Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Weber, zunächst mal vielen Dank für die Einladung.
Ich freue mich sehr, dass ich heute hier stehen kann. Denn es ist tatsächlich eine tolle Aufgabe
und eine große Chance, die für Erlang ansteht und die sich aus verschiedenen Dingen heraus oder aus
Entwicklungen heraus ergibt, die zu einem zu etwas führen können, was tatsächlich sehr große,
längerfristige Auswirkungen auf die Stadt, für die Stadt Erlang und für die Universität haben kann.
Diese Entwicklung ist zu einem das, was an jedem Standort passiert, insbesondere an denen, die ich
Ihnen heute vorstelle, dass die Universitäten allerorts aus den Nähten platzen, was damit
zusammenhängt, dass die Zahl der Studierenden kontinuierlich gestiegen ist, immens gestiegen ist
und das aber auch der Flächenbedarf, so wie beim Boden auch, enorm zugenommen hat und dass die
Universitäten enorm wachsen. Bei Ihnen ist es noch aktuell die glückliche Situation, die Herr Weber
eben beschrieben hat, dass man aufgrund dieser Situation, dass der Himmelpalast frei wird, ein
sehr großes Gebäude, dass man jetzt in dem Zusammenhang darüber nachdenken kann, dass man
nicht nur die Universität in diesem Haus unterbringt, sondern wie man mit der Gesamtfigur
umgeht, mit den rot eingefärbten Universitätsbauten, die ja im Wesentlichen die Mitte von Erlangen
bestimmen, die an der Stelle sind, an dem Ort sind, der für mich auch in Erlangen der prägnanteste
Ort ist, der Schlossgarten, das Schloss, die Häuser, das Kolleginnenhaus, um diesen Schlossgarten
herum diese wunderschöne Struktur, die letztendlich der Universität bauliche Identität verleiht.
Denn das ist das, was alle Universitäten überregional in jedem Fall anstreben. Sie
streben zum einen selbstverständliche wissenschaftliche Exzellenz, so heißt es heute, wissenschaftliche
Qualität ein, in der Forschung und in der Lehre, und sie streben aber auch ein Profilbild,
ein bauliche Identität an. Und sie sind in der glücklichen Situation, dass sie die bauliche
Identität bereits haben. Viele haben die gar nicht und müssen an etwas arbeiten, was
lange nicht so gute Bedingungen hat. Ich bin mit dieser Situation erstmalig konfrontiert
worden als dieses Projekt hier unten an Stand Siemens Campus hat ja auch sehr viel mit dem
Himbeerpalast zu tun, weil unter anderem der Hauptstandort von Siemens, der Verwaltungsstandort
hier runterzieht. Und für mich war in diesem Wettbewerb ganz klar das Leitbild, das, was
hier ihre städtebauliche Qualität ausmacht. Diese klare städtebauliche Ordnung, diese
klaren Räume, eine solide Struktur, eine solide Gliederung und vor allem das herausragende
Zusammenspiel zwischen öffentlichen Räumen, großen Räumen und grün Räumen. Wir haben
da den zweiten Preis bekommen, wir haben einen sehr großen Park hier einmal durchgelegt,
wir haben sehr darüber gefreut, haben auch versucht sozusagen mit kleinteiligen Bausteinen
eine Struktur zu machen, weil ja hier die Herausforderung Diba aus meiner Sicht und
auch bei allen Beispielen, die ich zeige, aus nichts sozusagen Campus zu machen, aber
Campus verstanden als ein Ort, der urbane Qualitäten hat. Das heißt unser Ziel war
ein Stück Stadt sozusagen neu zu generieren und das ist auch ganz oft das Ziel bei den
Planungen, die ich Ihnen jetzt zeige, nämlich bei Erweiterung von Universitäten, die aus
dieser Situation heraus, dass die Zahl der Studierenden so extrem zugenommen hat, rot
sind immer die Neubauten, sich in den nächsten Jahren in ihrer baulichen Substanz regelrecht
