Ja, ich darf mich ganz herzlich bedanken für die Einladung und für die netten Worte jetzt
auch zur Begrüßung. Und in der Tat, das Thema individuelle Förderung ist mir eine Herzensangelegenheit,
dass es aber nicht der Grund, weshalb ich es groß schreibe oder wir es groß schreiben,
sondern weil wir das auch auf einer breiten Basis eben auch in Schule und Unterricht und vor
allen Dingen auch in der Lehrerin- und Lehrerausbildung umsetzen wollen. Sie sehen jetzt hier nicht nur das
Logo der Universität Münster, sondern auch das Logo des Landeskompetenzzentrums für individuelle
Förderung, einer Gemeinschaftseinrichtung, unseres Schulministeriums, der Qualitäts- und
Unterstützungsagentur und der Universität Münster. Und Sie sehen auch das Logo unserer
Qualitätsoffensive Lehrerin- und Lehrerbildung an der Universität Münster, Dealing with Diversity,
kompetenter Umgang durch reflektierte Praxiserfahrung. Auch da spielt das Thema
individuelle Förderung eine ganz zentrale Rolle und ich werde im Rahmen meines Vortrages auch noch
genauer darauf eingehen. Ich freue mich über das reichhaltige Angebot, das reichhaltige Workshop-
Angebot, was auch deutlich macht, wie breit individuelle Förderung hier auch gesehen wird und warum
das aus meiner Sicht so wichtig wird, wird gleich auch hoffentlich im Vortrag noch deutlich werden.
Ich werde mich in meinem Vortrag verschiedenen Aspekten widmen, zunächst einmal einigen auch
bildungspolitischen Grundlagen der individuellen Förderung, möchte auch noch einmal eingehen in
diesem Kontext auf verschiedene Dimensionen von Diversität, die hier auch benannt worden sind,
möchte einige Aspekte auch anführen zum Thema Umgang mit Diversität, auch in Verbindung mit
inklusiver Bildung und möchte dann auch zu sprechen kommen auf einen konkreten Ansatz der
individuellen Förderung, nämlich der einer Diagnose basierten individuellen Förderung. Und auch da
habe ich mich ganz besonders gefreut, dass das Workshop-Angebot den Bereich der Diagnose
basierten individuellen Förderung sehr stark hervorhebt, weil aus meiner Sicht ist individuelle
Förderung ohne pädagogische Diagnostik kaum denkbar. Möchte dann auf konkrete Ansätze,
Beispiele der individuellen Förderung im Umgang mit Diversität eingehen und last but not least,
und ich hoffe das passt auch zu dieser Tagung als eine vom Zentrum für Lehrerbildung organisierte
Tagung, wie müssen Perspektiven, wie sehen Perspektiven aus für eine Lehrerin und Lehrerbildung,
für eine Schule der Vielfalt. Zunächst ist es mir aber ein Anliegen, jetzt im ersten Hauptpunkt auch
nochmal deutlich zu machen, was versteht man eigentlich unter individueller Förderung und
wie breit ist letztendlich individueller Förderung auch gefasst worden. Ich hatte selbst die
Gelegenheit im Jahre 2001 bei dem Forum Bildung mitzuwirken, wo es darum ging, auch als den
Schwerpunkt der individuellen Förderung mit zu umschreiben und das ist eigentlich so auch
aus unseren Literaturrecherchen glaube ich der erste Punkt, wo das Thema individuelle Förderung
auch sehr prominent erwähnt wird. Es ist so, dass kurz nach diesem Forum dann auch die erste
PISA Studie veröffentlicht wurde und damit das Thema individuelle Förderung erst auch sehr stark
in den Mittelpunkt gerückt ist. Aber, und das möchte ich auch anführen, das Thema individuelle
Förderung hat nach dem PISA-Schock doch erstmal eine, sagen wir mal, eher einseitige Fokussierung
erfahren, die man natürlich sehr gut auch begründen kann. Nämlich der zweite Abschnitt,
wo es darum geht, dass individuelle Förderung vor allen Dingen auch Voraussetzung für das Vermeiden
und den rechtzeitigen Abbau von Benachteiligung bedeutet. Aber schon 2001 vor der Publikation
der PISA Studien haben wir eben auch gesagt, dass es auch darauf ankommt, das Finden und Fördern
von Begabungen durch individuelle Förderung anzuregen, weil letztendlich individuelle Förderung
eben darüber entscheidet, ob sich Menschen nach ihren Fähigkeiten und Interessen entfalten können.
Und im letzten Abschnitt, den Sie hier sehen, geht es eben auch darum und das ist auch uns ein
besonderes Herzensanliegen in Münster, eben auch Begabungen von Kindern aus sozial benachteiligten
Lagen etwa von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte besonders in den Blick zu nehmen und diese
entsprechend zu fördern. Ich möchte aber auch nochmal ergänzen, nicht nur von Kindern aus
benachteiligten Lagen, sondern durchaus auch von Kindern mit speziellen Beeinträchtigungen in
entsprechenden Domänen. Denn auch schon in der WIN-Behindertenrechtskonvention steht schon
geschrieben, dass es auch darum geht, Menschen mit Beeinträchtigungen in ihren Begabungen,
in ihren Kompetenzen, in ihren Fähigkeiten und Interessen zu stärken. Nach der PISA-Studie 2001,
Presenters
Prof. Dr. Christian Fischer
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:00:12 Min
Aufnahmedatum
2018-02-23
Hochgeladen am
2018-03-13 09:28:18
Sprache
de-DE