Der Koran – Zeit für Paradigmenwechsel im Islam? [ID:8084]
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Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studentinnen und Studenten, sehr verehrte Damen und Herren,

es ist mir eine große Freude, heute Abend Sie euch alle zu dieser Podiumsdiskussion begrüßen zu dürfen.

Ganz besonders möchte ich unseren Gast Syed Mustafa Asmayish und seine Begleiter willkommen heißen.

Herr Dr. Asmayish wird in wenigen Minuten mit seinem Vortrag beginnen, indem er seine Interpretation der Fundamente und der frühen Entwicklung des Islams darlegt.

Zentral ist dabei die Einsicht, dass von Beginn an dem Islam die Vielfalt inne wohnt.

Asmayish zufolge gab es schon ursprünglich zwei Versionen des Islams, die sich im Koran zum Ausdruck bringen.

Eine innere Zweihheit also im Koran, die zur Diskursivität anregt, ja sogar auf Diskursivität im Ursprung beruht.

Ein solches Bild vom Koran und vom Ursprung des Islams steht selbstverständlich im diametralen Widerspruch,

sowohl zum fundamentalistischen Islambild als auch zur gängigen Vorstellung des Islams in unserer Gesellschaft.

Der koranhemmeneutische Ansatz von Dr. Asmayish kann deshalb als Einladung verstanden werden,

die Vielfalt im Koran und im Islam sei damit die Theologie, die historische Entwicklung oder die unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexte,

in denen Muslime leben, gemeint. Ich möchte Ihnen nun kurz unseren Gast vorstellen.

Seyyed Mustafa Asmayish ist in Teheran geboren worden, zwar 1952. Er ist ein iranischer Religionsgelehrter und ein Sufi.

An der Universität Teheran schloss er 1974 ein Studium der Rechtswissenschaft und 1975 ein Literaturstudium ab.

Danach wanderte er nach Frankreich aus, um 1976 seine Studien in Paris fortzusetzen, unter anderem an der Sorbonne,

dann an der Pantheonfakultät und vergleichende Studien für Islam und Christentum an der Universität Lyon.

Er gehört als Sufimeister zum Nematullah Junaabadi-Orden, dem bekanntesten und ursprünglichsten Sufi-Orden im Iran.

Nachdem der oberste religiöse Führer der Islamischen Republik Ali Khamenei 2010 bei seiner Reise nach Krum,

Soniten, Bahai, Neue Christen und Sufis als Feinde des Regimes klassifizierte,

gründete Dr. Asmayesh mit Hilfe europäischer Unterstützer und Exilanten die internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran.

Sein Hauptforschungsfeld besteht in Studien über die Geschichte und das Wesen des Islams und des Christentums.

Weiterhin ist er ein gefragter Referent bei Kongressen weltweit zum Thema Sufismus und vor allem zu den großen Mystikern.

Vom Sufismus geprägt begründet er seine Menschenrechtsarbeit auf der Forderung nach Toleranz,

die bereits bei den großen Mystikern der arabischen und persischen Welt als zentrale Prämisse an ein gelingendes Gesellschaftsleben niedergelegt war.

Nachdem Herr Asmayesh seinen Vortrag hält, werden Prof. Bobzin, der kein Unbekannter ein Erlangen ist,

sowie Herr Hajatur und meine Wenigkeit sich mit seinen Thesen in kurzen Statements auseinandersetzen.

Danach hat der Referent die Gelegenheit darauf zu antworten.

Im Anschluss daran eröffnen wir die Diskussion fürs Publikum.

Dr. Asmayesh, die Flur ist eurer. Wir sind alle auf die Begründung des Lectures aufwarten.

Liebe Freunde, vielen Dank, dass ihr hier seid, um den Koran zu hören und die Versen des Korans und die neuen Forschungen über den Koran zu hören.

Kannst du mich hören? Es ist genug, ja.

Es gab viele Dinge, die über den Koran und den Islam gesprochen wurden,

die seit den 15er-Jahren aufgrund von Geschichten und Sagen der Koran, der Prophet Muhammad, der St. in Islam, verwendet wurden.

Die Dinge, wie der Prophet Muhammad, der eine Erleichterung hat,

als er 40 Jahre alt war, in der Karte des Herraus,

und von diesem Moment an, viele Dinge zu ihm verwendet wurden, usw.

Die Dinge, wie der Koran nicht in der Zeit des Prophet Muhammad geschrieben wurde,

sondern vielleicht zwei Jahr nach dem Tod von verschiedenen Leuten, usw.

Jetzt, nach den neuesten Erkenntnissen über den Koran, den Koran von Tübingen und den Koran von Birmingham,

wissen wir, dass der Koran in der Lebenszeit des Prophet Muhammad geschrieben wurde.

Und es ist bereits ein sehr, sehr wichtiges Paradigm, über die Forschungen, über den Koran,

um den Koran besser zu wissen.

Denn, nach diesen Erkenntnissen,

insbesondere über den Surat Al-Kahf im Koran, der Begegnung der Verwanderung,

sehen wir, dass der Ort der Vers und der Surat absolut mit dem Buch,

den wir heute in unserer Hand haben,

und der Koran von Birmingham sollte während des Lebenszeits des Prophet Muhammad geschrieben werden.

Also bedeutet das, dass der Koran bereits ein Buch,

versuchte, Vers nach Vers und Surat nach Surat,

und nicht etwas, das danach passiert ist.

Presenters

Prof. Dr. Hartmut Bobzin Prof. Dr. Hartmut Bobzin
Dr. Reza Hajatpour Dr. Reza Hajatpour
Prof. Dr. Georges Tamer Prof. Dr. Georges Tamer
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Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:42:16 Min

Aufnahmedatum

2017-06-14

Hochgeladen am

2017-07-04 08:29:52

Sprache

en-US

Der iranische Religionswissenschaftler und Mystiker, Dr. Seyed Mostafa Azmayesh, wird auf dieser Veranstaltung seine eigene Sicht auf den Koran als Quelle von Toleranz und Respekt gegenüber Vielfalt und Verschiedenheit darlegen. Er wird erklären, welche Prinzipien und Werte dazu geführt haben, dass sich mehrere Lesarten des Korans entwickelt haben, die sich heute fundamental voneinander unterscheiden. Anschlieend werden Vertreter der Erlanger Islamforschung mit dem Autor seine Thesen kritisch diskutieren.

Tags

Koran Islam
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