Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Gut, dann begrüße ich Sie. Auch 2017 gibt es noch die Makroökonomie und das technische Problem,
dass ich meine V-Card vergessen habe, haben wir auch gelöst. Insofern können wir dann mit der
Veranstaltung anfangen. Wir sind vor Weihnachten ein bisschen blöd stehen geblieben, wenn man das
nicht so guckt, aber praktischerweise gibt es ja die Videoaufzeichnung. Im Zweifelsfall können Sie
den Zusammenhang nochmal wieder herstellen, falls Ihnen über die Weihnachtspause verloren gegangen
ist. Mit dem Thema Fiskalpolitik, wo Sie die Folien zu den automatischen Stabilisatoren gerade
noch gesehen hatten, aber nicht mehr viel mehr. Bei den Autos bei der Fiskalpolitik nochmal zum
Einstieg. Insgesamt geht es darum, dass die Fiskalpolitik staatliche Einnahmen oder Ausgabenpolitik
ist, die ausdrücklich dem Ziel dient, in Konjunkturverläufe einzugreifen, also einen
zusätzlichen Aufschwung oder zu erzeugen, einen Absprung zu stabilisieren oder was auch immer Sie
damit wollen, einen Aufschwung zu dämpfen. Aber das Ziel ist jedenfalls, in den Konjunkturzyklus
einzugreifen. Das ist Fiskalpolitik, das ist auch die Unterscheidung von Fiskalpolitik zur allgemeinen
staatlichen Finanzpolitik, die dann weitergreifen würde, wo sie auch andere Staatseinnahmenpolitik
beispielsweise aus Verteilungszwecken betreiben. Das ist Finanzpolitik. Fiskalpolitik ist das Ziel
der Konjunktursteuerung, das Instrument automatische Stabilisatoren sind die Maßnahmen, mit denen der
Staat Konjunktur steuert, ohne ausdrücklich im Konjunkturverlauf noch mal einzugreifen,
sondern es ist staatliche Institutionen oder eingeführte Regelungen, die automatisch zur
Steuerung von Konjunkturverläufen führen. Das ist insbesondere das Steuersystem, weil sie in
Aufschwüngen durch das Steuersystem zusätzlich besteuern und damit die Einkommenszuwächse,
die in Aufschwüngen entstehen, dadurch, dass mehr produziert wird, teilweise den Menschen
sozusagen wegnehmen und damit den Konsum anteilig reduzieren und dann im Abschwung parallel sozusagen
der Konsumrückgang, der Einkommensrückgang bei den Haushalten nicht so groß ist, wie der Rückgang
an Produktion im Abschwung zunächst mal ist und zweitens die arbeitslosen Unterstützungen,
wo der Effekt relativ offensichtlich ist, zumindest der Haupteffekt, dass sie nämlich denjenigen,
die in einem Konjunkturabschwung arbeitslos werden, dass bei denen das Einkommen dann nicht auf Null
fällt, sondern noch ein Einkommen bleibt und damit der Konsum dieser Haushalte, der ja wenn
kein Einkommen mehr da wäre, sozusagen auch auf Null fallen müsste, auch noch vorhanden bleibt in
der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung. So wirkt die arbeitslosen Unterstützung. Die arbeitslose
Unterstützung hat noch einen indirekten Effekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, nämlich,
dass ihre Existenz auch dafür sorgt, dass diejenigen, die beschäftigt sind, auch in einem
Konjunkturabschwung noch beschäftigt sind, weniger Anlass haben, ihr Verhalten zu verändern, weil wenn
sie einen Konjunkturabschwung hätten und sie wären beschäftigt, das Risiko für Arbeitslosigkeit
steigt, würde das in der Konsequenz bedeuten, dass sie mehr sparen würden, weil sie vorsorgen für
den Fall, dass sie arbeitslos werden. Wenn sie wissen, es gibt eine arbeitslosen Unterstützung,
dann sparen sie oder wenn die 100 Prozent des Einkommens ersetzen würde, im Extremfall,
müssten sie gar nicht sparen, weil sie sich dann ja sagen würden, das Einkommen ist ja egal,
auch wenn sie arbeitslos werden, haben sie das gleiche Geld, das heißt, sie müssen ihr
Verhalten gar nicht ändern. Der perfekte automatische stabilisator arbeitslosen
Unterstützung wäre insofern auch eine arbeitslosen Unterstützung von 100 Prozent des Einkommens,
weil dann hätten sie überhaupt keinen Effekt. Das Problem ist, dass sie dann natürlich
kollidieren mit Fragen, wie sieht es mit Arbeitsanreizen aus, also was wäre der Anreiz überhaupt noch zu
arbeiten, wenn sie auch ohne zu arbeiten genau das gleiche Geld kriegen würden. Da müssen sie
zumindest einiges konstruieren, also sie könnten dann irgendwie über die Aufstiege, also dass ihr
Einkommen steigen kann, wenn sie arbeiten diskutieren oder sowas, was es nicht kann, wenn sie arbeitslos
sind und nicht arbeiten, sondern würden sie immer beim gleichen Einkommen verhacken, aber zumindest
wären die Anreize deutlich kleiner. Die Folge der automatischen stabilisatoren, schon der automatischen
stabilisatoren, ist immer das sogenannte zyklische Haushaltsdefizit, das eigentlich auch einen
negativen, also im Defizit einen negativen Teil, sprich einen zyklischen Haushaltsüberschuss generieren
sollte, weil sie dem Konjunkturverlauf folgend und Konjunktur schwankt ja normalerweise zyklisch,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:25:29 Min
Aufnahmedatum
2017-01-10
Hochgeladen am
2017-01-12 12:45:44
Sprache
de-DE