7 - Makroökonomie [ID:7094]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Ja, dann begrüße ich Sie heute in offensichtlich verhältnismäßig kleiner Runde wieder mal zur Vorlesung Makroökonomie.

Offensichtlich fordert die Weihnachtszeit wieder mal ihren Tribut oder so. Aber schadet ja denjenigen nichts, die da sind.

Gut, wir stehen im Kapitel als AD-Modell. Ich wollte Ihnen zumindest kurz noch mal zeigen,

weil Wiederholung an der Stelle nie schadet, die Herleitung von AD- und AS-Kurve, die Sie letzte Woche schon mal gehört haben.

Aber im Schnelldurchgang sozusagen noch mal. Die AD-Kurve leitet sich her als Kurve der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage,

vor allem über den sogenannten Keynes-Effekt, den Sie auch aus dem ISLM-Modell schon kennen.

Der Keynes-Effekt argumentiert mit realen Veränderungen des Geldangebots.

Das ist das, was Sie in der Grafik links oben sehen. Das ist das Geldmarktdiagramm aus dem ISLM-Modell.

Wenn sich das Preisniveau verändert, hier steigt es von P1 auf P2, dann ändert sich die reale Geldmenge.

Hier fällt sie also, weil das Preisniveau größer geworden ist.

Das bedeutet übertragend ins ISLM-Modell, dass es eine Verschiebung der LM-Kurve nach links gibt, die im Normalfall,

also wenn Sie nicht in Liquiditäts- oder Investitionsfalle befinden, sondern bei der üblichen fallenden IS-Kurve, dazu führt,

dass der Output zurückgeht. Und das ist das, was Sie dann entlang der AD-Kurve abtragen,

wo Sie einerseits die Output-Veränderungen von Y1 auf Y2 haben und auf der anderen Seite abtragen,

welche Preisniveaus den beiden im Geldmarktdiagramm dargestellten realen Geldmengen zugrunde lagen.

Und dann haben Sie die fallend verlaufende AD-Kurve. Ich wiederhole den Hinweis, es ist keine Begründung für den fallenden Verlauf der AD-Kurve,

dass mikroökonomische Nachfragekurven üblicherweise fallend verlaufen, sondern es ist eine makroökonomische Herleitung.

Wesentlich durch den Keynes-Effekt, es gibt noch zwei weitere Herleitungsbegründungen.

Das eine ist der internationale Substitutionseffekt, dem Argument folgt zu sagen, wenn das inländische Preisniveau steigt,

dann werden vom Ausland aus gesehen inländische Waren teurer, was dazu führt, dass die Nachfrage des Auslands nach inländischen Waren zurückgeht.

Und der Vermögenseffekt, der über die Konsummodelle argumentiert, dass wenn das Preisniveau steigt, dass eine Entwertung des Vermögens bedeutet,

was heißt, um den Vermögensniveau erhalten zu können, dass mehr gespart werden muss.

Und deswegen geht in der Konsequenz die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zurück, weil mehr gespart wird und das heißt weniger konsumiert wird.

Und dann ist es ein Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage.

Das sind die drei makroökonomischen Argumente, warum die AD-Kurve fallend verläuft.

Wie gesagt, leiten Sie sie so her und nicht mikroökonomisch.

Auf der anderen Seite haben Sie die Herleitung der AS-Kurve des gesamtwirtschaftlichen Angebots aus dem Arbeitsmarkt, dem neoklassischen Arbeitsmarktmodell.

Beim gesamtwirtschaftlichen Angebot, wie gesagt, funktioniert es grundsätzlich zuverlässiger zu argumentieren, dass Sie kommen quasi von Grenzkostenfunktionen,

also individuellen Angebotskurven einzelner Unternehmen, die sich zu Marktangebotskurven addieren und die sich dann zu einer gesamtwirtschaftlichen Angebotskurve addieren,

weil der ganze Begründungszusammenhang der AS-Kurve ein neoklassischer ist, funktioniert das grundsätzlich. Um sich Modellphänomene erklären zu können,

ist es aber deutlich, also ein bisschen komplizierter, aber dann hinterher einfacher, sich Zusammenhänge zu erklären, wenn Sie die Herleitung aus dem Arbeitsmarktmodell nehmen.

