Auf dem deutschen Buchmarkt hummeln sich fast 2000 Verlage.

Darunter große Namen wie Fischer, Suhrkamm oder Rowolds.

Ein hart umkämpfter Markt also.

Doch es gibt sie.

Junge, frisch gegründete Verlage, welche sich mit neuen Ideen auf dem Buchmarkt etablieren.

Einer davon ist der Homunculus Verlag aus Erlangen.

Der Homunculus Verlag, das sind Sebastian Frenzel, Laura Jacobi, Philipp Krömer und Josef Reintaler.

Kennengelernt haben sich die vier Jungverleger beim Studium an der Universität Erlangen Nürnberg.

Bereits während des Studiums entstand die Idee, einen eigenen Verlag zu gründen.

Und auch der offizielle Start Anfang 2015 fiel bei allen noch in die Studienzeit.

Zentraler Anspruch von Homunculus, einen anderen Weg zu gehen als viele der etablierten Verlage.

Man kann schon über uns sagen, dass wir etwas ungewöhnlich sind, auch außergewöhnlich.

Aber das wollen wir natürlich auch sein.

Das fängt schon damit an, dass wir uns gegründet haben, als wir alle noch Studenten waren.

Also wir haben nicht zehn Jahre im Lektorat im Verlag X vorher gearbeitet.

Das soll aber nicht heißen, dass wir ganz ohne Vorwissen an die Sache rangegangen sind,

sondern wir sind Buch- und Literaturwissenschaftler und haben auch einschlägige Praktika absolviert.

In unserem Verlag ist etwas ungewöhnlich, dass wir so gut wie alles selbst machen.

Also das heißt, das Lektorat, den Satz, das Design, Marketing, Presse, Buchhaltung darf man nie vergessen.

Und unser Programm ist so aufgestellt, dass wir nicht wie viele Kleinverlage gesagt haben,

wir suchen uns eine Nische, sondern wir sind der Meinung,

dass wir auch als kleiner Verlag breit gefächert auftreten können.

Auch das Arbeitsumfeld hat mit den großen Verlagen wenig gemein.

Keine großen Firmenkomplexe, sondern die privaten Wohnungen dienen als Büroräume.

In diesem ungewöhnlichen Umfeld entsteht zwischen Küche, Bad und Wohnzimmer das Angebot des Homunculus-Verlages.

Neben Klassikern in neuem Gewand und Zeit-Ginnessischen

stehen auch ein E-Book und ein Non-Book-Bereich auf dem Programm.

Allen Veröffentlichungen gemein ist die aufwendige Gestaltung und Ausstattung.

Bei unseren Veröffentlichungen ist uns wichtig, dass die optische Qualität der Inhaltlichen in nichts nachsteht.

Das bedeutet, dass das komplette Buch vom Satzspiegel bis zur Detailtypographie in unserem Haus entsteht.

Auch die Covergestaltung geschieht komplett in Eigenregie.

Dabei legen wir besonders großen Wert auf Modernität und darauf,

dass nicht die erste naheliegendste Assoziation umgesetzt wird.

Um das Leseerlebnis möglichst ansprechend zu gestalten, greifen wir wenn möglich auf Illustrationen zurück.

Abbildungen bei uns sollen aber nicht nur den Text wiedergeben,

sondern immer auch eine zweite Bedeutungsebene hinzufügen.

Spielen Gestaltung, Haptik und Wertigkeit zwar eine zentrale Rolle,

so kann sich auch Homunculus nicht den aktuellen Trends und den E-Book-Markt verschließen.

Doch auch hier wird ein eigener Weg gegangen.

Uns ist aufgefallen, dass die meisten auf dem Markt befindlichen E-Books

weit hinter dem zurückbleiben, was typografisch eigentlich möglich wäre.

Um ein E-Book typografisch ansprechend zu gestalten,

ist es unbedingt notwendig, nach dem Export noch Arbeit im Quelltext zu leisten.

Dafür haben wir eine eigene Software entwickelt namens Shy.

Die Software Shy funktioniert halbautomatisch und formatiert Absätze, Weißräume, Umbrüche zum Beispiel.

Das junge und ungewöhnliche Konzept kommt an.

Die mediale und brancheninterne Aufmerksamkeit nimmt zu

und im März 2016 konnten Besucher der Leipziger Buchmesse zum ersten Mal einen Stand des Homunculus-Verlages besuchen.

Eine spannende und arbeitsintensive Zeit also.

Nach getaner Arbeit entspannen die vier Gesellschafter und Freunde deshalb gerne in einem der Erlanger Biergärten.