10 - 1. Forschungstag „Gender & Diversity“ [ID:3246]
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Mein Name ist Caroline Schwintek, ich arbeite seit ca. einem dreiviertel Jahr am Lehrstuhl

für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung in Nürnberg und möchte Ihnen mein erstes

Projekt vorstellen, was ich mit meiner Chefin, Frau Prof. Regina Rippahn, mache. Und zwar

gebe ich Ihnen erstmal einen kurzen Überblick über meinen Vortrag. Ich möchte erst das

Thema ein bisschen motivieren und eine literarische Einordnung geben, dann die Forschungsfrage

und die Hypothesen aufstellen und dann das Hauptaugenmerk der Präsentation liegt auf

der empirischen Ausarbeitung und am Ende noch ein kleines Fazit. Zur Motivation sehen Sie

hier folgende Grafik. Was man hier sieht, ist der Anteil der Abiturientenabschlüsse

nach Geburtsjahrgang hier unten. Die Daten basieren auf dem Mikrozenzus 2008 und was

man eben sieht, ist diese gestrichelte Linie steht für die Frauen und die durchgezogene

für die Männer und man sieht, dass ungefähr 1950 die Frauen einen Abituranteil von ungefähr

15% haben, die Männer bei 30% und wenn man hier bis nach hinten schaut, sieht man das

in den neueren Kohorten eben die Frauen mit ein bisschen über 50% die Männer überholt

haben. Also dieser Gender Education Gap, quasi dieser Abstand zwischen den Männern und den

Frauen, der wurde nicht nur kleiner über die Jahre, sondern der hat sich auch im Vorzeichen

eben umgedreht und was wir jetzt eben versuchen herauszufinden, welche Faktoren dahinter

stecken, was treibt eben dieses Phänomen, dass sich dieses Vorzeichen von Plus nach

Minus wendet. Hier eine kleine literarische Einordnung, also es gibt in den USA schon

einige Studien dazu. Ich habe hier mal die vier größten Erklärungsansätze, die am häufigsten

genannt wurden, mal aufgeführt. In Deutschland wurde noch nicht sehr viel dazu gemacht. Es

gibt verschiedene Ansätze. Was am häufigsten genannt wird, ist das, woran das liegen kann,

ist, dass die Bildungsprämien für die Frauen deutlicher angestiegen sind als für die Männer.

Also Bildungsprämie heißt, was bringt mir einen Abschluss, verglichen, wenn ich einen

Abschluss habe, zu dem, wenn ich einen Abschluss nicht mache. Das kann finanziell sein, also

ich habe einen höheren Lohn, aber auch ich habe vielleicht bessere Gesundheit, einen

höheren Lebensstandard. Auch oft wird gesagt, dass man dann auf dem Hochzeitsmarkt bessere

Chancen hat und so weiter. Und natürlich sind auch die Arbeitsmarktschancen für die Frauen

haben sich deutlich verbessert über die Jahre. Dann ein zweiter Punkt, der oftmals genannt

wird, ist, dass die schulische Leistung von Mädchen, die wir eben gehört haben, oftmals

besser ist und gerade nicht-kognitiven Fähigkeiten wie Motivation, Ehrgeiz bei den Mädels deutlich

stärker ausgeprägt ist in der Schule als bei den Jungs. Ein dritter Punkt ist, dass die

Bildung der Eltern das auftreiben könnte, vor allen Dingen die Bildung der Mutter, weil

eben die Mutter eine höhere Bildung hat als noch die Oma vom Kind und die das eben der

Tochter weitergibt und die das Kind sich natürlich an der Mutter auch orientiert und wenn die

eine höhere Bildung hat, klar möchte es dann vielleicht auch ein Abitur machen und Mädchen

werden heutzutage auch anders gefördert wie noch vor 30 Jahren. Und eine andere Sache,

wo es auch Studien zugibt, ist die Scheidungsrate, die ist auch über die Jahre eben gestiegen

und deswegen möchten eben Mädchen auch vermehrt in die Bildung investieren, um sich eben zu

schützen, weil gerade wenn man ein Kind hat zum Beispiel, dann ist man, also es gibt Studien

dazu, dass man als alleinerziehende Mutter sehr schnell unter die Armutsrisikogrenze

eben rutschen kann und deswegen sieht man Bildung sozusagen als Investition gegen Armut.

Was oftmals in der Literatur passiert, ist, dass man diesen Unterschied, warum jetzt die

Mädels mehr Bildung haben als die Männer, das versucht man zu erklären, aber bisher

gibt es wenig Studien, die eben herausfinden wollen, warum sich das über die Zeit verändert

hat und das versuchen wir eben herauszufinden. Also die Forschungsfrage ist bei uns, warum

dreht sich dieses Vorzeichen, warum hat sich das über die Zeit verändert und wir haben

am Anfang drei Hypothesen aufgestellt, woran könnte das liegen? Na ja, einerseits an diesen

Erträgen, dass einem die Bildung eben für die Mädels, dass es dann eine Verschiebung

gab, dass die Bildung jetzt den Mädels mehr bringt als den Jungs, genauso man erwartet,

dass man eine höhere Erwerbsbeteiligung hat und dass die Elternbildung da auch ein wichtiger

Presenters

Caroline Schwientek MA Caroline Schwientek MA

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:12:08 Min

Aufnahmedatum

2013-09-23

Hochgeladen am

2020-03-17 16:52:57

Sprache

de-DE

Ideologien, Bilder und Bildung

Lehrstuhl für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung

Tags

Diversity Gender Forschungstag
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