Exkursionsvortrag Zentralasien [ID:7375]
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Also erstmal herzlich willkommen zum Zentralasienvortrag Ex Oriente Lux.

Wir freuen uns wahnsinnig, dass ihr alle heute gekommen seid.

Dominik, Tobi und ich, wir wollen euch heute mit in den Ost nehmen und zwar, wo die Sonne

aufgeht und hier, ihr seht das jetzt leider nicht, aber es wurscht, das sind nämlich

eigentlich unsere Exkursionstagebücher. Viele von uns haben die geführt, die sind

ziemlich kaputt, wurden einige Male geklebt und es ist aber nicht verwunderlich, wir

haben nämlich verdammt viel erlebt, viel durchgemacht und vor allem auch viel gelernt.

Hier sieht man mal unsere Route, wir haben in Bishkek, Kirgistan angefangen, sind dann

einmal um den Issykul rumgefahren, sind dann in den Süden nach China, in die Stadt Kashgar

und in die Berge nach Tajikistan durch Berg Barachan und geändert hat die ganze Sache

wieder in Bishkek, Kirgistan. Wir waren insgesamt 35 Tage unterwegs, es waren 4500 Kilometer,

wir waren 30 Studenten und ein Hilfstudent, der Gott sei Dank dabei war, um unsere ganzen

blöden Fragen zu beantworten, die die Profs nicht beantworten wollten. Außerdem hatten

wir noch ein einheimisches Team dabei und natürlich unsere zwei Dozenten, ohne die das

alles nie möglich gewesen wäre. Einmal Kim Wanzelow, der drei Wochen lang mit uns und

dabei war und den haben wir dann in Osch kurzerhand gegen Herrn Richter seine Frau eingetauscht.

Und eben Herr Richter, ja der hat die ganze fünf Wochen mit uns ausgehalten, also Respekt.

Und hier nochmal unser Team, auf der linken Seite sehen wir den Wahid, das war unser Reiseführer

durch China und auf der rechten Seite sehen wir unsere Fahrer Almas, Omush und Babi und

unsere zwei Köchinnen, Svetar und Anara, die uns jeden Abend wirklich mütterlich gekocht

haben, mit denen es wirklich sehr angenehm war. Und der Tobi wird jetzt mal weitermachen

mit Kirgistan.

Also unsere Reise hat angefangen in Nürnberg, da haben wir von Herrn Dr. Wanzelow die letzten

Instruktionen erhalten und wurden dann gleich in den Flieger gesetzt. Wir flogen die ganze

Nacht durch und irgendwann früh vormittags haben wir es dann geschafft, in Bishkek aufzuschlagen.

Wir hatten es also nach Kirgistan gemeistert, die erste Hürde war schon abgehakt. Und Kirgistan,

das ist ein Land, das unterscheidet sich nicht nur auf den ersten Blick sehr stark von Deutschland,

sondern auch auf den zweiten Blick, wenn man sich die Hintergrundinfos ein bisschen näher

hat. So waren wir da durchschnittlich auf über 2.000 m oberhalb des Meeresspiegels unterwegs,

klare Hochgebirgsverhältnisse. Hinzu kommt, dass ungefähr, ich schätze jetzt mal grob,

90 % der Fläche Kirgistans von Gebirgen bedeckt sind. Man kann sich das in etwa so vorstellen,

wir haben ein Land, das zwei Drittel der Fläche unserer Bundesrepublik hat, das nur aus Bergen

besteht und in dem gerade mal 5 Millionen Menschen leben. Kleiner Vergleich, Deutschland hat 80

Millionen Einwohner, also dieses Land ist ziemlich dünn besiedelt und sehr hoch, es ist sehr weit weg

von jeglichen Ozeanen, das Ganze macht es sehr trocken. Wir haben hier stark kontinentales

Klima, das äußert sich vor allen Dingen in Witterung, also in extremen Witterungen, wie sehr

heißen Sommern oder sehr kalten Wintern. Kirgistan war früher einmal Teil der Sowjetunion und

das ist nicht spurlos an Menschen und an dem Land vorbeigegangen. Das offensichtlichste,

was man da noch sehen kann aus dieser Epoche, sind die Leninstatuen und die ganzen Prachtbauten in

den großen Städten, aber auch in den Dörfern. Aber selbst wenn man da auf der Straße rumläuft,

hört man noch das Erbe der Sowjetunion, nämlich Russisch. Und Russisch, das ist so die Zweitsprache

in Kirgistan, das ist auch empfehlenswert für jeden Touristen, der dahin geht, Russisch zu lernen,

es sei denn, man kann Türkisch, das ist dann noch besser, weil Kirgisisch und Russisch eng

miteinander verwandt sind. Wir haben aufgrund der Sowjetunion hier eine hohe Säkularisierung in der

Bevölkerung, das bedeutet, dass den Menschen hier der Islam genauso wichtig ist, wie bei uns

quasi das Christentum. Das ist also ziemlich entspannt religiös gesehen. Das Ganze war dann

auch entspannt, als wir unsere beiden Busfahrer kennengelernt haben, nach den etwas grimmig

dreinschauenden Grenzern, waren die besser drauf. Das waren unsere beiden Busfahrer hier Almas und

Omus. Die haben uns dann gleich mit ihren Bussen nach Bishkek in die große Stadt mit reingenommen.

Man muss dazu sagen, dass diese beiden ehemaligen Polizeibusse, die irgendwann in grauer Vorzeit

Presenters

Prof. Dr. Michael Richter Prof. Dr. Michael Richter

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

02:20:55 Min

Aufnahmedatum

2017-02-06

Hochgeladen am

2017-02-08 11:38:21

Sprache

de-DE

5 Tage ● 30 Studenten ● Endlose Weiten ● Eine einmalige Exkursion

Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Richter & Dr. Kim André Vanselow starteten wir, 30 Geographie-Studenten der FAU Erlangen, im Sommer 2016 unsere knapp 5.000 km lange Tour durch Kirgistan, Tadschikistan und Xinjiang. In zwei Bussen und mit einem Kochteam im Schlepptau ging es über holprige Highways durch unbekannte Gebirge und tolle Städte, vorbei an Yaks, Fettschwanzschafen und türkisblauen Seen.

Herrliche Hochgebirgslandschaften, sensationelle Sternenhimmel, rasante Reitausflüge, süße Schneeleoparden, undichte Jurten, kratziges Klopapier, sowjetische Saunen, himmlische Hygienestandards, grandiose Gletscher, einsame Essensplätze, unzählige Autopannen, anspruchsvolle Abendspaziergänge, bockelharte Böden, nervenaufreibende Grenzübergänge, wilde Wetterwechsel, beeindruckende Bazare: GEILOTOV (zit. n. RICHTER, M. 2016)!

Und das beschreibt nur einen kleinen Teil von dem, was wir in 35 Tagen erlebt, gesehen und gelernt haben. Deshalb seien Sie dabei und lassen Sie sich von uns in das wunderbare Zentralasien entführen – packendes Bild- und Filmmaterial, amüsante Geschichten und Geographie hautnah erwarten Sie!

Trailer

Über Spenden am Vortragsabend freuen wir uns sehr – diese gehen an das Zentrum Ümüt Nadjeschda in Bishkek, das Kinder und Jugendliche betreut, die als „bildungsunfähig“ eingestuft wurden und deshalb keine öffentliche Förderung für Kindergärten, Schulen o.ä. erhalten und nicht in die Gesellschaft integriert werden.

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