1 - Alt, Alter, Altern - Herausforderungen bei der Entwicklung technischer Produkte [ID:472]
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Als Außenstehender ist man vielleicht überrascht, dass bei der Entwicklung

neuer Produkte das Thema Alter eine Rolle spielt.

Normalerweise denkt man bei dem Begriff Entwicklung, Neuentwicklung,

an Innovation, Kreativität, technisches Neuland, aber nicht an Begriffe

wie Alt, Alter, Altern.

Ja, so weit, so gut.

Aber was ist Alt?

Was sind alte Produkte?

Ist das ein Produkt mit einem Baujahr von 1965?

Oder ist das ein Produkt, das durch starke Beanspruchung gelitten hat,

alt geworden ist?

Oder sind das Dinge, die der Mode unterworfen sind?

Ist ein Produkt alt, weil es nicht mehr zeitgemäß ist?

Denken Sie an Fahrzeuge, die hohen Spritverbrauch haben.

Die sehen heute sehr alt aus bei den hohen Benzinpreisen.

Was ist Alt aus Sicht der Produktentwicklung?

Ich habe versucht, ein paar Begriffe hier aufzuzeigen,

die aus Sicht der Produktentwicklung infrage kommen.

Das sind die Themen Lebensdauer, wie wir schon angesprochen hatten,

Laufzeit, Ermüdung scheint eine Rolle zu spielen.

Das Thema Alt oder Unmodern spielt eine Rolle.

Dann das Thema Lebenszyklus, wo sich ein Produkt befindet.

Dann Produkte für das Alter, für die alternde Bevölkerung.

Dann ein altes, eventuell sogar uraltes Wirkprinzip.

Also mehrere Facetten, mit denen wir uns hier auseinanderzusetzen haben.

Ich will versuchen, an einigen Beispielen Ihnen das etwas näher zu bringen.

Zunächst einmal das Thema Lebenszyklus.

Wir sprechen von einer Produkt-Lebenszyklus-Kurve.

Sie sehen hier aufgezeichnet an einer Zeitachse einmal den Umsatz,

die Umsatzkurve für ein Produkt, für ein fiktives Produkt,

und dann auch die Kurve für Gewinn und Verlust.

Was will das Bild uns sagen?

Wenn wir als Unternehmen ein Produkt auf den Markt bringen,

dann haben wir erst einmal eine ganze Menge Vorbereitungen zu treffen.

Wir müssen das Produkt planen, wir müssen es entwickeln,

wir müssen die Produkteinführung in den Markt vorbereiten.

Dann bringen wir das Produkt auf den Markt in der Hoffnung und in der Erwartung,

dass es sich gut verkauft, dass es guten Umsatz bringt.

Wir sprechen zunächst einmal von der Einführungsphase.

Wenn alles gut läuft, steigt der Umsatz.

Wenn alles noch besser läuft, steigt der Umsatz weiter.

Das Produkt kommt in die sogenannte Wachstums- und Reifephase.

Irgendwann ist die Sättigung erreicht.

Der Markt ist mit diesem Produkt gefüllt.

Es sind zusätzliche Konkurrenten aufgetreten.

Der Verbraucher, der Nutzer, kann nicht beliebig viele Produkte dieser Art verkraften.

Ich sage immer, der Hang zum Dritttoaster ist nicht durchsetzbar.

Dann kommt irgendwann die Sättigungsphase.

Das Produkt sagt ab, macht keinen Umsatz mehr auf dem Markt.

Irgendwann müssen Sie es vom Markt nehmen.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Harald Meerkamm Prof. Dr. Harald Meerkamm

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:27:58 Min

Aufnahmedatum

2008-10-23

Hochgeladen am

2017-07-06 14:00:56

Sprache

de-DE

Das Thema Alter, Altern, Lebenserwartung spielt nicht nur für den Menschen, sondern auch bei technischen Produkten eine wesentliche Rolle. Die Ingenieure im Bereich Produktentwicklung und Konstruktion tragen hier ein hohe Verantwortung und stehen hier bei ihrer Entwicklungsarbeit vor oftmals großen Herausforderungen. Der Referent stellt das Thema "Alter" aus den verschiedenen Perspektiven der Produktentwicklung dar und skizziert die Einflussmöglichkeiten der in diesem Bereich tätigen Ingenieure dar. Die Vielfalt der Produkte führt zu unterschiedlichen Lebenserwartungen, die zu berücksichtigen sind. Am Beispiel von PKWs und Windkraftanlagen wird die erforderliche differenzierte Betrachtung der Dimensionierung und Festlegung der Lebensdauer erläutert. Über den Ansatz der Integrierten Produktentwicklung werden schließlich Entwicklungsmethoden und Berechnungswerkzeuge angesprochen, die die Ingenieure bei der Bewältigung dieser vielfältigen Herausforderungen unterstützen.

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