Ich möchte Sie gerne begrüßen. Es freut mich, dass ich hier einen Vortrag halten kann in
Amberg. Wie Sie schon gehört haben, ist das Thema meines Vortrags klimafreundliche Luftfahrt mit
Luftschiffen und Solarzellen. Und vielleicht haben Sie sich da erstmal gefragt, was sollen das für
Luftschiffe sein. Vielleicht die Luftschiffe, die zurzeit über dem Bodensee fliegen, mit denen man
mitfahren kann. Oder vielleicht doch so die ganz großen Luftschiffe, vollstarren Luftschiffe,
die es vor 90, 100 Jahren gab. Und es ist tatsächlich so, dass ich an diese alten,
vollstarren Luftschiffe denke. Hier sehen Sie zwei Bilder. Das linke Bild ist ja der Speisesaal des
Luftschiffes A100 aus England. Sie sehen, man konnte da ganz bequem reisen und hatte einen sehr
schönen, großen Speisesaal. Das Luftschiff selber war natürlich auch riesig groß. Das ist ein
Nachbau der LZ 129 aus Deutschland, die natürlich auch mehrmals durch die Welt gefahren ist. Und die
war damals auch 245 Meter lang. Da hatte man auch viele Passagiere. Und jetzt können Sie sich fragen,
warum forscht man heutzutage an einer so alten Technik wieder und wer macht so was. Ja, und
es ist aber so, man forscht daran. Also hier sehen Sie so ein kleines Labor Luftschiff von einer Firma
aus Sachsen, die mal so ein vollstarres Luftschiff gebaut hat. Zur Erklärung vollstar heißt, dass die
Außenhülle hier wirklich star ist. Das sind Gestänge, sodass sie fest ist und die Auftriebskörper,
die sind da innen drin. Die sind also auch geschützt durch diesen äußeren starren Rahmen. Und besonders
interessant ist dieses Luftschiff hier von der Firma LTA Research aus Kalifornien. Diese Firma
wird finanziert von einem Google-Mitgründer, Sergent Brin. Und ja, die haben hier ein 125
Meter langes, vollstarres Luftschiff gebaut. Zurzeit werden da so Tests gemacht, um eine
Zertifizierung zu bekommen. Und wir hoffen, dass dieses Luftschiff dann in diesem Jahr vielleicht
schon nochmal über San Francisco fliegt und wir das groß in der Zeitung dann hören. Mal schauen,
ob das passiert oder nicht. Ja, und was hat das jetzt mit Klimawandel zu tun? Zuerst mal kann man
die Frage stellen, warum und wie groß, wie stark ist der Einfluss der Luftfahrt auf den
Klimawandel. Und da gibt es erstens mal natürlich Berechnungen, wie viel CO2 Düsenflugzeuge und
andere Flugzeuge ausstoßen. Das ist ungefähr, je nachdem, ob man es auf Deutschland oder weltweit
sieht, so zwischen 2,5 und 6 Prozent. Und das Problem bei diesen Flugzeugen ist eigentlich
nicht nur der CO2-Ausstoß. Interessanterweise sind es noch andere Emissionen von solchen Flugzeugen,
die noch stärker auf den Klimawandel einen Einfluss haben. Ich bin da jetzt kein Experte,
ich habe das nur in Artikeln nachgelesen. Das sind also Stickstoffe, Wasserdampf,
Kontenstreifen, die da noch stärker einen Einfluss eigentlich auf den Klimawandel haben. So dass,
wenn man das jetzt zusammen sieht, ein Drittel vielleicht CO2, zwei Drittel die andere Effekte,
dann ist man vielleicht bei 5 bis 7 Prozent des Einflusses der Luftfahrt auf den Klimawandel. Und
das heißt, da sollte man wirklich sich Gedanken machen um was ändern. Und das zweite, was man
dann auch daraus auch erkennt, es nützt nichts, irgendwie CO2 neutral zu fliegen. Also das ist
nicht das, was uns wirklich das Problem löst, weil dann haben sie ja immer noch zwei Drittel
dieser anderen Effekte. Das heißt, sie müssen irgendwie elektrisch fliegen und man sollte keine
oder keine schädlichen Emissionen auf hoher Höhe haben. Ja, dann kann man sich fragen,
wie macht man sowas, wie erreicht man sowas, wie kann man so ein Düsenflugzeug irgendwie bauen
oder umbauen, dass es klimafreundlich ist? Also mit einem Verbrennungsmotor oder irgendwie
Kerosin und einen Düsenfliebeanzug oder einen künstlichen Treibstoff, das wird zur Zeit auch
viel propagiert, dass man künstliche Treibstoffe erzeugt, irgendwie aus grünem Wasserstoff vielleicht
noch daraus. Das wird letztendlich das Problem nicht genügend lösen, weil die ganzen anderen
Emissionen man dann eben auch noch hat. Besser wäre es dann elektrisch zu fliegen, das ist auch
bekannt, dass das besser wäre, das erforscht man auch in diesem Bereich. Und dann kann man sich fragen,
woher kommt denn der Strom für das elektrische Fliegen in so einem Flugzeug? Und man kann natürlich
sagen, na dann nehmen wir einfach eine Batterie, so wie bei den Elektroautos, aber diese Batterien
sind für Flugzeuge eigentlich zu schwer. Ein Flugzeug, das nur mit Batterie fliegt, das kann
eigentlich nicht weit fliegen oder auch keine große Last mitnehmen. Und wenn man so ein Flugzeug dann
mit ganz vielen Solarzellen bedeckt, dann hilft das auch nicht sehr viel weiter, weil einfach die
geringe, weil ein Flugzeug einfach eine geringe Oberfläche hat. Und deswegen, was man aktuell dann
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:32:52 Min
Aufnahmedatum
2025-03-11
Hochgeladen am
2025-03-12 13:56:05
Sprache
de-DE
Klimafreundliche Techniken werden oft als kompliziert oder teuer angesehen. Insbesondere scheint das klimafreundliche Fliegen besonders schwer zu erreichen. Große Luftschiffe mit Solarzellen bieten hier eine völlig andere Perspektive. Sie fliegen zwar etwas langsamer, doch die CO2 Emissionen sind unter 5% deren eines Flugzeuges und die Treibstoffkosten liegen unter 2.5%. Dies wurde basierend auf den Daten des historischen Luftschiff LZ129 gezeigt. Interessant ist zu sehen wie sich die Flugrouten eines solchen Luftschiffes abhängig vom Wetter und der Jahreszeit bei einem Transatlantikflug ändern. Wichtig bei solchen neuartigen Luftschiffen wäre die Verwendung neuer Technologien, wie Leichtbau, effiziente leichte Leistungselektronik und dünne leichte Solarzellen. Auch an solchen Technologien wird an der FAU geforscht.