60 Jahre EU – eine Bilanz aus Sicht der Wissenschaft [ID:8239]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Tja, dann darf ich die Erschienen begrüßen zu der Veranstaltung.

Alle haben sich ein bisschen mehr Zulauf erwartet, aber gut, es ist Sommer, es ist wirklich schwer zu finden.

Es gibt heute Abend noch Fußball und eigentlich haben wir schon überlegt, ob wir Sie fragen sollten, welchen Grund Sie denn haben, dass Sie trotzdem hierher gefunden haben.

Ich glaube trotzdem, wir werden, auch wenn der Kreis klein ist, wir werden eine spannende Runde beieinander haben, weil wir eine interessante Besetzung haben.

Und es wird sich wahrscheinlich keiner langweilen.

Ich selber bin von Nürnberger Nachrichten, habe mit EU-Themen viel zu tun und weiß von daher auch, dass EU-Themen manchmal schwierig zu verkaufen sind.

Auch in der Zeitung, weil es gab mal so eine ganz berüchtigte Studie, die gesagt hat, EU-Themen, wenn nur das Stichwort EU in der Überschrift steht, lesen die Leute die Meldung schon nicht.

Und ich weiß aus dem Europäischen Parlament, wie verzweifelt die oft waren, wenn wirklich wichtige Beschlüsse da gefasst worden sind.

Und die Medien haben nichts geschrieben drüber und im Fernsehen haben sie nichts gebracht und schrecklich.

Und sie haben da alle möglichen Sachen unternommen, um da diese Aufmerksamkeit zu erhöhen, hat auch ein bisschen funktioniert.

Ein paar Leute haben schon mitgekriegt, dass EU ein bisschen wichtiger ist. Und wir haben ja heute der Anlass, 60 Jahre EU, ist ja spannend, weil es läuft nicht alles so glatt.

Es war ja mit dem ganzen Projekt EU oder Europa große Hoffnung verbunden. Einiges funktioniert sehr gut und anderes funktioniert nicht ganz so gut.

Jetzt haben wir gerade eine Situation, wo wir Brexit, Euro-Krise aufregen über Freihandelsabkommen, über solche Dinge, Massenarbeitslosigkeit in manchen Ländern.

Es gibt da so eine Menge zu tun. Und wir haben hier drei Leute, die sich da wirklich gut auskennen.

Drei Wissenschaftler aus drei verschiedenen Bereichen, die es aus drei verschiedenen Blickwinkeln auch beachten, betrachten können.

Da haben wir in der Mitte Professor Roland Sturm, ein Politikwissenschaftler, der sich viel vor allem auch mit den Briten befasst hat.

Das ist ja auch spannend, da können Sie uns vielleicht den Brexit näherbringen.

Dann haben wir Sebastian Büttner, einen Soziologen, der uns auch irgendwie versuchen kann zu erläutern, welche Einstellungen haben die Leute zu Europa?

Was verbinden die Leute mit Europa? Was bedeutet Europa für die Leute?

Und dann haben wir noch einen Kulturgeografen, den ich auch sehr spannend finde.

Ich weiß nicht, wie viele Leute wissen, dass es Kulturgeografen überhaupt gibt.

Sehr spannender Blickwinkel finde ich, wo man auch Entwicklungen in verschiedenen Räumen beachten kann.

Das ist bei Europa ja spannend, weil wir 28 oder noch 28 Mitglieder haben, viele Regionen, die sich unterschiedlich entwickeln.

Was kann man da voneinander lernen? Und was machen wir da richtig und was machen wir da falsch? Das finde ich auch ganz spannend.

Da wir jetzt so eine kleine Runde im Publikum sind, haben wir gesagt, wir machen es vorne noch kürzer.

Wir wollen Sie dafür belohnen, dass Sie da sind und belohnen in der Form, dass wir vorne nicht lange mit diskutieren werden, sondern relativ schnell in die Runde gehen.

Und dann können wir miteinander diskutieren. Ich glaube, das wird dann trotzdem spannend sein.

Wir werden schauen, dass wir so noch anderthalb Stunden oder vielleicht sogar weniger zu Ende sind.

Aber ich glaube, bis dahin kriegen wir eine ordentlich spannende Debatte.

Und ich glaube, alle werden klüger nach Hause gehen, als sie reingekommen sind.

Ich fange mal mit Ihnen an, Herr Pütner.

Bum, bum, Busssturm.

Degaule hat ja, bevor die Briten aufgenommen wurden, hat er gesagt, er will die nicht drin haben.

Weil das ist ein komisches Inselvolk, komische Gebräuche, die passen nicht zu uns.

Jetzt wollen die austreten. Und die Bilanz, 60 Jahre, die werden Sie ähnlich sehen.

Da gibt es ein paar Dinge, die funktionieren gut, manche nicht so gut.

Bringen Sie uns mal auf den Punkt, was funktioniert, warum gut und was nicht.

Und vielleicht nur ein kleines Bemerkens zu den Briten.

Ja, gut, zu Degaule wäre auch was zu sagen.

Also ich wäre schon eher unglücklich, dass Degaule zweimal verhindert hat, dass Großbritannien bald getreten ist.

Als Großbritannien bald trat, auch aus ökonomischer Not, man musste ja zum Internationalen Währungsfonds damals gehen,

in den 70er Jahren überhaupt ökonomisch überleben zu können.

Also Innovationsraten in den 20 Prozent, das muss man sich vorstellen, eine recht hohe Arbeitslosigkeit.

Also das Land brauchte irgendwo, ja, da hinten ja.

Oh, um Gottes Willen.

Wir geben hier dann weiter.

Also das Land brauchte in den 70er Jahren unbedingt die Unterstützung, finanzielle Unterstützung der ökonomischen Krise.

Das heißt, die Briten sind beigetreten nicht, weil sie Europa so gut fanden, sondern...

Nein, das war eine reine... Also ich meine, nach dem Zweiten Weltkrieg, Churchill's Idee der drei Kreisel, das kennen Sie ja vielleicht.

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:42:51 Min

Aufnahmedatum

2017-06-29

Hochgeladen am

2017-07-21 11:10:42

Sprache

de-DE

Wie hat Europa unser aller Leben und Arbeiten verändert? Dieser Frage wollten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FAU in einer Podiumsdiskussion und im Dialog mit Zuhörerinnen und Zuhörern auf den Grund gehen – und dabei die Sicht der Soziologie, der Kulturgeographie und der Politikwissenschaft, aber auch des Wissenschaftsbetriebs an sich spiegeln. 

Es diskutierten:

- Dr. Sebastian Büttner
Institut für Soziologie I

- Prof. Dr. Tobias Chilla
Professur für Geographie

- Georg Escher
Politkredaktion Nürnberger Nachrichten

 

- Prof. Dr. Roland Sturm
Lehrstuhl für Politische Wissenschaft I

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