Ja guten Morgen meine Damen und Herren. Zum Glück für uns scheinen ja viele von Ihnen
ihre E-Mails regelmäßig abzurufen. Also zunächst einmal vielen Dank, dass Sie es hierhin geschafft
haben. Ich muss mich auch ein wenig entschuldigen dafür, dass wir Sie in diese Situation hier
bringen müssen. Allerdings liegt das Ganze etwas außerhalb unserer Schuld,
unseren Möglichkeiten etwas zu ändern. Sie wissen ja alle, dass der Hörsaal in
der organischen Chemie wirklich nicht mehr in einem sehr guten Zustand war und
dass er jetzt zwei, drei Wochen vor Semesterende geschlossen wurde, ist zwar
tragisch, weil sie dann eben mit dieser Lösung zunächst klarkommen müssen, wir
ja auch. Aber ich denke nötig ist es allemale, dass hier mal eine
Renovierung in dem Hörsaal stattfindet. Gut, kommen wir aber zu dem was wir...
Bitte?
Ich bin nicht wirklich sehr gut informiert, ich weiß aber, dass dieser Hörsaal über
längere Zeit grundrenoviert werden soll zu einem nicht gerade geringen Preis, also
das wird uns noch einige Semester wahrscheinlich beschäftigen. Also
wahrscheinlich sind es nicht nur die Stühle.
Okay, meine Damen und Herren, lassen sie uns trotzdem zurückkommen zu dem was wir
in der Vorlesung eigentlich machen wollen, nämlich wir wollen uns ja in
dieser Woche noch ein wenig mit zwei Prozessen, die zur Proteinbiosynthese
gehören, beschäftigen, nämlich auf der einen Seite mit der Transkription, also
dem Umschreiben der DNA in RNA und dann anschließend am Mittwoch mit der
Translation, also dem Prozess in dem dann letztlich aus der RNA Protein
hergestellt wird. Wir haben uns ja am letzten Mittwoch bereits mit der
Transkription ganz allgemein beschäftigt, mit der Transkription in
Prokaryonten und was ich jetzt ganz gerne machen möchte, bevor wir zur
Transkription in Eukaryonten, als auch in unseren eigenen Körperzellen kommen, ist
Ihnen einen kurzen Vergleich vor Augen führen, wo nun eigentlich die
Unterschiede zwischen prokaryontischer und eukaryontischer Transkription liegen.
Wir hatten ja bereits am letzten Mittwoch gesagt, dass wir in Prokaryonten die
Situation haben, dass wir eine einzige RNA Polymerase haben, die die gesamte
Transkription bewältigt. Hingegen haben wir vier solcher Polymerasen in
eukaryontischen Zellen, die sich die Aufgaben teilen, also jede dieser
Polymerasen macht ja andere Dinge. Wir hatten auch schon gesagt, dass generell,
weil im Bakterium eben die meisten Gene so oder so abgelesen werden müssen, die
Regulation in der Transkription relativ gering ausfällt. Natürlich muss im
Eukaryonten viel viel stärker sein, denn Sie alle wissen, Sie haben
verschiedenste Körperzellen, die ganz unterschiedliche Gene exprimieren müssen,
ganz unterschiedliche Proteine besitzen müssen, also hier muss sehr stark
entschieden werden, welches Gen überhaupt abgelesen wird oder nicht.
Auch hatten wir schon festgestellt, dass im Prokaryonten die sehr praktische und
einfache Situation besteht, dass das Primärtranskript, die mRNA auch
gleichzeitig die Matrize für die Translation ist, während das in
Eukaryonten nicht der Fall ist. Hier haben wir die Situation, dass wegen der
diskontinuierlichen Organisation des eukaryontischen Gens zunächst einmal
ein Primärtranskript hergestellt wird, was als HNRNA oder Prä-mRNA bezeichnet wird
und das muss dann erst noch in mRNA umgebaut werden, damit man letztlich
hinterher Proteinsynthese betreiben kann. Das heißt natürlich auch, dass dieser
Umbauprozess, also die Transkriptreifung, bei Prokaryonten kaum eine Rolle spielen
wird, bei Eukaryonten natürlich sehr und Sie sehen schon, das kann man noch in
drei verschiedene Stufen aufteilen, über die wir dann in der zweiten Hälfte
der Vorlesung noch einiges hören werden. Klar ist auch, wenn mRNA in Prokaryonten
Presenters
Prof. Dr. Michael Wegner
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:27:37 Min
Aufnahmedatum
2010-07-05
Hochgeladen am
2018-05-04 13:19:55
Sprache
de-DE