Vielen Dank, Martin, für die freundliche Einführung. Ich freue mich auch, hier in Erlangen zu sein und

dieses aktuelle Thema hier mal vorstellen zu dürfen. Sicherlich gibt es auch schon viele von Ihnen,

die damit in der einen oder anderen Weise Berührung hatten. Gleichzeitig, glaube ich,

es lohnt sich auch immer noch mal, einen gesammelten Blick drauf zu werfen und zu schauen,

welche zusätzlichen Entwicklungen gibt es vielleicht noch, auf die man bisher noch nicht

aufmerksam geworden sind und vor allen Dingen auch, was bedeutet das für die eigene Tätigkeit.

Ich habe etwas provokativ Jura von morgen darunter geschrieben, um möglichst vielen das Signal zu

senden. Das könnte für Sie relevant sein, unabhängig davon, ob Sie jetzt gerade Student sind,

sodass Sie morgen überhaupt erst in die juristische Berufstätigkeit einsteigen oder

vielleicht auch nicht, weil das alles überflüssig wird oder ob Sie eben in der Praxis sind oder in

der Wissenschaft. Das ist nicht so gemeint, dass das Jura von heute oder von gestern,

also das harte Recht, so wie wir es in den Büchern lernen, dass das irrelevant wird.

Aber womöglich, das wird jetzt das Thema der nächsten dreiviertel Stunde sein, womöglich

kommt etwas hinzu, mit dem wir uns vielleicht doch beschäftigen sollten, wenn wir wissen wollen,

wie juristische Mechanismen und die juristische Arbeit morgen und übermorgen ticken werden.

Martin Zwickl hat es eben in der Einführung schon gesagt, dass es jetzt etwas, diese Legal Tech

Entwicklung ist etwas, was wir gerade in den letzten Jahren noch mal verstärkt sehen. Wir sind insofern

nicht die einzige Veranstaltung und auch an Universitäten nicht die einzige Veranstaltung,

die sich mit diesem Thema befasst. Aber solange gibt es das tatsächlich noch nicht. Ich habe vor

jetzt noch nicht einmal zwei Jahren, ich glaube im Mai 2016 an der Uni Münster, das war seinerzeit

meine erste Lehrschulvertretung, ein Seminar zu dem Thema gemacht und das ging dann irgendwie,

ich will nicht sagen durch die Gazetten, aber das wurde an verschiedener Stelle irgendwie berichtet,

weil sowas hatte man irgendwie noch nicht gehört. Ein solches Seminar hatte es noch nicht gegeben.

Das hat sich inzwischen sehr stark geändert. Ich habe mal sehr, sehr stark vereinfacht eine

Grafik dargestellt, in welche Richtung das so ungefähr geht, allein an der Zahl der Legal

Tech Veranstaltungen, die an deutschen Universitäten seither stattgefunden haben. Und Sie sehen,

2016 hat das Ganze im Grunde genommen erst angefangen, 2017 geht es stark weiter,

geht es stark in die Höhe und 2018 Ende nach oben offen. Also wir sind jetzt im Januar und wenn Sie

schauen, dass es an anderen Universitäten stattfindet, dann werden Sie sehen, die Uni Erlangen ist

weit vorne, also an unserem Pfeil ganz vorne und ganz oben dabei, aber in gewisser Weise auch nicht

alleine. Also so langsam werden auch andere Universitäten auf das Thema aufmerksam. Ich werde am

Ende meines Beitrags auch noch ein bisschen etwas dazu sagen, was es für andere Legal Tech

Veranstaltungen hier an der Uni Erlangen gibt. Da gibt es nämlich welche. Also wenn ich das

vergesse, dann halten Sie mich an dieser Ankündigung fest. Wir lassen es nicht bei

dieser Veranstaltung heute stehen. Gleichzeitig möchte ich auch schon mal sagen, Veranstaltungen

an Universitäten sagt man manchmal nach, dass sie so ein bisschen im Elfenbeinturm stattfinden und

dass sie vielleicht Themen haben, die mit der Praxis nicht so viel zu tun haben oder dass sie

vielleicht Themen jetzt darstellen, die vielleicht dann doch nicht den Sprung machen in die Köpfe

der Menschen. Das ist bei Legal Tech definitiv anders. Was ich Ihnen auch mitgebracht habe,

ist einfach mal ein Chart, das ich sehr einfach produziert habe, wie Sie es auch tun könnten,

bei Google Trends. Google Trends misst, wie häufig ein bestimmtes Suchwort gesucht worden ist. Und

Sie sehen hier die Statistik für das Suchwort Legal Tech seit Anfang 2016. Und wenn ich das

jetzt mal sehr stark verallgemeinert sage, dann können Sie sehen, so in der linken Hälfte,

da gibt es so einen gewissen stetigen Anstieg, wenn man das so ein bisschen ausmittelt, aber es ist

noch vergleichsweise niedrig im Niveau. Und rechts sehen Sie einen deutlich höheren Block,

das ist das Jahr 2017. Da sehen Sie offenbar, macht das da einen Sprung und die Entwicklung geht

noch mal stark nach oben. Das hängt natürlich auch mit Veranstaltungen zusammen, unter anderem im

letzten Jahr dem Anwaltstag, der sich diesem Thema gewidmet hat und der natürlich die Anwaltschaft

in großer Zahl für dieses Thema sensibilisiert hat. Aber man merkt schon, irgendwie ist das etwas,

was die Menschen bewegt. Man hat Martin Zwickel eben gesagt, es ist trotzdem in gewisser Weise