Vielen Dank für die Einführung. Wie dieser bisschen sperrige Titel schon andeutet,
also es geht um Bilder und es geht um Videos und insbesondere um digitale Bilder und Videos. Ich
fange jetzt trotzdem mal mit nicht digitalen Bildern an. Schutz von Vertrauenswürdigkeit,
also es geht darum, ist ein Bild, ein Video echt, ist es nicht echt, wird da ein wahrer
Sachverhalt dargestellt oder nicht und das muss gar nicht digital sein. Man kann zum Beispiel
sich dieses Bild anschauen. Ein Nürnberger, Jahrgang 1885 und man sieht, das kann doch so
nicht sein, nicht wahr, dass der den Kopf auf dem Rücken hat und wenn man dann aber ein bisschen
nachrecherchiert, man hat ja immerhin den Namen und so weiter, dann stellt man fest,
doch das passt. Also das ist ein echtes Bild, davon muss man ausgehen. Herr Emmerling war
ein medizinischer Sonderfall und er hat dann im Prinzip in Kuriositätenkabinetten sich
verdingt mit dieser Fertigkeit seinen Kopf eben auf den Rücken zu kehren. Trotzdem gab es auch
zu Beginn des 20. Jahrhunderts schon Bildmanipulationen, auch schon im 19.
Jahrhundert. Ich habe jetzt nur ein Beispiel ganz kurz, was vielleicht auch bekannt ist,
das jetzt mit Josef Stalin. Der Weggefährte hier ist in Ungnade gefallen und wurde dann im
Folgenden auch aus dem Bild getilgt. Das ist jetzt kein Privileg sozusagen der Sowjet macht,
Beispiele ziehen sich durch die ganze Geschichte, also analoge Fotografien wurden auch immer wieder
verändert. Ich springe jetzt aber trotzdem in die digitale Welt und habe jetzt hier ein Beispiel
von 2008. Da wurde dieses Bild veröffentlicht von einem Raketentest im Iran und wenig später bereits
hat sich herausgestellt, okay das ist auch kein echtes Bild, das ist fabriziert worden, in dem
eine dieser Raketen hat nicht gezündet, die hier in der Mitte und die ist dann kürzerhand zusammen
kopiert worden aus der Staubwolke hier unten rechts und dem Schweif hier oben, sodass das,
dass dieses Pressebild halt schöner aussieht und so veröffentlicht werden kann. Ein anderes
Beispiel das war BP hat ein Öleleck gehabt im Golf von Mexiko 2010, daraufhin hat die Presseabteilung
auch die Bilder ordentlich aufpoliert und da gab es dann viel Spott im Internet, hier ist jetzt eins der
entsprechenden Sportbilder, das dann Witzbolde erzeugt haben, daraufhin um sich über diese
missglückte Form der Kommunikation lustig zu machen. Und vielleicht noch ein Beispiel einfach
aus der Werbung, in der Werbung werden standardmäßig die Bilder nachbearbeitet oder irgendwie künstlich
generiert. Hier ist jetzt von der GEZ eine Anzeige, die ich im Spiegel gefunden hatte, das war 2010 zur
Fußballweltmeisterschaft und dann hatte ich mir das genauer angeguckt, was man hier jetzt eigentlich
gar nicht erkennen kann in dieser Auflösung, aber das soll eine Menge von Fußballfans sein,
die alle GEZ Gebühren zahlen und dann Fußball gucken können und da hat sich dann aber auch
also herausgestellt, dass die dupliziert sind, wenn man da genau, wenn man da scharf hinschaut,
dann sieht man das mit dem Auge auch, weil diese Fahnen, die da geschwungen werden,
zum Beispiel sich dann wiederholen. Aber wenn man so auf den ersten Blick drauf guckt, dann sieht
man natürlich gar nichts, einfach weil dieses Bild so sehr unruhig ist und weil da so sehr viel
los ist, sodass einem das eigentlich gar nicht auffällt, wenn man nicht speziell darauf achtet.
Okay, gut, also das waren einfach ein paar einführende Beispiele. Wenn man über
analoge Fotografie nachdenkt, eine analoge Manipulation zu erstellen, das war ein
aufwendiger Prozess. Im Prinzip ist die analoge Bildentwicklung ist ein chemisches Verfahren und
da muss man dann eingreifen, um eben eine Manipulation zu erstellen. Und bei digitalen
Bildmanipulationen ist das tendenziell viel einfacher, diese Bilder zu verändern und es wird
auch zunehmend einfacher. Also die fortschreitende technische Entwicklung macht es einfach, macht es
einfacher Bilder zu verändern oder sogar völlig künstlich zu erzeugen. Und das ist einfach ein
Effekt, der aus dem allgemeinen Computerfortschritt der Automatisierung, Technisierung herauskommt.
Da möchte ich ein Beispiel zeigen für ein Verfahren, den sogenannten Patch-Match-Algorithmus, mit
dem man Bilder editieren kann. Das ist jetzt nicht der neueste und schönste Algorithmus, aber ich
denke, illustriert sehr gut, was im Prinzip Stand der Kunst ist. Hier ist zum Beispiel, man möchte
diesen Turm versetzen oder man möchte ihn duplizieren. Man wählt im Prinzip, markiert
diese Regionen, drückt einen Knopf und dann wird das erledigt. Oder hier diese Person herauszunehmen
aus dem Bild, kein Problem. Oder das Bild schmaler zu machen, ohne dass der Bildinhalt kaputt geht. Das
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:57:24 Min
Aufnahmedatum
2018-12-04
Hochgeladen am
2018-12-05 15:26:33
Sprache
de-DE
Kann ein digitales Bild oder Video als Beleg für ein tatsächliches Ereignis herangezogen werden, obwohl es mit verschiedenen Software-Paketen leicht verändert werden kann? Wir betrachten ausgewählte Methoden der Multimediasicherheit um Bilder und Videos zu schützen und zuveri zieren.