27 - Läsionen der Sehbahn, Pupillenreaktionen [ID:6458]
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So, wir haben ja gestern diese bemerkenswerte Tatsache kennengelernt, dass unser visuelles

System das Bild, das von der Außenwelt durch den refraktären, refraktorischen Apparat

unseres Auges auf die Netzhaut projiziert wird, Seitenverkehrt und auf den Kopf stehend,

Sammellinse, dass dieses Bild von vornherein aufgeteilt wird und zwar in mehrfacher Weise.

Zum einen kriegen die beiden Hirnhemisphären Informationen aus beiden Augen mit aufgrund

der etwa 50%igen Sehnervkreuzung und zum anderen beginnt in der Retina bereits die Verarbeitung

der Bilder nach getrennten Aspekten und wir erinnern uns, der Bereich, der genau auf die

Makula projiziert wird, wenn wir etwas fokussieren, der wird ja, oder dieses Licht wird von den

Zapfen aufgenommen und die Zapfen sind eins zu eins mit den Zwergbipolarzellen und diese

wiederum mit den Zwergganglierenzellen verschaltet, sodass die Auflösung dort sehr hoch ist,

die Pixels sind sehr klein gewissermaßen und wir haben uns erinnert, das ist ein Prinzip,

das vergleichbar ist mit der hohen Auflösung der Tastempfindung, der Tastreize an den Fingerkuppen,

weil dort die rezeptiven Felder der Tastnerven, wenn man so will, sehr klein sind, genau wie

die rezeptiven Felder der Zwergganglierenzellen auch sehr klein sind und dieses parvozelluläre

System, wir müssen dann später einführen, dass das P einfach für parvozellulär steht,

das parvozelluläre System, nochmal rot, so parvozelluläre System, das wird dann über

die Axone des Nervus und Traktus Opticus zum Corpus geniculatum laterale geleitet und wird

dort umgeschaltet auf ganz bestimmte Nervenzellgruppen, die in bestimmten Schichten dieses Corpus

geniculatum laterale liegen, diese Schichtenanordnung von Strukturen im Gehirn drinnen, die ist

ja auch etwas ganz Merkwürdiges, finden wir in der Hirnrinde, aber auch zum Beispiel in

diesem Corpus geniculatum laterale und dann vom Corpus geniculatum laterale geht es zur

Primärenseerinde, in der Primärenseerinde und das ist das Merkwürdige, wird dieses

Signal aus dem parvozellulären System in ganz bestimmten Schichten der Seerinde verarbeitet.

Die Seerinde übrigens, das haben Sie vielleicht im HISTO Teil des Seminars gehört, wenn wir

uns die Seerinde so aufzeichnen, normalerweise hat der Isochortex sechs Schichten, hat im

Prinzip auch die Seerinde, eins, zwei, drei, vier, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs

ungefähr, da ist die sechste, da ist die erste und Sie erinnern sich vielleicht, man

kann, das hat der Herr Brodmann damals ausgearbeitet in seinem System, man kann die Schichten der

Hirnrinde aufgrund der Nervenzellmorphologie und auch der Größe der Nervenzellen und

der Verteilung der Packungsdichte der Nervenzellen sehr schön charakterisieren und dem ist aufgefallen,

dass in den Rindenarealen, die mehr mit Motorik zu tun haben, prototypisch Area 4, primärmotorischer

Cortex, dort sind praktisch nur Pyramidenzellen und in jenen Arealen, die mit Verarbeitung

von Affarenten, von Sensorischen, in jenen Arealen, von denen man ja schon wusste, dass

dort die Sehbahn endet zum Beispiel oder die Affarentenbahnen aus dem Hinterstrang und

so, in jenen Arealen findet man vergleichsweise mehr Körnerzellen, also nicht Pyramidenzellen

und die Seerinde ist ein typisches sensorisches Rindenareal, da sind vor allem viele, viele

auch sehr große nicht Pyramidenzellen vorhanden und noch etwas ist bemerkenswert, in die Hirnrinde

müssen ja die Affarenzen aus dem Talamus, in dem Fall aus dem Corpus geniculatum laterale

eintreten und die kommen sozusagen von unten her aus der weißen Substanz und biegen aber

dann um, sodass sie mehr oder weniger horizontal Oberflächen parallel durch die Rinde verlaufen

und diese talamischen Affarenzen in der Seerinde sind besonders auffällig und vielleicht ist

ihnen der Begriff des Cennari-Streifens in der Histologie, beziehungsweise auch, man

sieht ihn auch makroskopisch, wenn man Glück hat und den Schnitt gut trifft, Cennari-Streifen

oder Victassür, so schreibt man den Victassür-Streifen ein Begriff, das ist ein weißer Streifen,

Oberflächen parallel in der grauen Substanz der Seerinde und der repräsentiert diese

dick myelinisierten Affarenzen aus dem Corpus geniculatum laterale und der unterteilt jetzt

die Schicht 4 noch in drei Unterschichten, die alle bezeichnet werden mit griechischen

Buchstaben, das spielt jetzt keine Rolle, das interessante ist jetzt, dass in dieser

Seerinde, in diesen verschiedenen Schichten der Lamina 4 die Aspekte Form und Farbe, also

das was vom parvozellulären System ausgeht, Form und Farbe, getrennt verarbeitet wird von

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:49:02 Min

Aufnahmedatum

2016-06-08

Hochgeladen am

2016-06-09 12:18:37

Sprache

de-DE

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