Die in Erlangen und Nürnberg beheimatete Friedrich-Alexander-Universität stellt das

wissenschaftliche Zentrum eines bundesweit einzigartigen Verwertungsmodells für

Altarzneimittel dar. Basierend auf einem Sammelsystem, an das neben der Stadt Erlangen

auch die Landkreise Erlangen-Höchstadt und Forcherm angeschlossen sind, werden die

enthaltenen Wirkstoffe nicht nur zurückgewonnen, sie werden zusätzlich für die Forschung eingesetzt.

Die Deponie Gorfsberg des Landkreises Forcherm ist ein wichtiger Projektpartner,

da hier

wie auch am zugehörigen Schadstoffmobil

Altmedikamente abgegeben werden können.

In Erlangen erfolgt die Sammlung der Altarzneimittel im Wesentlichen über

die Apotheken im Stadtgebiet. Aktuell wird das Forschungsprojekt durch etwa zwei Drittel

der Erlanger Apothekerinnen und Apotheker unterstützt.

Die zentrale Einrichtung

im Altarzneimittel-Forschungsprojekt ist das Chemikum der FAU Erlangen-Nürnberg.

Hier können die beteiligten Apotheken und Kliniken ihre Altarzneimittel über einen

Sammelcontainer abgeben. Die gesammelten Altarzneimittel werden zunächst in den

Labor der FAU sortiert.

Die sachgerechte Entsorgung nicht nutzbare Altarzneimittel

übernimmt der Zweckverband Abfallwirtschaft der Stadt Erlangen und des Landkreises Erlangen-Höchstadt.

Für die Zurückgewinnung der Wirkstoffe müssen die Tabletten zunächst aus den Blistern herausgelöst werden.

Ausgehend von den zu Pulver gemahlenen Tabletten werden die Hilfstoffe abgetrennt und der Wirkstoff

wird nach Entfernung des Lösemittels zurückgewonnen.

Auf die Prüfung der Reinheit mittels analytischer

Methoden folgt die Abfüllung der Wirkstoffe.

Ein aktueller Anwendungsbereich der zurückgewonnenen

Wirkstoffe ist die Entwicklung neuer Diagnostika für die Antibiotikaforschung.

Dieses einzigartige

Forschungsprojekt ist nur durch die Unterstützung vieler Projektpartner möglich, für die wir uns

bedanken möchten. Neben der Etablierung eines neuen Konzepts der Kreislaufwirtschaft wollen wir auch

dazu beitragen, das Bewusstsein für eine sachgemäße Entsorgung von Altarzneimitteln zu stärken.