1 - Praktikumsvorbesprechung Visuelles System [ID:18348]
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Willkommen zur Vorbesprechung des visuellen Systems im Praktikum Neuro und Sinnes Physiologie.

Ich will Ihnen zunächst die Themen vorstellen, die wir in diesem Praktikum behandeln. Geometrische

Optik wird uns etwas Zeit in Anspruch nehmen. Sehschärfe Bestimmung wird relativ

kurz abgehandelt werden. Gesichtsfeldbestimmung braucht auch ein bisschen mehr Zeit. Die beiden

nächsten Themen sind wieder relativ kurze Experimente. Zunächst zur geometrischen Optik.

Sie erinnern sich natürlich aus der Vorlesung von Herrn Kollegen Forster, dass der Kehrwert der

Brennweite die Brechkraft einer Sammellinse ergibt. Also eins durch F in Dioptrien gemessen ergibt

dann die entsprechende Brechkraft. Wenn wir nun dieses System anwenden auf unser Auge,

als zusammengesetztes Brechungsinstrument, vereinfacht gesehen, mit einer Brennweite von

circa 17 Millimetern, kommen wir dann auf eine Brechkraft von nahezu 59 Dioptrien. Das gilt jetzt

für ein in die Ferne blickendes Auge mit entspannter Linse und abgeflachter Linse. Das gilt natürlich

nicht für Nahakkommutation. Bei der Nahakkommutation setzen wir eine weitere Brechkraft ein,

die durch die Abkugelung der Linse entsteht, die sogenannte Akkommotationsbreite. Und diese

Akkommotationsbreite, also die veränderliche Brechkraft der Linse, wollen wir in dem nachfolgenden

Experiment, was Sie zu Hause durchführen können, etwas näher untersuchen. Zunächst noch mal zum

Fernpunkt, der am weitesten entfernte Punkt, der noch scharf gesehen wird. Das ist natürlich

im Unendlichen. Unendlich fängt bei unserem Auge schon bei etwa drei Metern an. Der Nahpunkt ist

dagegen der Abstand des nächsten am Auge liegenden Punktes, der noch scharf gesehen werden kann.

Die Akkommotationsbreite ergibt sich durch den Kehrwert des Nahpunkt, Nahpunktsabstandes,

müsste man sagen. Jetzt reduziert durch den Kehrwert des Fernpunktsabstandes. Diese Formel ist

also wichtig für Sie, auch dann wenn Sie am Ende die Klausur schreiben soll. Der Nahpunkt bei 25

Zentimetern angenommen hier zum Beispiel, der Kehrwert würde dann 1 durch 0,25 Meter ergeben,

minus 1 durch unendlich, das ist quasi 0, würde dann eine Akkommotationsbreite von 4 Dioptrien

ergeben. Selbst werden Sie wahrscheinlich auf eine höhere Akkommotationsbreite kommen, denn das

gilt im Grunde für eine beginnende Pressbiopie, also Alterssichtigkeit bei der der Nahpunkt in die Ferne

rückt und dadurch natürlich hier eine relativ kleine Zahl entsteht. Nun Sie können jetzt zu Hause

mit einem entsprechenden Anleitungsvideo einen vereinfachten Versuch nach Scheinern durchführen.

Die Überlegung ist die, Nahpunkt würde, wenn wir den Nahpunkt noch unterschreiten, natürlich

eine unscharfe Abbildung machen. Sie sollten also den Nahpunkt so ermitteln, dass Sie einen

Gegenstand vor dem Auge hin und her führen, so dass er gerade noch scharf gesehen wird.

Bei der Ermittlung des Fernpunkts ist das ein bisschen schwieriger, denn diesen Gegenstand

können wir natürlich nicht ins Unendliche bringen, sondern wir müssen jetzt mit einer

Vorsatzlense dafür sorgen, dass dieser Fernpunkt quasi in die Nähe gezogen wird. Das heißt,

Sie sollten jetzt den virtuellen Fernpunkt ermitteln und dazu Hilfe nahmen,

dieser Vorsatzlense, einem Brennglas, einem Plusglas, bei dem ein kleiner Gegenstand noch

scharf gesehen wird. Alle Gegenstände, die jetzt weiter weg sind oder wenn sie den Gegenstand

weiter weg führen, würde der so ähnlich wie hier, dieser graue Strahlengang, hier natürlich

in einem umgekehrten unscharfen Bild auf der Netzhaut projiziert. Bei unserem zweiten Versuch

bei der Sehschärfe Bestimmung geht es darum, dass Sie einen Gegenstand unter dem Sehwinkel

Alpha ansehen. Der Sehwinkel Alpha ist normalerweise etwa eine Bogenminute groß. Sie können sich mal

überlegen, wie viel Grad das ist. Und der Visus, die Sehkraft, ist definiert als eine

Bogenminute geteilt durch den gemessenen Sehwinkel. Es ist klar, wenn der Sehwinkel größer wird,

wird der Visus entsprechend kleiner. Der Normbereich wäre also eins, weil man annimmt,

dass der normale Sehwinkel ungefähr eine Bogenminute beträgt. Es gibt aber einen Normbereich

von 0,8 bis 1,5. Sie sollen also jetzt anhand der Praktikumsunterlagen, in denen Sie

Landholtringe verschiedener Größe vorfinden, jetzt Ihren eigenen Visus ermitteln. Beachten Sie

dabei, dass natürlich der Betrachtungsabstand zu den entsprechenden Sehtafeln, die Sie ausdrucken

können oder direkt am Bildschirm betrachten können, ganz entscheidend ist. Wenn Sie den

Betrachtungsabstand auf die Hälfte reduzieren, haben Sie natürlich scheinbar den doppelten Visus.

Beziehungsweise können Symbole der halben Größe noch gut sehen. Bei unserem nächsten Versuch geht

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:19:32 Min

Aufnahmedatum

2020-06-22

Hochgeladen am

2020-06-22 12:46:38

Sprache

de-DE

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