5 - Makroökonomie [ID:6964]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Gut, dann willkommen wieder einmal zur Vorlesung Makroökonomie. Wir waren letzte Woche stehengeblieben

bei der Herleitung des ISLM Modells, im Speziellen bei der Herleitung der LM Kurve,

die das Geldmarkt-Gleichgewicht darstellt, also die Identität von Liquidity and Money,

deswegen LM, Geldnachfrage, also Nachfrage nach Liquidität und das von der Zentralbank

gesetzte Geldangebot. Die Geldnachfragekurve ist von zwei, die Liquiditätsnachfragekurve ist von zwei

Parametern abhängig, nämlich vom Zinssatz und vom Einkommen. Hier ist abgetragen, so wie Sie es

von Nachfragekurven kennen, die nachgefragte Menge in Abhängigkeit vom Preis. Der Preis des Geldes

ist der Zinssatz. Die Liquiditätsnachfragekurve verläuft, wie die meisten Nachfragekurven

fallen. Sie hat einen Schnittpunkt mit dem Geldangebot. Das Geldangebot steht deswegen

senkrecht, weil die Annahme des Geldmarktmodells im zumindest einfachen ISLM Modell ist, dass das

Geldangebot von der Zentralbank gesetzt ist und damit feststeht und nicht vom Zinssatz abhängig ist.

Deswegen haben Sie eine senkrechte Geldangebotskurve und dann gibt es einen Schnittpunkt der

Nachfragekurve nach Liquidität mit dem Geldangebot und dort liegt das Geldmarktgleichgewicht,

die Geldmenge, die sich automatisch aus dem Geldangebot ergibt und jetzt Gleichgewichtszinssatz

I Stern. Gut, daraus können Sie schon unmittelbar die LM Kurve mathematisch herleiten, weil das

Gleichgewicht des Geldmarktes gleichzeitig als Beschreibung der LM Kurve funktionieren kann,

zumindest dann, wenn Sie die LM Kurve als Zinssatz in Abhängigkeit vom Einkommen ausdrücken. Dann

haben Sie das im Endeffekt da vorne schon stehen durch das Geldmarktgleichgewicht. Es bietet sich

an, das Ganze um zu formen für die grafische Darstellung, so wie sie üblicherweise gemacht

wird als Y, also das Einkommen in Abhängigkeit vom Zinssatz. Das hat was damit zu tun, dass auch

die ES Kurve üblicherweise als Einkommen in Abhängigkeit vom Zinssatz beschrieben ist.

Gerade für die Darstellung der LM Kurve gibt es allerdings mehrere Punkte, wenn Sie sich bestimmte

Dinge mathematisch erklären wollen und nicht aus Grafiken heraus, bei denen sich die Formulierung

des Zinssatzes in Abhängigkeit vom Einkommen besser eignet als die andere Form, um bestimmte

Zusammenhänge mathematisch nachvollziehen zu können, je nachdem, was Ihnen eher liegt. Wenn

Sie die LM Kurve grafisch herleiten, dann geht das ähnlich wie letzte Woche bei der ES Kurve

dargestellt. Wenn Sie davon ausgehen, die LM Kurve sei eine Gerade, brauchen Sie zwei Punkte.

Die zwei Punkte ergeben sich, indem Sie das Einkommen variieren. Je nach Einkommen ergibt sich

ein anderer Verlauf der Liquiditätskurve. Je größer das Einkommen ist, desto weiter oben liegt die

Liquiditätsnachfragefunktion, weil sie positiv vom Einkommen abhängig ist. Das heißt, Sie haben zwei

unterschiedliche Einkommen angenommen, haben für diese zwei unterschiedlichen Einkommen zwei

unterschiedliche Liquiditätsnachfragefunktionen, damit auch zwei unterschiedliche Zinssätze,

den einen in gelb und den anderen in rot abgetragen. Und das übertragen Sie sich in das ISLM-Diagramm,

wo Sie den Zinssatz in Abhängigkeit vom Einkommen oder das Einkommen in Abhängigkeit vom Zinssatz

abtragen. Es ergeben sich die zwei Punkte, denen der Gleichgewichtszinssatz aus dem Geldmarkt zugrunde

liegt und dann als zweiter Bestimmungsfaktor des Punktes eben das jeweilige Einkommen, das Sie

angenommen haben. Und damit haben Sie grafisch als Gerade die LM Kurve hergeleitet, weil Sie

haben zwei Punkte und das reicht. Wenn Sie eine Gerade haben, dann können Sie den Strich durchziehen

und dann ist damit die LM Kurve konstruiert. Sehr wahrscheinlich nur als Hinweis, wenn man

schon mit LM Kurven in realen Modellen arbeitet, das ist sowieso umstritten bei den Makroökonominnen,

die mit solchen Modellen arbeiten, ob es überhaupt so etwas wie eine LM Kurve gibt oder ob man den

Geldmarkt nicht völlig anders beschreiben muss. Man kann sich zumindest sehr sicher sein, dass die

LM Kurve eigentlich nicht linear ist. Trotzdem, für das, was Sie im Rahmen dieser Vorlesung hören,

und für die einfachen Anwendungen, reicht es, die LM Kurve sich als linear anzunehmen und es

vereinfacht einem erheblich diverse Darstellungen. Zunächst mal, wenn man die als lineare Funktion,

also als Gerade, annimmt. Welche Eigenschaften hat die LM Kurve, die Sie gleich auch noch mal

begründet sehen. Erstens, eine LM Kurve ist umso steiler, je größer die Geldnachfrage bei

Einkommensänderungen reagiert. Das ist der sogenannte Kassenhaltungskoeffizient K, der darüber

entscheidet, der angibt, welchen Anteil Ihres Einkommenshaushaltes als Liquidität halten wollen.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:25:41 Min

Aufnahmedatum

2016-11-22

Hochgeladen am

2016-11-23 09:29:09

Sprache

de-DE

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