5 - Die nationale Bedeutung des mittelfränkischen Hochleistungsrechnens [ID:7412]
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Also vielleicht die Vorinformationen, ich habe hier studiert, deswegen habe ich einige Hintergrundinformationen,

von denen über das ich jetzt hier auch berichten möchte. Ich selber leite seit 2009 das Klimarechenzentrum in Hamburg

und habe eine Professur an der Uni Hamburg und beschäftige mich da mit Speichersystemen, bin also ganz tief auch in diesen Informatikbereichen mit drin

und interessiere mich auch speziell für die Forschung, die hier gemacht wird.

Zu den Komponenten, die jetzt hier so die Errungenschaften ausmachen, das habe ich immer da gehört, eben Hardware, Software und Brainware.

Über das möchte ich ein bisschen berichten. Die Brainware ist ganz wichtig, mein Vorredner, der Herr Köstler, hat ja auch gesagt,

wir brauchen einfach auch das Personal, das jetzt diese Anwendungen verbessert, optimiert und, weiß man selber, funktioniert das nicht.

Das ist auch ein kostenintensiver Faktor und da hochqualitative Komponenten zu haben, ist ein ganz wichtiger Punkt.

Ich möchte zuerst einen kurzen Einblick darüber geben, wie jetzt hier in Erlangen eigentlich die Situation mit diesen Parallelrechnern sich darstellt

und verwende dazu dieses Diagramm, das wir immer bekommen von den Organisatoren der Top 500-Liste, die seit 1993 so eine Aufzeichnung machen

über die Entwicklung der Leistungsfähigkeit der Rechner in so einem Chart, bei dem die Y-Achse zehner-logaritmisch ist und das dann mit Gigaflops noch multipliziert werden muss,

die hier stehen, und die beiden Linien, die man jetzt hier aktuell sieht, das sind die Linien, die rote Linie ist von Platz 1 der Top 500-Liste,

das hat dann hier teilweise zu Stufen, weil hier die Japaner mal diesen Earth-Simulator auf den Markt gebracht haben, der dann fünf Listen lang das dominiert hat.

Also die Liste wird immer zweimal im Jahr aktualisiert, immer im Juni, im November, und die blaue Linie zeigt den Rang 500.

Und man sieht jetzt daran, also jetzt dann der blauen Linie mindestens, und dann der roten einigermaßen, da kann man schon fast eine Gerade durchlegen,

jetzt ist aber diese Skala natürlich zehnerlogaritmisch, das bedeutet, wir haben seit 1993 ein exponentielles Wachstum an Rechenleistung.

Und jetzt wollen wir noch einmal gucken, wie die Erlanger hier im Rennen liegen, dann sind hier die Erlanger Maschinen eingetragen,

jetzt Maggie als neuestes Mitglied, dann die Emmy, also jetzt sind wir der erste Auftreten in der Liste und das letzte in der Liste,

das heißt, da müssen wir dann noch einen Strich durchziehen, dann gab es vorher eine NEC-Maschine, HPE, die Transtec-Maschinen, Fujitsu, HPE,

also durchaus hier in Erlangen immer auch in der Top 500-Liste vertreten, was man auch sehr schön sehen kann, wenn man jetzt da so eine Linie mal durchlegt,

das habe ich jetzt nur so Pi mal Daumen mit dem Auge gemacht, das habe ich nicht ausgerechnet, aber wenn man die Linie durchlegt, sieht man,

die Steigung dieser Linie passt sehr gut zu der Steigung dieser anderen beiden Linien, das heißt, wir haben hier, und das ist halt auch sehr erfreulich,

ein Anwachsen an Rechenleistung, das mit dem weltweiten Anwachsen mithält, das bedeutet, dass natürlich hier die Kundschaft im nordbayerischen Raum auch,

im fränkischen Raum, eben optimal auch mit Rechenleistung versorgt wird und dass man jetzt mindestens von 93 bis 2017 einen Anstieg hat,

der genauso ist wie im Rest der Welt, nicht dass er nicht noch höher sein könnte, ist ja klar, aber das ist schon mal gut, es fällt nicht zurück,

das ist jetzt das mittelfränkische Hochleistungsrechnen, wie heißt das Ding, das ich eingeblendet habe, Hergenröder?

