10 - Dentritische Zellen in der Grundlagenforschung und Klinischer Anwendung [ID:1687]
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Dendritische Zellen sind die Wächter, die primären Wächter des Immunsystems. Sie sind nämlich jene

Zellen, die als erste auf fremdes Antigen treffen, auf Bakterien, auf Viren. Sie sind aber auch in

der Lage, Tumorzellen abzudeuten bzw. Tumormaterial zu präsentieren. Und diese dendritischen Zellen

befinden sich in fast allen Geweben, außer dem Gehirn. Es gibt aber mittlerweile auch Hinweise,

dass auch ähnliche Zellen im Gehirn vorhanden sind. Und sie nehmen fremdes Antigen, also die

Eindringlänge auf, zerstückeln diese Eindringlänge in kleine Protein-Unter-Einheiten und präsentieren

diese Peptiteinheiten, den sogenannten T-Zellen, in den Lymphknoten. Dendritische Zellen, wie gesagt,

befinden sich in verschiedenen Geweben und in verschiedensten Bereichen des Körpers, unter

anderem auch in der Epidermis, in der Haut. Und dort sind sie als sogenannten Langerhanszellen bekannt.

Und dort treffen sie auf fremdes Antigen, auf Mikroorganismen, auf Viren. Diese werden dann

von diesen dendritischen Zellen aufgenommen, innerhalb der dendritischen Zellen zerstückelt,

zerkleinert. Und über spezifische Moleküle, die sogenannten MHC1 und MHC2-Moleküle, sind sie in der Lage,

diese fremden Antigene später, nachdem sie über die Lymphgefäße in die Lymphknoten gewandert sind,

den T-Zellen zu präsentieren. Also in den Lymphgefäßen wandern sie zu den Lymphknoten und dort

befinden sich einerseits die T-Zellen und andererseits die B-Zellen. T-Zellen sind für die zelluläre

Immunantwort verantwortlich und die B-Zellen produzieren dann anschließend die spezifischen Antikörper.

Und erneut sind sie dort in der Lage, mittels dieser MHC-Komplexe Peptide zu präsentieren, welche von

Virus- oder von Bakterien stammen oder auch von Tumorzellen. Und in den Lymphknoten gibt es verschiedene

Typen von T-Zellen. Einerseits die D-Helferzellen, die haben Oberflächenmolekül, welches CD4 genannt ist,

und das ist spezifisch für D-Helferzellen. Auf der anderen Seite gibt es die zytotoxischen T-Zellen,

die haben als typisches Merkmal das CD8-Molekül. Und diese zytotoxischen T-Zellen sind dann in der Lage,

wenn sie aktiviert werden, wieder aus dem Lymphknoten über das Blut auszuwandern, in die Peripherie,

wo Virus-infizierte Zellen sind, wo Tumorzellen sind, und diese sind dann in der Lage, diese Zellen abzutöten.

Hier ein Überblick, also über die MHC-Moleküle, sei es jetzt Klasse 1 oder Klasse 2 präsentieren diese

dendritischen Zellen das Virus- oder Tumorantigen an die zytotoxischen oder an die D-Helferzellen.

Und diese zytotoxischen wandern dann aus und treffen dann in der Peripherie, wo es eine Entzündungsreaktion gibt,

auf Virus-infizierte Zellen oder auf Tumorzellen und sind dann in der Lage, diese spezifisch abzutöten.

Auf der anderen Seite geben die D-Helferzellen eine Hilfe an diese zytotoxischen Zellen, sind aber auch in der Lage,

B-Zellen eine Hilfe zu geben, und diese B-Zellen produzieren dann anschließend die spezifischen Antikörper

und auch mit diesen Antikörpern wird der Erreger eliminiert und bekämpft.

Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Molekülen und Zellen, die ebenfalls von D-Helferzellen

stimuliert werden können und in der Immunantwort eine wichtige Rolle spielen, wie zum Beispiel die Makrophagen.

Also wie funktioniert das jetzt bei einer Virusinfektion, einer mikrobiellen Infektion,

die diese Viren bzw. die Mikroorganismen senden ein so genanntes Gefahrensignal aus.

Und aufgrund dieses Gefahrensignals werden die dendritischen Zellen aktiviert, sie werden dahingegen aktiviert,

dass sie diese Viren bzw. diese Mikroorganismen oder wie wir später sehen werden auch die Tumorzellen aufnehmen können.

Sie nehmen sie in das Zytoplasm auf, zerstückeln sie in kleine Untereinheiten und diese Untereinheiten werden dann

wieder an der Oberfläche der dendritischen Zellen in Form von MHC-Betitkomplexen, den T-Zellen präsentiert.

Anschließend wandern diese dendritischen Zellen aus der Peripherie, zum Beispiel aus der Haut,

über die Lymphe in den Lymphknoten. Und in den Lymphknoten haben wir eben diese spezifischen T-Zellen,

dort treffen sie auf die antigen-spezifischen T-Zellen und sind in der Lage, diese T-Zellen auch zu stimulieren.

Einerseits wieder die zytotoxischen T-Zellen, andererseits die T-Helferzellen,

welche wieder den anderen Zellen eine Hilfestellung leisten.

Nachdem sie aktiviert sind, spezifisch für das Antigen, das Tumorantigen bzw. das virale Antigen,

wandern diese zytotoxischen T-Zellen über das Blut wieder zurück in die Peripherie,

wo die ursprüngliche Infektion bzw. der Tumor vorhanden ist und sind dort dann in der Lage,

diese virusinfizierten Zellen abzutöten.

Also das Immunsystem hat verschiedene Mechanismen generiert, um Eindringlinge effizient und potent zu eliminieren und abzustoßen.

Auf der anderen Seite haben sich aber auch die Viren was einfallen lassen, wie kann ich das Immunsystem austricksen.

Und Viren sind genial, sie haben während ihrer Evolution viele, viele Mechanismen generiert,

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Alexander Steinkasserer Prof. Dr. Alexander Steinkasserer

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:28:32 Min

Aufnahmedatum

2000-02-10

Hochgeladen am

2018-06-20 12:32:32

Sprache

de-DE

Tags

Forschung Collegium Alexandrinum Zellen Anwendung Steinkasserer Dentritische
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