3 - So tun als ob - SkillsLab Symposium 2017 [ID:7877]
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Ja, so tun als ob, das ist wohl so ziemlich die einfachste Beschreibung dafür, was Schauspielerinnen

und Schauspieler tun.

Welche Fähigkeiten sich dahinter verbergen, hinter diesem so tun als ob, beziehungsweise

was für spezifische Herausforderungen Schauspielerinnen und Schauspieler leisten müssten, wenn sie

als SPs agieren.

Darum soll es hier in diesem Vortrag heute gehen.

Ich freue mich sehr, dieses Skills Lab Symposium hier und heute eröffnen zu dürfen und dabei

gleich eine komplett fachfremde Perspektive einzunehmen.

Grund dafür, dass ich heute hier bin, ist die Tatsache, dass wir an der Berner Fachhochschule,

wo es im Bereich der Gesundheit, in der Ausbildung der Gesundheitsfachberufe, diese Kommunikationstrainings

gibt, wo Schauspielerinnen und Schauspieler agieren und sich sozusagen dort die Medizin

mit dem Theater trifft.

Und diese Tatsache haben wir zum Anlass genommen, ein gemeinsames Forschungsprojekt durchzuführen.

Das heißt, in diesem Forschungsprojekt hat der Fachbereich Gesundheit des Departements

Wirtschaft, Gesundheit und Soziale Arbeit, sowie der Studienbereich Theater des Departements

Hochschule der Künste in Bern nach den Kompetenzen gefragt, die eben Schauspielerinnen und Schauspieler

in diesen Trainings oder für diese Trainings mitbringen müssen.

Wir vom Bereich Theater haben uns dabei mehr auf die schauspielerischen Kompetenzen konzentriert,

während der Fachbereich Gesundheit geschaut hat, was braucht es denn noch darüber hinaus,

also an kommunikativen bzw. gesundheitsbezogenen Skills sozusagen.

In diesem Vortrag hier werde ich mich jetzt also auf die schauspielerischen Kompetenzen

beziehen und ein bisschen versuchen, nahezubringen, was sich hinter diesem als ob verbirgt und

was das für dieses ganze Setting von solchen Trainings bedeuten kann.

Ich möchte dabei einen Aspekt, den wir vorher schon gesehen haben, in Bezentrum stellen.

Das wäre dieser Begriff der Glaubwürdigkeit.

Glaubwürdigkeit deshalb, weil es eine der wesentlichen Bedingungen ist, wenn es darum

geht, eine realitätsnahe Situation herzustellen bzw. zu simulieren.

Es geht bei dieser Glaubwürdigkeit aber gar nicht unbedingt darum, dass es um einen 1 zu

1 Realismus geht, sondern eigentlich darum, wie kann man eine Situation schaffen, in der

eine echte Interaktion stattfinden kann, ein echter Übungsprozess.

Ich möchte jetzt aus der Perspektive des Theaters auf folgende Punkte eingehen.

Einerseits Rolle, Figur, Interaktion und dann noch ein, zwei Merkungen zum ganzen Setting,

Rahmen, was Glaubwürdigkeit in diesen Bereichen bedeutet oder was wir in unserem Forschungsprojekt

darüber herausgefunden haben.

In der Theaterwissenschaft wird der Begriff Rolle von dem Begriff der Figur unterschieden.

Das bedeutet, Rolle bezeichnet eigentlich das, was im Stücktext steht, also das, was geschrieben

steht, während die Figur das bezeichnet, was schlussendlich die Figur, die auf der Bühne

zu sehen sein wird, also der lebendige Mensch, die Umsetzung sozusagen der Rolle ist die

Figur.

Das kann man sehr gut am Beispiel Hamlet erläutern, es gibt nur einen einzigen Beschreibung

von Hamlet, den Shakespeare geschrieben hat, den Rollentext, die Rolle Hamlet, aber es

gibt unzählige Interpretationen einer Figur Hamlet auf der Bühne, nämlich so viel, wie

es Schauspieler oder mittlerweile sogar manchmal Schauspielerinnen gibt, die diese Figur interpretieren.

Trotzdem, obwohl ich jetzt Rolle und Figur getrennt habe, ist es sehr schwierig, diese

beiden Begriffe wirklich auseinanderzuhalten, weil eine Erarbeitung, eine Rolle ja gleichzeitig

auch immer die Erarbeitung der Figur beinhaltet, also es fasst ein bisschen, wie zwei Seiten

von einer Medaille sind.

Deswegen, obwohl ich mich jetzt eher auf die Rolle und Erarbeitung konzentriere, wird vielleicht

auch manchmal schon der Begriff der Figur reinrutschen, aber das sind trotzdem zwei Gewichtungen,

die ich hier vornehmen möchte.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Sibylle Heim Sibylle Heim

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:30:24 Min

Aufnahmedatum

2017-03-31

Hochgeladen am

2017-06-06 10:19:31

Sprache

de-DE

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