verdoppeln werden. Das sind Beispiele, ich bitte das hier oben zu entschuldigen, es gibt
zwei Schreibfehler in der ganzen Folie noch, das sind Beispiele, die wir selbst sozusagen
geplant haben, wir arbeiten als Masterplaner, ich verstehe mich als Architekt und Stadtplaner
und ich beginne diese Projekte, zeige ich Ihnen, schlage dann den Bogen über die Wurzeln
der Universitätsplanung zu dem Ort und zu der Aufgabenstellung hier. Die Frankfurter
Universität, die im Stadtteil Bockenheim über ganz viele Standorte verteilt war, war durch
die politischen Entwicklungen, durch Perestroika und Klassenrost in der glücklichen Situation,
dass dieses Gebäude, das IG-Farbenhaus, was 1929 vom Architekten Hans Pölzig gebaut
wurde, was von den Amerikanern als Hauptquartier genutzt wurde, das gesamte rückwärtige Areal
auch diesem Hauptquartier zugeschlagen, war das Land Hessen und der Bund in der Lage,
dass dieses Areal frei wurde und die Universität konnte auf diesem sehr im Zentrum der Stadt
liegenden, aber schon peripher liegenden Areal eine Universität komplett neu bauen. Dafür
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:29:48 Min
Aufnahmedatum
2018-06-21
Hochgeladen am
2018-06-26 09:13:50
Sprache
de-DE
Die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) verteilt sich in der Erlanger Innenstadt auf zahlreiche Standorte. Durch den Umzug wichtiger Unternehmensteile von Siemens auf den neuen Campus im Stadtsüden verändern sich wichtige Bereiche der Innenstadt. Es ergibt sich die Möglichkeit, die Standorte der Universität und des Uniklinikums in der Innenstadt neu zu ordnen.
Ein zentraler Raum der Entwicklungen ist die Achse zwischen der Universitätsstraße im Norden und dem sogenannten „Himbeerpalast“ im Süden. Entlang dieser Achse liegen neben städtischen Kultureinrichtungen wie zum Beispiel die Volkshochschule und der gerade in der Sanierung befindliche Kultur- und Bildungscampus (KuBiC), eine Vielzahl universitärer und universitätsnaher Einrichtungen wie die zentrale Universitätsbibliothek, das Studierendenhaus mit Mensa, Studentenwohnheime und Hörsaalgebäude. Zugleich wird die Achse im Süden neben der universitären Nutzung auch künftig durch Wohn- und Gewerbenutzung geprägt sein. In der Summe entfaltet sich so eine neue „Wissens- und Kulturachse“.
Mit der Vortragsreihe wollen wir die Stadtgesellschaft für die anstehenden Veränderungen sensibilisieren, interessieren und begeistern!
Campusplanungen
Ferdinand Heide, Ferdinand Heide Architekt BDA, Frankfurt a. M., Berlin
Kurzbiographie:
Ferdinand Heide, geboren 1962, studierte Architektur an der Technischen Universität Darmstadt und an der Hochschule der Künste in Berlin, wo er 1989 diplomierte. Nach einer Mitarbeit bei Stirling & Wilford gründete er 1992 ein eigenes Büro, zunächst in Berlin und später in Frankfurt am Main. Von 2002 bis 2013 war er Mitglied des Städtebaubeirats in Frankfurt am Main, seit 2013 ist er im Gestaltungsbeirat der Stadt Saarbrücken. Für Realisierungen und Wettbewerbserfolge erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise unter anderem den Deutschen Hochschulbaupreis 2012 und den Hessischen Baukulturpreis. Die städtebauliche Rahmenplanung des neuen Standorts der Goethe-Universität Frankfurt am Campus Westend, das Rhein-Main-Congresscentrum sowie die Mainbrücke Ost zählen zu bekanntesten Leistungen des Büros, in dem aktuell 25 Architekten beschäftigt sind. Ferdinand Heide entwarf Masterpläne auf der Basis von Wettbewerbserfolgen für die Universitäten in Frankfurt am Main, in Gießen, in Stuttgart Hohenheim, in Geißenheim, in Kiel und in Konstanz.