Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, im Namen der Philosophischen Fakultät und
Fachrechteologie begrüße ich Sie sehr herzlich hier im Audimax der FAU. In diesem Sommersemester
2010 schließt der erste Jahrgang der Weitstellerstudiengänge an unserer Fakultät das Studium ab. Vor allem
für die geistig wissenschaftlichen Fächer bedeutet das neue Studiensystem einen vollkommenen
Paradigmenwechsel. Waren die Masterstudiengänge im Unterschied zu Diplom und in gewisser Weise
auch Staatsexaminer, geprägt von einer weitgehenden Freiheit im verpflichtenden Studienplan, verbunden
mit einer freiwilligen Verpflichtung zu Studienleistungen außerhalb dieses Studienplans. So gibt das
BA-Studiensystem einen stabilen Rahmen für den Ablauf der Studien- und Prüfungsleistungen vor
und verrechnet Eigenleistung mit Präsenz und mit den Prüfungen. Waren die Magisterstudiengänge geprägt
vom exemplarischen und forschungsorientierten Lernen und Lehren, so geht das BA-System von
einer Qualifizierung der Studierenden aus und einer Kompetenzorientierung in der modularisierten
Lehre. Stand am Ende der Magisterordnung eine große mehrteilige Abschlussprüfung über Wissen und
Zusammenhänge die selbstständig erarbeitet werden mussten, also über ein Ganzes das so überhaupt
nie gelehrt wurde und werden konnte, so begleiten die Prüfungsleistungen nun das Studium ohne eine
Prüfung über alles am Ende. Ein Blick zurück in die Geschichte lohnt, wenn es um die Magisterstudiengänge
geht und eben um diese Eigenarten und den angesprochenen Paradigmenwechsel. Die
Magisterstudiengänge wurden im Laufe der 1970er Jahre eingeführt in die Fächer, die zuvor nur
mit Promotion, nur in Anführungsstrichen ohne vorherigen Abschluss abgeschlossen werden konnten.
Ähnlich wie der Bachelor heute sollte ein akademischer Abschluss nach kürzerer Zeit erreicht
werden und eine wissenschaftliche Qualifikation vor der Dissertation eingeschoben werden. Der
Studienablauf blieb im Prinzip aber derselbe. Die Berufschancen für geisteswissenschaftliche
Magister im Gegensatz zu Promovierten, blieben lange Zeit sprichwörtlich schlecht. Die
Studienreform im Zug von Bologna wirft nun die Frage auf welche Kompetenzen und Qualifikationen
Absolventinnen und Absolventen von BA-Studiengängen erworben haben und welche Chancen sich auf dem
Arbeitsmarkt für sie bieten und in welchen Fällen ein Masterstudium oder eben eine Promotion
weiterhin unverzichtbar bleibt. Darüber wollen wir heute in großer Runde diskutieren. Die Anregung
zu einer solchen Veranstaltung kam und das will ich ganz besonders hervorheben aus den Reihen von
Ihnen, aus den Reihen der Studierenden, die im Rahmen einer Infoveranstaltung zum Masterstudium
ihre Ratlosigkeit zum Ausdruck brachten, ob es denn überhaupt Berufschancen für Bachelor geben
könne und die darum warten doch überhaupt einmal in der Region bekannt zu machen, dass jetzt
Bachelor Absolventen in den Geisteswissenschaften von der FAU zur Verfügung stehen. Und auch,
sie warten auch darum ihn bekannt zu machen, welche Kompetenzen denn diese Bachelor Absolventen haben
und das möchte ich ganz besonders hervorheben, sie haben ausgezeichnete Qualifikationen und
Kompetenzen sich erworben in einem ausgesprochen dichten Studium und über diese Kompetenzen wird
es auch heute zu diskutieren sein. Das heißt, sie haben Qualifikationen für einen Arbeitsmarkt und
wie die Verbindung zwischen beiden sich gestalten kann, das soll auch Thema des heutigen Abends sein.
Weil ich dieses Studium gerade auch und trotz der vielen Berichten in den Medien und weil ich weiß,
was die Studiengänge beinhalten, weil ich sie eben für gut finde, habe ich die Anregung der
Studierenden gerne aufgegriffen und freue mich, dass sie trotz der Hitze und trotz anderer
Veranstaltungen, gerade auch der Prüfungen am Ende des Bachelorsemesters eben doch so großes
Interesse, dass sie so großes Interesse zeigen und gekommen sind. Und deshalb begrüße ich auch
als allererste auf dem Studium, auf dem Podium, Frau Eva Mesek, die eben den Anstoß zu dieser
Veranstaltung gegeben hat. Herzlichen Dank und herzlich willkommen, Frau Mesek. Daneben begrüße
ich die Vertreterinnen und Vertreter von Firmen, Unternehmen und potentiellen Arbeitgebern aus der
Metropolregion Nürnberg und darüber hinaus und zwar aus den klassischen Berufsfeldern für
Geisteswissenschaften, ebenso wie aus entfernteren Bereichen, die aber eben auch auf die spezifisch
geisteswissenschaftlichen Kompetenzen in ihren Unternehmen bauen. Als zentrale Instanz der
Arbeitsvermittlung ist die Agentur für Arbeit in Nürnberg speziell auch für akademische
Berufe ausgerichtet und zudem selbst natürlich auch ein wichtiger Arbeitgeber. Und aus dem Team
für akademische Beratung begrüße ich Frau Diplom-Sozialwirtin Ingrid Kurz-Eckardt. Martin
Presenters
Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:02:31 Min
Aufnahmedatum
2010-07-13
Hochgeladen am
2018-05-02 16:24:19
Sprache
de-DE
Nach dem Sommersemester 2010 stehen die ersten geisteswissenschaftlichen Bachelor-Absolventen der FAU dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Der Titel "Bologna - eine Chance für die Geisteswissenschaften?" impliziert eine Diskussion sowohl um den Bachelor-Abschluss als auch um den Master of Arts als Regelabschluss beziehungsweise als Mindestqualifikation für bestimmte Berufsgruppen und Arbeitgeber.
Es diskutieren: Thomas A.H. Schöck (Kanzler der FAU); Katja Ott (Intendantin Theater Erlangen); Prof. Dr. Ulrich Großmann (Generaldirektor Germanisches Nationalmuseum); Martin Wagner (Leiter Frankenstudio/BR); Nicola Dambacher (Leiterin Personalentwicklung Messe Nürnberg); Dr. Michael Seyd (Director corporate development DATEV eG); Dr. Tobias Heyl (Lektor Carl Hanser Verlag); Dr. Dieter Rossmeissl (Kulturreferent Stadt Erlangen); Claudia Floritz (Kulturamtsleiterin Stadt Fürth); Olaf Wolff (Geschäftsführer Publicis Kommunikationsagentur); Reto Manitz (Leiter Unternehmenskommunikation Airport Nürnberg); Ingrid Kurz-Eckardt (Beraterin für akademische Berufe Agentur für Arbeit Nürnberg); Eva Meseck (Bachelor-Studentin)