Diese Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Als Vizepräsidentin der Friedrich-Alexander-Universität freue ich mich sehr, dass Sie unserer Einladung
gefolgt sind und ich heiße Sie im Namen der gesamten Universitätsleitung herzlich willkommen zur
Ringvorlesung Universität lebt Diversität, Chancen und Herausforderungen des Diversity Management.
Schon der Titel der Ringvorlesung verweist darauf, dass der Umgang mit Vielfalt zugleich Chancen
und Herausforderungen bedeutet und hierüber möchten wir im Rahmen der heute beginnenden
Veranstaltungsreihe mit Ihnen ins Gespräch kommen. Ein wichtiges Ziel der Ringvorlesung ist es, Sie
als Angehörige aber auch als Gäste der Universität in den Entwicklungs- und Diskussionsprozess um das
neue Aufgabenfeld des Diversity Management einzubeziehen und ihre Erfahrungen und Ansichten
aufzunehmen. Diversity Management bezeichnet einen umfassenden Handlungsansatz, der eben nicht nur
ein Differenzkriterium wie Gender, sondern eine Vielfalt sozialer Differenzierungen zu berücksichtigen
sucht. Das Alter, die soziale und die geografische Herkunft beispielsweise. Dabei lernt Diversity
Management ganz viel von den Prozessen, die wir in den letzten Jahren zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit
entwickelt und erprobt haben. Genau wie die Gleichstellung der Geschlechter ist Diversity
Management ein Gemeinschaftsprojekt. Denn ein ebenso wertschätzender wie produktiver Umgang mit
Vielfalt kann nur gelingen, wenn er universitätsweit von einer großen Mehrheit der Lehrenden wie
Mitarbeitenden aber auch von den Studierenden getragen, das heißt gelebt wird. Zentrale
gesellschaftliche Veränderungsprozesse wie der demografische Wandel, Globalisierung und
zunehmende Heterogenität der Bevölkerung bilden den Hintergrund für das Anliegen des Diversity
Management und damit auch den Hintergrund für diese Veranstaltung. An deutschen Hochschulen wird
insbesondere die Studierendenschaft zunehmend heterogen. Der oder die typische Studierende
wird zukünftig nicht mehr zwangsläufig zwischen 18 und 20 Jahre alt sein, eine klassische gymnasiale
Schulbildung mitbringen und aus einer Familie stammen, in der der Weg für ein Studium mehr
oder weniger klar vorgezeichnet ist. Zudem konkurrieren die Hochschulen in einer globalen
Welt des Wissens schon heute sehr viel stärker als je zuvor um die besten Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler. Damit wir aber die fachlich besten Köpfe gewinnen können, sind wir zugleich
gefordert uns auf Menschen einzustellen, die bezogen auf ihre Herkunft, ihre Bildungserfahrungen und
ihre Kompetenzen ein sehr viel größeres Spektrum abbilden als bisher. Dies ist Chance und
Herausforderung zugleich, denn es gilt die Kompetenzen, Erfahrungen, sozialen, ethnischen
und religiösen Prägungen sowie die Herkunft von Studierenden, Lehrenden, Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern wertzuschätzen und gezielt zu nutzen. Die Wertschätzung von Vielfalt ist nicht
mehr ausschließlich eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage der Zukunftsfähigkeit.
Neben den beiden Kernaufgaben der Universität, Forschung und Lehre spielt das Konzept Third
Mission, damit ist das gesellschaftliche Engagement gemeint, eine immer wichtigere Rolle.
Hochschulen können und sollen als bedeutsamer Motor für gesellschaftliche Entwicklung und
Innovation begriffen und ausgebaut werden. Eine hochschulweite Verständigung darüber,
wie Vielfalt an der Hochschule verstanden, eingebunden und gelebt werden soll, stellt
dabei eine besondere Aufgabe für die einzelnen Hochschulen dar. Vielfalt bedeutet Kreativität,
Perspektivenreichtum und Potenzial. Innovationen in diesem Sinne entstehen, wenn wir aus einem
neuen Blickwinkel heraus auf vorhandene Strukturen schauen können. Auf diese Weise soll Diversity
Management einen produktiven, wertschätzenden Umgang mit Vielfalt ermöglichen. Die FAU hat sich
in dieser Hinsicht auf den Weg gemacht. In ihrem neuen Gleichstellungskonzept hat die Universität
ihrem Leitbild entsprechend die Umsetzung von Diversity Management als Aufgabe gesetzt. Das heißt,
es sollen zukünftig neben Gender und Familie weitere Diversitätsmerkmale, wie zum Beispiel
soziale und geografische Herkunft, Lebensalter, Gesundheit und Behinderung als Querschnittsaufgabe
der FAU auf allen Ebenen Berücksichtigung finden. Dabei wird das sogenannte Gender Mainstreaming als
zentrale Säule der Gleichstellungspolitik weiter fort bestehen. Gender Mainstreaming basiert auf
der Einsicht, dass es keine geschlechterneutrale Wirklichkeit gibt. Gender Mainstreaming bedeutet
daher bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die systematische Berücksichtigung der unterschiedlichen
Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern. Ebenso systematisch sollen nun andere
Presenters
Nevfel Cumart
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:30:39 Min
Aufnahmedatum
2012-10-30
Hochgeladen am
2012-11-13 15:47:34
Sprache
de-DE