, damit es ihre Medikamente los wird, das sogenannte Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom,

also diese Zappelfilip-Krankheit. Und da gibt es Leute, die glauben, das hat eine funktionell-organische

Ursache im Gehirn oder den Autismus zum Beispiel, auch etwas, was sich irgendwo im Hirn möglicherweise

entwicklungsbedingt abspielt und wo die betreffenden Menschen bestimmte Verhaltensauffälligkeiten

zeigen, in der zwischenmenschlichen Kommunikation, manchmal extreme Einzelleistungen zeigen,

das sind die Leute, die einmal ein Telefonbuch durchblättern und dann alles auswendig wissen,

alle Nummern auswendig wissen und da glaubt man, dass unter anderem bestimmte Mutationen

in irgendwelchen Genen, die man beschreiben kann, Ursache sind und interessanterweise

spielt da dieser Nukleus reticularis thalami, von dem wir gesprochen haben, scheinbar eine

wichtige Rolle, weil dort diese Gene besonders exprimiert werden und wenn die fehlen, glaubt

man jetzt, dass da zum Beispiel die gerichtete Aufmerksamkeit, selektive Aufmerksamkeit oder

die Entwicklung dieser Aufmerksamkeit gestört ist. Aber das ist nur am Rand. Ich habe Ihnen

dann vom Korbinian Brodmann erzählt, der diese schöne Hirnkarte zusammengestellt hat, an

der man sich heute noch immer sehr gut orientieren kann und wir haben davon gesprochen, ein paar

von diesen Nummern zur Orientierung kann man sich nämlich merken, dass nämlich dieser

primär sensorische Cortex hier ungefähr, dass der im Brodmann-Areal 321, komischerweise

ist das noch hinten orientiert, 321 lokalisiert ist und wir werden dann heute hören, dass

zum Beispiel die Region des primär motorischen Cortex auch eine eigene Nummer hat, das ist

nämlich da vorne, das hier Gyrus prezentralis, primär motorischer Cortex M1 nennt man denn

dann, in der Zwischenzeit gibt es wieder andere Nomenklaturen, wenn man in die Bücher reinschaut,

das ist von F-Arealen die Rede, F1, 2, 3, das braucht man so alles nicht merken und so geht

es weiter, wir werden das eine oder andere Brodmann-Areal noch mit der Nummer beschreiben,

wenn es ein besonders wichtiges Areal ist.

Aber jetzt müssen wir uns dafür interessieren, was eigentlich dann geschieht, wenn diese

Affarenzen, die über den Talamus vermittelt werden, in diesen primär sensorischen Cortex

eintreten bzw. wie haben wir gestern schon gesagt, dass diese dünnkalibrieren Affarenzen

die letzten Endes Information von der Körperoberfläche, aber auch aus der Tiefe des Körpers über

Zustände bringen, die für die Regulation der Homöostase wichtig sind, also das was

in Richtung autonomes Nervensystem geht.

Diese Affarenzen aus den inneren Organen vor allem, die landen in der Insel und in diesem

merkwürdigen Gyrus zinguli, denn der Brodmann natürlich auch schon gekannt hat, das ist

dieses Areal um den Balken herum, Gyrus zinguli und dieser Gyrus zinguli, der hat enge

Verbindungen mit allem was hier vorne ist und das ist unser Frontalpol, der bei uns

besonders groß entwickelt ist, der bei einem Resusaffen z.B. Gehirn von einem Resusaffen

viel zerrter ausschaut.

Resusaffen Gehirn schaut ungefähr so aus, der hat auch so ein Sulcus lateralis, aber

das da vorne ist viel, viel kleiner und diese mächtige Entwicklung dieses Stirnlappens

und des entsprechenden Cortexareals, das man als präfrontalen Cortex bezeichnet, das ist

ein Begriff auf dem wir auch immer wieder zurückkommen werden, präfrontaler Cortex,

Frontalkortex, dieses große Cortexareal auf das wir so stolz sind befegt uns wahrscheinlich

zu vielen unseren staunenswerten Leistungen denken, ganz grob gesprochen, aber ist wahrscheinlich

auch der Grund, dass wir viel Blödsinn uns einfallen lassen und bei Schädigung dieses

Areals des Stirnlappens kommt es auch in diesen Bereichen zu mehr oder weniger drastischen

Veränderungen, was Sie dann später in der Psychiatrie, Neuropsychologie als Persönlichkeitsveränderungen

kennenlernen werden, also dass man einfach komisch wird, merkwürdig, entweder von Seiten

des Antriebs, der Motivation verlangsampt bis antriebslos, apathisch oder auch das Gegenteil

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:45:09 Min

Aufnahmedatum

2016-05-11

Hochgeladen am

2016-05-12 09:16:40

Sprache

de-DE

Tags

fields Sensomotorik Assoziationskortex Motorkortex Pyramidenbahn Barrel
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