Hallo liebe Zuhörer. Im heutigen Medcast dreht sich alles um die Untersuchungen der Schwangerschaft
am Embryo bzw. Fetus, die sogenannte Pränataldiagnostik. Viel Spaß!
Pränataldiagnostik ist also ein Sammelbegriff für Untersuchungen am ungeborenen Kind. Dabei
unterscheidet man zwischen der allgemeinen und der speziellen Pränataldiagnostik. Die
allgemeine Pränataldiagnostik muss jeder Schwangeren im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien angeboten
werden. Die spezielle Pränataldiagnostik ist vor allem für Risikopatientinnen gedacht.
In diesem ersten Podcast wird die allgemeine Pränataldiagnostik besprochen. Im zweiten
widmen wir uns dann der speziellen. Im Rahmen der allgemeinen Pränataldiagnostik sind drei
Ultraschalluntersuchungen vorgesehen, die je nach Schwangerschaftsalter unterschiedliche
Zielsetzungen haben. Als Faustregel für den Zeitpunkt kann man sich die Sequenz 10, 20,
30 Wochen merken. Allen Untersuchungen gemeinsam ist, dass damit mögliche Komplikationen einer
Schwangerschaft frühzeitig erkannt werden sollen. So können eventuell nötige Behandlungsmaßnahmen
geplant und eingeleitet werden. Die erste Ultraschalluntersuchung findet zwischen der
neunten und zwölften Schwangerschaftswoche statt. In dieser ersten Untersuchung geht
es darum folgende Fragen zu beantworten. Erstens ist die Schwangerschaft in Utero oder handelt
es sich um eine extrauterine Gravität. Zweitens wie viele Fruchthöhlen sind nachweisbar? Drittens
sind ein oder mehrere vitale Embryonen bzw. Feten nachweisbar. Dabei schaut man nach der
Herzaktion. Viertens wie ist die Scheitelsteislänge, also das Gestationsalter? Fünftens gibt es
Entwicklungsstörungen. Und sechstens bei Mehrlingen Untersuchungen der Chorionizität und der Amnionverhältnisse.
Das Gestationsalter lässt sich im ersten Trimun und Durchmessung der sogenannten
Scheitelsteislänge am genauesten abschätzen. Die Schwankungsbreite beträgt nur plus minus
fünf Tage. Unsicherheiten wie z.B. bei unklarer Regelanamnese können somit vermieden werden.
Manche Entwicklungsstörungen oder Fehlbildungen lassen sich bereits im ersten Trimun erkennen.
In solchen Fällen ist meist weitere Abklärung durch die spezielle Pränataldiagnostik nötig.
Bei einer Zwillingsschwangerschaft ist es im ersten Trimun und am besten möglich, im
Ultraschall zwischen Mono- und Dikorialengemini zu unterscheiden. Man sucht dazu nach dem
Lambda-Sign bzw. nach dem T-Sign. Ist ein Lambda-Sign zu sehen, so herrschen Dikoriale
und diamniale Bedingungen. Das bedeutet, dass jedes herantreifende Baby seine eigene Fruchthöhle
und seine eigene Plazente hat. Ist dagegen das T-Sign zu sehen, so hat jedes herantwachsende
Baby zwar auch seine eigene Fruchthöhle, die Plazente müssen sich beide aber teilen.
Es herrschen also einerseits diamniale, andererseits aber monokoriale Bedingungen. In ganz seltenen
Fällen müssen sich die Kinder sogar Fruchthöhle und Plazente teilen. Sie sind an Monokorial
und Mono-Aminioth. Die frühzeitige Klärung der Verhältnisse bei Zwillingen ist deshalb
wichtig, weil bei monokorialen Kindern ein phtophetales Transfusionssyndrom auftreten
kann. In diesem Fall sind die Kinder vital bedroht. Wird das FFTS jedoch frühzeitig erkannt,
gibt es Behandlungsmöglichkeiten. Die zweite Ultraschalluntersuchung in der allgemeinen
Pediatraldiagnostik findet zwischen der 19. und der 22. Schwangerschaftswoche statt.
In dieser Untersuchung gibt es folgende Fragen zu beantworten. 1. Ist das Kind vital? 2.
Wie ist die Fruchtwassermenge? Also befindet sich zu viel oder zu wenig Fruchtwasser in
der Amnionhöhle. Ist zu viel Fruchtwasser vorhanden, spricht man von einem Polyhydramnion.
Eine zu geringe Fruchtwassermenge wird als Oligohydramnion bezeichnet. Ein Polyhydramnion
kann ein Hinweis auf einen Gestationsdiabetes sein und zu vorzeitiger Wehentätigkeit führen.
Mögliche Ursache eines Oligohydramnions ist eine Plazentainsuffizienz. 3. Wo sitzt die
Plazenta? Liegt sie womöglich genau über dem Muttermund? Zeigt die Plazenta Strukturauffälligkeiten
zum Beispiel einen fortgeschrittenen Reifegrad auf? 4. Welche Maße ergibt die Phetometrie?
Gemessen wird routinemäßig am Kopf, am Abdomen und am Femur. Aus den Maßen lässt sich ein
Schätzgewicht des Kindes ermitteln. Damit kann festgestellt werden, ob es zeitgerecht
entwickelt oder womöglich makrosom- bzw. retardiert ist. Makrosomie kann wie ein Polyhydramnion
auf einen Diabetes hinweisen. Retardierung auf eine Plazentainsuffizienz. 5. Zeigen sich
an den fetalen Strukturen grobe Auffälligkeiten. Hier geht es vor allem um die Beurteilung
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:06:09 Min
Aufnahmedatum
2016-05-23
Hochgeladen am
2016-05-23 13:09:53
Sprache
de-DE
- Unterschied zwischen allgemeiner und spezieller Prataldiagnostik
- Zeitpunkt und Zahl der daf vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchungen und die wichtigsten Inhalte dieser Untersuchungen