Liebe Studierende, liebe Belas, ich möchte euch ein kleines Hintergrundvideo geben zu
unserem ersten Seminar oder ersten Workshop am kommenden Freitag auf der Bela Winter School
in Schesslitz. Und zwar möchten wir uns hier mit der DMP Sprechstunde Asthma beschäftigen,
bekommen hier eine tatsächlich eine echte Patientin, die zu uns kommt und möchten
die durch diese DMP Sprechstunde Asthma führen und die Konsultation selbst führen. Also wir wollen
jetzt von der Theorie direkt zur Praxis oder andersrum gesagt, wir wollen in der Praxis die
Theorie anwenden können und die Theorie brauchen wir dazu natürlich auch. Das sind drei Sachen.
Erstens mal was ist ein DMP Asthma? Zweitens wie sieht die Leitlinie für Asthma aus? Und drittens,
wenn ich dann einen konkreten Inhalativum verordne, wie kann ich das klimabewusst tun?
DMP bedeutet Disease Management Program, der gibt es seit 2002. In der Regel sind die vom
gemeinsamen Bundesausschuss bundesweit einheitlich. Da gibt es eine Anforderungsrichtlinie,
also die Anforderungen sind bundesweit einheitlich und auch prinzipiell sind die ähnlich aufgebaut.
Das braucht regelmäßige Konsultationen mit Untersuchungen und ein starker Bestandteil
der DMP sind auch Schulungsprogramme für die Patientinnen. Für uns in der Praxis ist auf
der Dokumentationsaufwand noch was erhebliches, es gibt eine Eingangserstdokumentation und dann
auch diese Folgedokumentation. Mit dieser Folgedokumentation beschäftigen wir uns dann
jetzt hier auch. Das werdet ihr nämlich auch einmal ausfüllen. Für Patientinnen ist die Teilnahme
im DMP erstmal freiwillig. Träger dieser Disease Management Programme sind die Kassen,
also die sind je nach Kasse, AOK oder andere Kasse immer unterschiedlich und es gibt auch je nach
Bundesland verschiedene Verträge mit den Kassenärztlichen Vereinigungen. Also das ist
gar nicht ganz so trivial, es gibt verschiedene Vergütungen, verschiedene Anforderungen,
auch nach den verschiedenen Versorgungsebenen, die Fortbildungspflicht ist auch unterschiedlich
von Bundesland zu Bundesland, das ist halt wieder wo es dann doch nicht ganz einheitlich ist. Und
es gibt, was auch interessant ist bei den Disease Management Programmen, auch Qualitätsberichte.
Gut vom Gedanken her, manchmal sind die ja nicht ganz detailliert, sodass wir nicht ganz genau sagen
können, was können wir damit anfangen, aber wir haben einen Vergleich damit den benachbarten Praxen
und mit anderen Praxen quasi wo man selbst liegt. Das hier ist so ein Dokumentationsbogen,
was da angefordert wird quasi und ihr seht schon in Seite 108 und 109 auf den Seiten davor,
der Anforderungsrichtlinie, ist tatsächlich recht viel Inhaltliches über Asthma, was da steht,
das erlädt sich natürlich sinnvollerweise sehr stark an die Nationale Versorgungsleitlinie Asthma
an, wie auch eigentlich dieser Dokumentationsbogen, wie wir zu diesen Ergebnissen kommen,
das schauen wir uns jetzt Schritt für Schritt an. Dafür blicken wir jetzt nämlich in die Nationale
Versorgungsleitlinie Asthma, also die Version 5.0, die ist recht frisch von diesem Jahr erst, 2024.
Was wahrscheinlich jeder kennt, ist diese Darstellung des medikamentösen Stufenschemas,
also die Stufen 1 bis 5, wo man schon hochspazieren kann und die geneigten
allgemeinmedizinisch interessierten oder generell evidenzinteressierten Medizinstudierenden wissen
vielleicht auch schon, dass in dieser Leitlinie diese Darstellung ein bisschen, ich sage sogar
fehlerhaft ist, die suggeriert nämlich, dass diese Fixkombi aus ICS und Formutterol eigentlich
primär zu erwägen wäre und SAVA, schau dir hier, steht ja an zweiter Stelle. Wer den Fließtext kennt,
steht drin, wenn sichergestellt werden kann, dass Patientinnen mit SAVA allein gut kontrolliert
sind und sie das nicht häufiger als zweimal pro Woche anwenden, ist die Anwendung der Fixkombi
aus Sicht der Leitliniengruppe nicht vorteilhaft. Also dann sagt man SAVA allein, ein Short-Acting
Bitteragonist, also das Salbutamol Spray üblicherweise ist dann in Stufe 1. In Stufe 2 geht es dann eben
weiter mit den ICS, den inhalativen Corticosteroiden, beispielsweise ein Bode-Sonit-Spray inhalativ und
bedarfsweise dann weiterhin das Salbutamol Spray, das SAVA, der Short-Acting Bitteragonist. So geht es
Stufe für Stufe weiter, ICS, also die Corticosteroide werden höher dosiert und dann können es noch
weitere Medikamente dazu geben. Die Corticosteroide gibt es verschiedene Wirkstoffe, die kann man
untereinander auch austauschen, allerdings ist die Wirkstärke verschieden, so dass man, wenn man hier
in verschiedenen Dosisbereichen bleiben möchte, andere Mikrogramm-Dosierungen, Mikrogramm ist echt
wenig, es wirkt lokal an der Lunge, also die Stoffmenge ist jetzt hier nicht so krass wie bei
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:22:25 Min
Aufnahmedatum
2024-11-07
Hochgeladen am
2024-11-07 02:06:04
Sprache
de-DE
BeLA-WinterSchool Scheßlitz/Burgebrach 2024
Wir treffen uns am Freitag, 08.11.24 nachmittags im Hausarztzentrum Scheßlitz, wo wir eine Konsultation im Rahmen eines DMP Asthma führen dürfen.
Wer sich zusätzliche vorbereiten möchte oder im Nachgang nochmal reinhören möchte, findet hier das passende Video.