Fränkischer Rechen.

Na, genau, fränkischer Rechen, eigentlich heißt das Frankenrechen und eigentlich muss es heißen Frankenrechnen oder Frankenrechenzentrum,

genau, also das haben wir hier in Mittelfranken. Jetzt gehen wir mal zeitlich ein bisschen zurück und bleiben am Standort,

weil darum geht es ja jetzt hier im Moment, das ist ein ganz wichtiger Punkt und wir gehen sozusagen in die Vorantike des Parallelenrechnens hier am Ort

und natürlich haben wir mit nichts kleineren angefangen als mit einer Pyramide, weil ganz am Anfang sind halt die Pyramiden

und das war ein Projekt aus Mitte der 70er Jahre, Erlangen General Purpose Array mit einem AEG 8060 Rechner,

ich weiß nicht ob in diesem Museum noch eine von diesen Komponenten steht? Ja. Echt? Okay, die muss ich mal nachher anschauen,

davon war nämlich im Netz kein Bild zu finden, was man im Netz findet ist dann das Bild, wie diese Pyramide gedacht war,

man hatte also immer Prozessorkomponente, Speicherkomponente und dann hat sich das so pyramidal aufgebaut,

realisiert haben sie es aber, also unten hätten wir ja 16 Komponenten, hier 4 und da eine, realisiert haben sie es nur mit insgesamt 5 Komponenten,

also für die dritte Schicht war es zu dem Zeitpunkt, ja weiß ich auch nicht, vielleicht kein Geld da oder die Technik hat es überholt

und man hat dann schon wieder neue Pläne gehabt und die interessante Frage ist natürlich jetzt dann,

wie hat sich das eingeordnet in die Leistungsfähigkeit dieser Top 500 Liste, ja?

Das war quasi der erste Parallelrechner in Deutschland, also war er irgendwie auf Top 1, wäre er ja gewesen

und wenn man jetzt dieses Chart mal ein bisschen verlängert, nach links und nach unten und diese Y-Achse weiter runter zieht,

wir haben hier also 1 Giga-Flop und dann machen wir das zehnerlogarhythmisch einfach nach unten,

das heißt wir haben dann hier 100 Mega-Flop, 10 Mega-Flop, 1 Mega-Flop, 100 Kilo-Flop, 10 Kilo-Flop, ja?

Und dann haben wir gesehen, diese Maschine hat, ich habe es jetzt geschätzt,

ich musste ein bisschen überlegen, wie die Zahl sein könnte, aber wir würden vielleicht so sagen, sie hat wahrscheinlich 25 Kilo-Flops gehabt.

Damals gab es diese Maßzahl noch nicht, man kann also nicht einfach jetzt so ein Maß aus den Unterlagen entnehmen,

aber wenn man sich die Unterlagen anschaut, die Technischen von der Maschine, kann man einigermaßen herausfinden, wie schnell die wohl war

und dann sieht man, dass dieser blaue Punkt dieser Maschine, 1978, in etwa auch auf dieser Linie zu liegen kommt.

Das ist natürlich schon mal interessant, weil das bedeutet, dass das exponentielle Wachstum der Rechnerleistungsfähigkeit,

das wir über die Jahrzehnte gesehen haben, sich offensichtlich in die Vergangenheit auch einigermaßen fortsetzt.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Thomas Ludwig Prof. Dr. Thomas Ludwig

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:25:08 Min

Aufnahmedatum

2017-04-06

Hochgeladen am

2017-04-11 14:33:52

Sprache

de-DE

Tags

HPC Supercomputer Megware
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