Das neoklassische Arbeitsmarktmodell ist als mikroökonomisches Marktmodell konzipiert.

Das heißt, Sie haben eine steigende Angebotskurve und eine fallende Nachfragekurve. Die Grafik, die Sie da zu sehen rechts oben, das nur noch mal als Hinweis,

ist gespiegelt. Die normale Darstellung, die Sie aus Arbeitsmarktmodellen kennen, trägt die Arbeitsmenge normalerweise nach rechts auf und den Lohnsatz nach oben.

Das ändert aber praktischerweise an dieser Stelle am Aussehen nichts, das zu spiegeln, damit hinterher die AS-Kurve aber so aussieht, wie sie aussehen soll.

Wenn sich das Preisniveau ändert, dann ändert sich die Nachfrage nach Arbeit, und zwar deswegen, weil das Grenzwertprodukt steigt.

Die Unternehmen erlösen mehr als vorher, weil der Preis der Güter, die sie verkaufen, gestiegen ist. Diese Mehrerlöse führen dazu, dass die Gewinne der Unternehmen größer werden.

Die Gewinne der Unternehmen wiederum führen dazu, dass die Unternehmen auch mehr produzieren, weil sie jetzt ja auch mehr erlösen können.

In der Folge steigt der Arbeitskräftebedarf für die Mehrproduktion, und das führt dann dazu, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften zunimmt. Im Arbeitsmarktmodell sehen Sie oben rechts.

Das heißt aber gleichzeitig ja auch, das war ja die Begründung der Zunahme der Arbeitskräfte, wenn Sie mehr Arbeitskräfte einsetzen, produzieren Sie auch mehr.

Das ist die Begründung ein bisschen wechselseitig, aber die Mehreinsatz an Arbeitskräften führt jetzt eben auch dafür, dass mehr hergestellt wird.

Deswegen haben Sie es ja auch gemacht, und das übertragen Sie sich jetzt wieder ins ASAD-Diagramm, wo Sie Einkommen und in dem Fall also Produktion und Preisniveau abtragen.

Das sind die beiden Preisniveaupunkte, die den unterschiedlichen Nachfragen im Arbeitsmarktmodell zugrunde lagen, und wo dann unterschiedliche Nachfragekurven,

und die beiden Produktionsvolumen, die sich dann daraus ergeben haben, Y1 und Y2, und dann haben Sie die AS-Kurve, die grundsätzlich erstmal steigend verläuft.

Das tut Sie nicht, also das ist eine kurzfristige Betrachtung, die langfristige Betrachtung folgt dann in Kürze noch.

Gut, und damit haben Sie sich eine AS-Kurve und eine AD-Kurve, also eine Kurve der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und eine Kurve des gesamtwirtschaftlichen Angebots, hergeleitet.

Und es sieht immer noch aus wie ein mikroökonomisches Marktmodell, das ist aber keins.

Sie suchen das Gleichgewicht, und das Gleichgewicht haben Sie dann, wenn sich AS-Kurve und AD-Kurve, also gesamtwirtschaftliches Angebot und gesamtwirtschaftliche Nachfrage, schneiden.

Dann sind Sie im Gleichgewicht, das heißt, Sie brauchen den Schnittpunkt dieser beiden Kurven, das ist dann, nachdem die eine üblicherweise steigend verläuft und die andere üblicherweise fallend verläuft,

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:28:17 Min

Aufnahmedatum

2016-12-06

Hochgeladen am

2016-12-06 15:26:17

Sprache

de-DE

Tags

AS-AD-Modell Angebotsschock
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