Wissenschaft kontrovers – Zugreifen so lange der Vorrat reicht!? Rohstoffe vom Meeresgrund: Abbau vs. Umweltschutz [ID:7385]
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Einen wunderschönen guten Abend, herzlich willkommen zum Auftakt der Science Week 2016

und gleichzeitig auf dem Auftakt der bundesweiten Dialogreihe Wissenschaft kontrovers.

Das Thema heute zugreifen, solange der Vorraft reicht, Rohstoffe vom Meeresgrund.

Es gibt dort diese sogenannten schwarzen Raucher, es gibt Manganknorren im Meeresboden, ein sehr spannendes Thema.

In welchem Rahmen wollen wir das ganze diskutieren? Das heißt, Wissenschaft kontroverse und auch hinter diesem Thema steckt eine gewisse Kontroverse.

Es gibt, wie ja schon angesprochen, die Möglichkeiten, Rohstoffe abzubauen, seltene Erden, Elektronik, den Rohstoffbedarf der Industrie zu decken.

Andererseits sind es natürlich Ökosysteme, die vielfältige Seben und Pflanzen ermöglichen auch in diesen widrigen Bedingungen am Meeresgrund.

Was hat das für Auswirkungen, wenn da vielleicht ein Rohstoffabbau startet? Das wollen wir heute diskutieren.

Ich freue mich ganz besonders, dass zu unserem Auftakt der Science Week, die das E-Werk hier mit vielen Partnern, auf die ich später nochmal ganz kurz zurückkomme, das Ganze durchführt,

dass noch zwei der wichtigsten Partner der Science Week hier besonders hochrangig vertreten sind.

Sie sind vielleicht hier, weil Sie Fan der Veranstaltungsreihe Wissenschaft im Dialog sind.

Deren Motto lautet, wenn du deiner Großmutter nicht erklären kannst, was du tust, dann hast du es vielleicht selbst nicht ganz verstanden.

Es geht um die richtige Wortwahl, um eine einfache Sprache und nicht um Verwirre, um zu beeindrucken oder verwendete Wörter, die niemand versteht und bilde Sätze, denen keiner folgen kann.

Vielen Dank. Eine wunderschöne Science Week und eine ganz tolle Veranstaltung heute Abend. Das wünsche ich Ihnen von Herzen von Seiten der Stadt.

Es ist etwas ganz Wichtiges, Wissenschaftskommunikation zu betreiben, für uns an der Friedrich-Alexander-Universität ganz besonders wichtig, weil wir forschen.

Wir sind auch Committe zur forschungsorientierten Lehre und für uns ist die Kommunikation von Wissenschaft auch in der Stadt und in der Region ein ganz wichtiger Baustein.

Über Wissenschaft zu sprechen ist nämlich etwas ganz Spannendes und jeder Studierende und auch jeder Wissenschaftler sollte es verstehen,

seinem Gegenüber klar zu machen, was das Faszinierende am eigenen Fach ist und an der eigenen Arbeit und an der eigenen Forschung.

Also viel Spaß, genießen Sie die Woche, genießen Sie den Abend, alles Gute und dir Philipp, besten Dank für die tolle Organisation.

Bevor ich nun weiter rede, wird es glaube ich Zeit Experten sprechen zu lassen. Wir haben zum einen Prof. Dr. Karsten Hase hier von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Wie schon erwähnt, er ist der Lehrstuhlinhaber für endogene Geodynamik und wir haben auf der anderen Seite, werden wir jetzt gleich vielleicht den Statement sehen,

Herrn Dr. Ulrich Schwarz-Schamperer von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe.

Ich würde sagen, wir sind sehr gespannt auf Ihr Statement, maximal 10 Minuten, Ihre Perspektive auf das Thema und vielleicht auch eine Position.

Also vielleicht erstmal von der Perspektive des Forschers aus. Ich habe es angesprochen, wir sind eben interessiert natürlich an den Prozessen, die an diesen Plattengrenzen ablaufen.

Das heißt diese Kreisläufe, chemische Kreisläufe, die wir auf der Erde beobachten können, die interessieren uns halt besonders.

In dem Zusammenhang passieren dann aber natürlich auch diese Prozesse, die letztendlich zu der Rohstoffbildung führen.

Das heißt Anreicherungen von Metall, die eben auch sehr spannend sind für die Industrie.

Und ich denke, das ist also erstmal von wissenschaftlichen Standpunkt eine sehr spannende Sache, gerade eben für Geodynamiker.

Und wir müssen eben sehen, dass die Lagerstätten, die sich dort bilden, die enthalten, das wurde auch angesprochen,

wirklich Elemente, die zum Teil inzwischen auf den Kontinenten vielleicht nicht mehr in dem Maße vorliegen, wie sie eben vor 1000 Jahren vorlagen.

Das heißt der Mensch hat die wirklich großen Lagerstätten schon abgebaut.

Insofern ist es denke ich nur natürlich, dass man auch guckt, was gibt es anderswo.

Also ich würde schon dafür plädieren, dass man auf jeden Fall diese Lagerstätten untersucht und eben auch sieht, wo gibt es welche Elemente, in welchen Konzentrationen.

Wir sind noch weit davon entfernt denke ich, dass wir die technischen Möglichkeiten haben, das wirklich, sage ich mal, nachhaltig abzubauen.

Ich denke gerade für Deutschland ist es eben auch schon als Industrienation wichtig, diese Forschung weiter zu treiben,

weil wir eben die technischen Möglichkeiten haben und weil wir natürlich auch ein eigenes Interesse haben,

unsere Rohstoffnachschub, den eben auch in der Zukunft zu sichern.

Ich bin heute mit der glücklichen oder mit der positiven Nachricht zu Ihnen zu euch gekommen, um jedem mal mitzuteilen,

dass wir in Deutschland Explorationslizenzen besitzen und zwar für Mangankneuen und für polimetallische Sulfide.

Seit 2006 hat die Bundesrepublik Deutschland das Recht erworben, für 15 Jahre an den Mangankneuen vorkommen, des Pazifiks zu arbeiten.

Dafür wurde ein Areal definiert, an dem wird gearbeitet.

Diese Lizenzen bedeuten erstmal, dass die Bundesrepublik Deutschland das Recht hat, dort nach Rohstoffen zu suchen.

Das hat noch nichts mit Abbaulizenzen zu tun.

Das Recht erwirbt man sich im Zusammenhang mit der Internationalen Meeresbodenbehörde und auch International Seabed Authority,

die tatsächlich 166 Mitgliedstaaten hat.

Also das, was häufig erwähnt wird, da teilen sich die Industrienationen die Rohstoffe der Welt unter sich auf

und arme Länder haben keinen Zugriff, das ist nicht so, weil es eine Einstimmigkeit herrschen muss, wenn Lizenzen vergeben werden.

Auch alle weitere Vergabe von Explorationslizenzen, von Abbaulizenzen müssen einstimmig erfolgen.

Das heißt, ein Land wie Tonga, Vanuatu haben wir schon gehört, oder auch Mali hat die gleichen Rechte wie Frankreich, wie Großbritannien.

Ich sehe die Möglichkeiten für diese Explorationslizenzen als sehr positiv an, weil wir müssen uns tatsächlich Gedanken machen,

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:26:15 Min

Aufnahmedatum

2016-10-24

Hochgeladen am

2017-02-17 15:33:00

Sprache

de-DE

Viele wertvolle Rohstoffe sind in den Tiefen der Ozeane zu finden. Manganknollen zum Beispiel wachsen am Meeresgrund. Sie sollen die neue Metallquelle für unsere technologisierte Gesellschaft werden. Gebirge am Meeresboden gelten mit ihren „Schwarzen Rauchern“ als Goldgruben der Tiefsee. Mit diesen Bodenschätzen könnte einerseits der Rohstoffbedarf der Industrie gestillt werden, andererseits wird durch den hoch komplexen Abbau der Lebensraum von Tieren und Pflanzen zerstört. Die langfristigen Folgen des Tiefseebergbaus sind für die Lebewesen nicht abzuschätzen.

Die Diskussionsreihe Wissenschaft kontrovers stellt im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane aktuelle Fragen zum Entdecken, Nutzen und Schützen der Weltmeere. In unterschiedlichen Diskussionsformaten und auf der Online-Plattform diskutieren Bürgerinnen und Bürger mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und geben ihr Feedback direkt an die Forschung weiter.

Es diskutierten Prof. Dr. Karsten Haase, Lehrstuhlinhaber Endogene Geodynamik an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg sowie Dr. Ulrich Schwarz-Schampera von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Moderiert wurde die Veranstaltung von Philipp Schrögel von der Abteilung Wissenschaftskommunikation am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

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Science Wissenschaftsjahr Meere Ozeane Wissenschaftkommunikation Methanknollen Tiefseebergbau E-Werk Kellerbühne Schwarze Raucher Week
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