Wir sind ja mittlerweile im siebten Jahr unserer Zusammenarbeit und der Forschungsarbeit und
ich habe mir das einfach mal quantitativ angeschaut und stelle fest, dass wir über 35 Veranstaltungen,
wie kleine hatten sozusagen und es kommt etwa hinaus auf gut alle zwei Monate eine Veranstaltung.
Vielleicht kannst du ja noch was über die Formate auch sagen, denn da nur vom Quantitativen her ist
es ja schon recht beeindruckend. Ich weiß gar nicht, wie ich durchgekommen bin. Ja,
man macht sich eigentlich gar keine Vorstellung davon. Es sind natürlich sehr viel verschiedene
Formate, sodass das eine weniger, das andere stärker aufwendig ist. Wir haben Workshops in
großer Zahl gehabt. Wir haben natürlich regelmäßig Dienstags unsere Vorträge gehabt,
bei denen die Fellows, die ja im Laufe der Zeit hierhin kamen, immer wieder aus ihren
Bereichen vorgetragen haben. Und dann gab es natürlich auch die ganz großen Kongresse,
die dann auch zu Publikationen geführt haben. Und diese Publikationen haben ja dann eigentlich
im Grunde gerade in der ersten Laufzeit das Feld ein bisschen abgesteckt, wo wir hinwollen. Und
vielleicht auch in Einzelfällen, wo wir nicht so stark hinwollen. Vielleicht könntest du ruhig
aus deiner Perspektive von der Synologie her und den anderen Bereichen ein paar Titel nennen,
die da wegweisend gewesen sind in der ersten Phase unseres Kollegen von 2009 bis 2015.
Im synologischen Bereich waren das etwa die populäre Kalendarik, die ab dem vierten Jahrhundert
vor unserer Zeitrechnung nachweisbar ist, sogar noch etwas früher. Ausführliche Bände dazu,
die es bislang so in dieser Form noch nicht gegeben hat. Gleichzeitig aber auch Werke über
die Einschätzung der Divination, der Wahrsagung. Wie gesagt, wir sind uns da einig, dass es nicht
der richtige Terminus ist. Sagen wir mal der Vorhersage im weitesten Sinn auf traditionelle
Technik, durch Philosophen, durch die chinesische Elite. Also auch da ist Etliches in dieser
Richtung passiert. Also wenn man so will, der Blick von unten, der Blick von oben auf diese
Techniken hin. Wir haben die schöne Veröffentlichung in Monumenta Serica über den Philosophen-Schaujungen.
Wir sind aber dann auch, das konnten wir uns als Synologen eben auch gestatten, ganz in die
Gegenwart gegangen und haben einen modernen chinesischen Intellektuellen, den Nobelpreisträger
des Jahres 2000, Gaoxing Tian, befragt auf seine Vorstellungen zum Schicksal hin. Und wie
da auch, da kam einiges Neues sozusagen heraus. Dann müssen wir noch erwähnen unsere Videoproduktion,
die unsere Seite ja immer wieder zu einer der häufigst besuchten Seiten dieser Universität
machen. Das darf man auch nicht vergessen. Und unsere Bibliografie.
Es ist ja eine ganze Menge an Publikationen entstanden in diesen ersten sechs Jahren.
Wenn ich also nur an meinen Bereich etwas stärker denke, dann sind es eben grundlegende
Sachen zur Bestimmung der Mantik und der Divinatorik bzw. der Prognostik in der Philosophie
von Loris Turlese oder von Alexander Fedora, wo es dann auch darum geht, wo ist der Platz
dieser Wissenschaft oder dieser Praxis möglicherweise auch im System der Wissenschaften des Mittelalters.
Es gibt eben eine starke Konzentration auch auf Astrologie und Herrscherberatung, also
den Bänden von Frau Daimann und Herrn Gysst oder auch den Bänden zur Apokalyptik von
Felicita Schmider, die das mit Nachwuchswissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gemacht haben. Was
macht man, wenn man auf dieser Welt nur kurze Zeit hat und doch die Zukunft irgendwie gestalten
will und nicht nur auf das Jenseits wartet? Und vielleicht noch stärker ist uns klar
geworden, gerade gegen Ende dieser sechs Jahre, wie stark oder wie bedeutend die arabische
Wissenschaft im Mittelalter gewesen ist, die dann eben auch in den Westen, wie in den fernen
Osten ausgestrahlt hat. Und das zeigt ja auch, wie die Querbeziehungen zwischen den beiden
Disziplinen über die arabische Wissenschaft hergestellt werden kann. Alles dies Fragen,
die in unseren Publikationen wieder zu finden sind oder auch von unseren eigenen Fellows
und Nachwuchsleuten, zum Beispiel die Dissertation von Herrn Lehner zur Prognostik in der Historiografie
des hohen Mittelalters. Ganz wichtige Meilensteine, die wir eben als Basis jetzt nehmen für die
zweite Laufzeit. Ich denke, wir können sie in vielen Punkten als Basis nehmen. Aber weil
du die Videos erwähnst, so könnte man ja eigentlich sagen, wir haben von diesen ganzen Ergebnissen
immer wieder Videos hergestellt. Und vielleicht sollte man noch ein bisschen sagen, was da
das Konzept gewesen ist in der Zeit bis 2015. Ja, wir wollten ja auf der einen Seite nicht
Presenters
Prof. Dr. Klaus Herbers
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:13:26 Min
Aufnahmedatum
2016-05-14
Hochgeladen am
2017-05-14 15:14:14
Sprache
de-DE
In the dialogue between Prof. Dr. Michael Lackner and Prof. Dr. Klaus Herbers, the directors of the International Consortium for Research in the Humanities (IKGF) talk about the collaboration in the past seven years since 2009 and the results of the first funding period. They reflect the various events, publications, and other formats established at the IKGF. Besides the review of the achievements, they discuss the adjustments of the IKGF agenda. Furthermore they talk about the planned research in the second funding period and about future projects which concerns most prominently the handbook projects and the new materiality.