1 - "Fremde Heimat" Almanya [ID:2473]
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Diese Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Als Vizepräsidentin der Friedrich-Alexander-Universität freue ich mich sehr, dass Sie unserer Einladung

gefolgt sind und ich heiße Sie im Namen der gesamten Universitätsleitung herzlich willkommen zur

Ringvorlesung Universität lebt Diversität, Chancen und Herausforderungen des Diversity Management.

Schon der Titel der Ringvorlesung verweist darauf, dass der Umgang mit Vielfalt zugleich Chancen

und Herausforderungen bedeutet und hierüber möchten wir im Rahmen der heute beginnenden

Veranstaltungsreihe mit Ihnen ins Gespräch kommen. Ein wichtiges Ziel der Ringvorlesung ist es, Sie

als Angehörige aber auch als Gäste der Universität in den Entwicklungs- und Diskussionsprozess um das

neue Aufgabenfeld des Diversity Management einzubeziehen und ihre Erfahrungen und Ansichten

aufzunehmen. Diversity Management bezeichnet einen umfassenden Handlungsansatz, der eben nicht nur

ein Differenzkriterium wie Gender, sondern eine Vielfalt sozialer Differenzierungen zu berücksichtigen

sucht. Das Alter, die soziale und die geografische Herkunft beispielsweise. Dabei lernt Diversity

Management ganz viel von den Prozessen, die wir in den letzten Jahren zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit

entwickelt und erprobt haben. Genau wie die Gleichstellung der Geschlechter ist Diversity

Management ein Gemeinschaftsprojekt. Denn ein ebenso wertschätzender wie produktiver Umgang mit

Vielfalt kann nur gelingen, wenn er universitätsweit von einer großen Mehrheit der Lehrenden wie

Mitarbeitenden aber auch von den Studierenden getragen, das heißt gelebt wird. Zentrale

gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie der demografische Wandel, Globalisierung und

zunehmende Heterogenität der Bevölkerung bilden den Hintergrund für das Anliegen des Diversity

Management und damit auch den Hintergrund für diese Veranstaltung. An deutschen Hochschulen wird

insbesondere die Studierendenschaft zunehmend heterogen. Der oder die typische Studierende

wird zukünftig nicht mehr zwangsläufig zwischen 18 und 20 Jahre alt sein, eine klassische gymnasiale

Schulbildung mitbringen und aus einer Familie stammen, in der der Weg für ein Studium mehr

oder weniger klar vorgezeichnet ist. Zudem konkurrieren die Hochschulen in einer globalen

Welt des Wissens schon heute sehr viel stärker als je zuvor um die besten Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftler. Damit wir aber die fachlich besten Köpfe gewinnen können, sind wir zugleich

gefordert uns auf Menschen einzustellen, die bezogen auf ihre Herkunft, ihre Bildungserfahrungen und

ihre Kompetenzen ein sehr viel größeres Spektrum abbilden als bisher. Dies ist Chance und

Herausforderung zugleich, denn es gilt die Kompetenzen, Erfahrungen, sozialen, ethnischen

und religiösen Prägungen sowie die Herkunft von Studierenden, Lehrenden, Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftlern wertzuschätzen und gezielt zu nutzen. Die Wertschätzung von Vielfalt ist nicht

mehr ausschließlich eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage der Zukunftsfähigkeit.

Neben den beiden Kernaufgaben der Universität, Forschung und Lehre spielt das Konzept Third

Mission, damit ist das gesellschaftliche Engagement gemeint, eine immer wichtigere Rolle.

Hochschulen können und sollen als bedeutsamer Motor für gesellschaftliche Entwicklung und

Innovation begriffen und ausgebaut werden. Eine hochschulweite Verständigung darüber,

wie Vielfalt an der Hochschule verstanden, eingebunden und gelebt werden soll, stellt

dabei eine besondere Aufgabe für die einzelnen Hochschulen dar. Vielfalt bedeutet Kreativität,

Perspektivenreichtum und Potenzial. Innovationen in diesem Sinne entstehen, wenn wir aus einem

neuen Blickwinkel heraus auf vorhandene Strukturen schauen können. Auf diese Weise soll Diversity

Management einen produktiven, wertschätzenden Umgang mit Vielfalt ermöglichen. Die FAU hat sich

in dieser Hinsicht auf den Weg gemacht. In ihrem neuen Gleichstellungskonzept hat die Universität

ihrem Leitbild entsprechend die Umsetzung von Diversity Management als Aufgabe gesetzt. Das heißt,

es sollen zukünftig neben Gender und Familie weitere Diversitätsmerkmale, wie zum Beispiel

soziale und geografische Herkunft, Lebensalter, Gesundheit und Behinderung als Querschnittsaufgabe

der FAU auf allen Ebenen Berücksichtigung finden. Dabei wird das sogenannte Gender Mainstreaming als

zentrale Säule der Gleichstellungspolitik weiter fort bestehen. Gender Mainstreaming basiert auf

der Einsicht, dass es keine geschlechterneutrale Wirklichkeit gibt. Gender Mainstreaming bedeutet

daher bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die systematische Berücksichtigung der unterschiedlichen

Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern. Ebenso systematisch sollen nun andere

Presenters

Nevfel Cumart Nevfel Cumart

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:30:39 Min

Aufnahmedatum

2012-10-30

Hochgeladen am

2012-11-13 15:47:34

Sprache

de-DE

Tags

Diversity
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