Mein Name ist Caroline Schwintek, ich arbeite seit ca. einem dreiviertel Jahr am Lehrstuhl
für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung in Nürnberg und möchte Ihnen mein erstes
Projekt vorstellen, was ich mit meiner Chefin, Frau Prof. Regina Rippahn, mache. Und zwar
gebe ich Ihnen erstmal einen kurzen Überblick über meinen Vortrag. Ich möchte erst das
Thema ein bisschen motivieren und eine literarische Einordnung geben, dann die Forschungsfrage
und die Hypothesen aufstellen und dann das Hauptaugenmerk der Präsentation liegt auf
der empirischen Ausarbeitung und am Ende noch ein kleines Fazit. Zur Motivation sehen Sie
hier folgende Grafik. Was man hier sieht, ist der Anteil der Abiturientenabschlüsse
nach Geburtsjahrgang hier unten. Die Daten basieren auf dem Mikrozenzus 2008 und was
man eben sieht, ist diese gestrichelte Linie steht für die Frauen und die durchgezogene
für die Männer und man sieht, dass ungefähr 1950 die Frauen einen Abituranteil von ungefähr
15% haben, die Männer bei 30% und wenn man hier bis nach hinten schaut, sieht man das
in den neueren Kohorten eben die Frauen mit ein bisschen über 50% die Männer überholt
haben. Also dieser Gender Education Gap, quasi dieser Abstand zwischen den Männern und den
Frauen, der wurde nicht nur kleiner über die Jahre, sondern der hat sich auch im Vorzeichen
eben umgedreht und was wir jetzt eben versuchen herauszufinden, welche Faktoren dahinter
stecken, was treibt eben dieses Phänomen, dass sich dieses Vorzeichen von Plus nach
Minus wendet. Hier eine kleine literarische Einordnung, also es gibt in den USA schon
einige Studien dazu. Ich habe hier mal die vier größten Erklärungsansätze, die am häufigsten
genannt wurden, mal aufgeführt. In Deutschland wurde noch nicht sehr viel dazu gemacht. Es
gibt verschiedene Ansätze. Was am häufigsten genannt wird, ist das, woran das liegen kann,
ist, dass die Bildungsprämien für die Frauen deutlicher angestiegen sind als für die Männer.
Also Bildungsprämie heißt, was bringt mir einen Abschluss, verglichen, wenn ich einen
Abschluss habe, zu dem, wenn ich einen Abschluss nicht mache. Das kann finanziell sein, also
ich habe einen höheren Lohn, aber auch ich habe vielleicht bessere Gesundheit, einen
höheren Lebensstandard. Auch oft wird gesagt, dass man dann auf dem Hochzeitsmarkt bessere
Chancen hat und so weiter. Und natürlich sind auch die Arbeitsmarktschancen für die Frauen
haben sich deutlich verbessert über die Jahre. Dann ein zweiter Punkt, der oftmals genannt
wird, ist, dass die schulische Leistung von Mädchen, die wir eben gehört haben, oftmals
besser ist und gerade nicht-kognitiven Fähigkeiten wie Motivation, Ehrgeiz bei den Mädels deutlich
stärker ausgeprägt ist in der Schule als bei den Jungs. Ein dritter Punkt ist, dass die
Bildung der Eltern das auftreiben könnte, vor allen Dingen die Bildung der Mutter, weil
eben die Mutter eine höhere Bildung hat als noch die Oma vom Kind und die das eben der
Tochter weitergibt und die das Kind sich natürlich an der Mutter auch orientiert und wenn die
eine höhere Bildung hat, klar möchte es dann vielleicht auch ein Abitur machen und Mädchen
werden heutzutage auch anders gefördert wie noch vor 30 Jahren. Und eine andere Sache,
wo es auch Studien zugibt, ist die Scheidungsrate, die ist auch über die Jahre eben gestiegen
und deswegen möchten eben Mädchen auch vermehrt in die Bildung investieren, um sich eben zu
schützen, weil gerade wenn man ein Kind hat zum Beispiel, dann ist man, also es gibt Studien
dazu, dass man als alleinerziehende Mutter sehr schnell unter die Armutsrisikogrenze
eben rutschen kann und deswegen sieht man Bildung sozusagen als Investition gegen Armut.
Was oftmals in der Literatur passiert, ist, dass man diesen Unterschied, warum jetzt die
Mädels mehr Bildung haben als die Männer, das versucht man zu erklären, aber bisher
gibt es wenig Studien, die eben herausfinden wollen, warum sich das über die Zeit verändert
hat und das versuchen wir eben herauszufinden. Also die Forschungsfrage ist bei uns, warum
dreht sich dieses Vorzeichen, warum hat sich das über die Zeit verändert und wir haben
am Anfang drei Hypothesen aufgestellt, woran könnte das liegen? Na ja, einerseits an diesen
Erträgen, dass einem die Bildung eben für die Mädels, dass es dann eine Verschiebung
gab, dass die Bildung jetzt den Mädels mehr bringt als den Jungs, genauso man erwartet,
dass man eine höhere Erwerbsbeteiligung hat und dass die Elternbildung da auch ein wichtiger
Presenters
Caroline Schwientek MA
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:12:08 Min
Aufnahmedatum
2013-09-23
Hochgeladen am
2020-03-17 16:52:57
Sprache
de-DE
Ideologien, Bilder und Bildung
Lehrstuhl für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung