Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
So, guten Morgen. Starten wir in unsere letzte Woche. Ich hoffe, die Reihen füllen sich vielleicht
noch ein bisschen, aber immerhin sind wir fast schon über dem Berg. Okay, also wir sind jetzt
gut unterwegs. Wir haben jetzt die ganzen Zahlen eingeführt. Ich will jetzt nicht zu lange mehr
damit aufhalten, denn wir haben ja noch einen gewissen Weg bis zu den reellen Zahlen zu gehen
und wollen dann auch noch ein bisschen was über die reellen Zahlen erfahren. Vielleicht nochmal
ganz kurz Zusammenfassung unserer Konstruktion und vielleicht bekommen Sie langsam jetzt auch so ein
Gefühl, was ist eigentlich formal und was ist fundiert. Fundiert ist das, was wir auf die
Mengenlehre aufbauen können. Insofern ist unser Aufbau der natürlichen, der ganzen Zahlen fundiert,
weil wir schon vorher die natürlichen Zahlen hatten und einfach gesagt haben, wir nehmen uns Paare von
natürlichen Zahlen her. Da haben wir ein gewisses Verständnis, inwiefern die die ganzen Zahlen dann
darstellen sollen, nämlich als Differenzen. Das ist unser Ziel. Wir sehen, das geht nicht eindeutig,
also müssen wir mit einer Äquivalenzrelation fasern, wie das so schön heißt. Also wir packen
all die zusammen, die die gleichen Differenzen dann letztlich darstellen und so kommen wir letztendlich
zu unserem alten Begriff, den wir vorher formal kennengelernt haben, indem uns einfach jemand
gesagt haben, ja ja, das sind negative Zahlen. Könnte mir schon glauben, dass da welche da sind
und jetzt rechnen wir mal damit und so und so wird damit gerechnet. Das ist die Prozedur der Schule.
Es wird das Objekt gegeben mit viel Handwaving gesagt, dass das alles wunderschön damit ist und
dann wird unendlich lang damit herum gerechnet. Wir machen uns lieber Gedanken, wo kommen die
Dinger her und welche Eigenschaften haben sie deswegen. Aber kurz und gut, natürlich kommen
genau die Eigenschaften raus, die sich eh schon kennen. Wir wissen also jetzt, wir können die
ganzen Zahlen zerlegen in die natürlichen Zahlen ohne Null, in die Null und die negativen Zahlen zu
den natürlichen Zahlen ohne Null und in diesem Sinne haben wir auch so was wie eine Differenzenbildung,
auch wenn wir das jetzt nicht als Operation auffassen. Die Menge ist, ich habe das jetzt
schnell übersprungen, weil es wirklich ein zu hässlicher Druckfehler, Druckfehler kann man das
eigentlich gar nicht nennen, ist weiterhin abzählbar unendlich, obwohl eigentlich nochmal die gleiche
Menge dazugekommen ist. Was jetzt hier gar nicht diskutiert wird auf den Folien, was ich vielleicht
nochmal kurz verbal sage oder Moment, das machen wir jetzt hinterher. Wir müssen erstmal noch zur
Multiplikation kommen. Die Ordnung kommt erst hinterher. Okay, also müssen wir noch zwei Worte
zur Multiplikation sagen. Wie multipliziert man? Ja, so dass es halt am Schluss genau mit den
Differenzen passt, dann wird man auf diese Art der Multiplikation geführt. Man muss auch wieder die
Operationen nachprüfen, nachprüfen, dass man nichts verändert hat gegenüber den alten Operationen,
dass also die Einbettung, die an natürlichen Zahlen sozusagen ihren neuen Repräsentanten als ganze
Zahl zuordnet, verträglich ist mit den Operationen. In dem Sinn ist es egal, ob ich erst multipliziere
oder addiere und dann zu den ganzen Zahlen übergehe oder umgekehrt. Und schließlich sind wir dann bei
der Ringstruktur angelangt. So ein Ring hat jetzt schon fast alle Eigenschaften, die wir von Zahlen
erwarten, das was wir später an den Körper nennen werden. Das einzige was noch fehlt sind die
multiplicativen Inversen für die Zahlen ungleich 0. Da haben wir nur zwei Zahlen ungleich 0, 1 und
minus 1, die bis jetzt multiplicativ Inverse besetzen, alle anderen noch nicht. Das werden
wir dann im nächsten Schritt, der uns dann zu den rationalen Zahlen führt, erledigen. Okay,
minus mal minus gibt plus, hat jetzt also hier eine Basis in so einer Ringstruktur. Was wir also hier
haben ist genauer gesagt ein kommutativer Ring, also auch unsere Multiplikation ist kommutativ,
die Addition muss immer kommutativ sein im Ring. Also die Addition bildet eine, um nochmal diese
Begrifflichkeit ein bisschen zu wiederholen, kommutative Gruppe und wir haben auch eine 1,
aber wir haben halt im Allgemeinen noch keine Inversen. Es gilt die Kürzungsregel, es gilt so
eine Art erweiterte Kürzungsregel und das ist die Basis dafür, dass der Ring nullteilerfrei ist und
was jetzt noch fehlt ist die Einführung einer Ordnung. Aber da können wir uns jetzt, weil wir
schon mal da angelangt sind, dass wir bezüglich der Addition eine Gruppe haben, können wir uns jetzt
ganz einfach machen, das ist eigentlich hier viel zu kompliziert dargestellt. Wir wollen ja einführen,
was m, was bedeutet m größer gleich m, dem wollen wir einen Sinn geben. Aber wir wollen ja nicht
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:34:32 Min
Aufnahmedatum
2016-08-01
Hochgeladen am
2016-08-01 17:50:52
Sprache
de-DE