10 - Festakt zum 40-jährigen Jubiläum des Sprachenzentrums der Uni Erlangen-Nürnberg [ID:918]
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Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Sprachenzentrums, liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist mir eine große Ehre und eine große persönliche Freude ihn heute unseren Hauptredner

vorzustellen und ihn zu begrüßen, Professor Dr. Dieter Götz.

Herr Professor Koller hat es schon gesagt, es gibt mindestens zwei Gründe, weshalb Herr Götz die

Idealbesetzung ist, um hier als Festredner zu agieren. Zum einen geografische Gründe oder sollte man sagen

biografische Gründe. Herr Götz ist ursprünglich ein Erlanger Gewächs, hat seine eigene Studienzeit

im Wesentlichen in Erlangen verbracht, hier seinen Abschluss gemacht, hier promoviert und galt zu der

Zeit, als das Sprachenzentrum gegründet wurde, als einer der jungen, wilden Assistenten in der

Anglistik, einer der jungen, wilden Linguisten, die die Sprachbeschreibung von der rein diakronischen

in die synchronische gebracht haben, von der rein theoretischen in die angewandte. Herr Götz hat

dann auch relativ früh, schon relativ jung, mit 32 Jahren einen Ruf von Augsburg, an die Universität

Augsburg erhalten, zuerst als Extraordinarius, später als ordentlicher Professor und hat dort,

und jetzt sind wir schon bald beim inhaltlichen, beim thematischen Grund, weshalb hier die

Idealbesetzung ist, hat dort jahrzehntelang das Sprachenzentrum geleitet. Er war Professor der

angewandten Sprachwissenschaft für Anglistik in Augsburg und hat in dieser Eigenschaft sich das

Amt des Leiters des Sprachenzentrum geteilt mit dem angewandten Sprachwissenschaftler aus der

Romanistik, zuerst Professor Hensch, der ebenfalls bei der Gründung des Sprachzentrums eine gewichtige

Rolle gespielt hat, später Professor Werner, der auch mal Geschäftsführer des Sprachzentrums war.

Man könnte von diesem Wechselspiel zwischen Augsburg und Erlangen sehr viel sagen. Da gibt es

einige Leute, die da hin und her migriert sind. Ich selber gehöre zumindest in der einen Richtung

auch dazu, aber das wäre ein ganz anderer Vortrag. Interessant ist, Herr Götzens Tochter Katrin hat

mir erzählt, dass sie durch einen Zufall, sie ist jetzt Assistentin von Professor Herbst in der

Sprachwissenschaft, durch einen Zufall das gleiche Büro erhalten hat wie ihr Vater damals und hat

irgendwo unten in einem Schreibtisch einen alten Locher gefunden, der sorgfältig beschriftet war

Götz Burgschmidt. So viel zu den jungen Wilden. Zum Inhaltlichen noch, Herr Götz hat, ich möchte

ein, zwei Sachen über seine Publikationen sagen, ich habe von dem Wechsel gesprochen, von dem

rein diakronischen sprachhistorischen zum synchronischen, von dem rein theoretischen

zum angewandten Herr Götz, hat sehr viel und sehr einflussreich publiziert, wobei der immer sehr

großen Wert auf den Praxisbezug der Sprachbeschreibung gelegt hat. Er hat über die

kontrastive Linguistik publiziert, Stilistik und Idiomatik im Englischunterricht, Phonetik und

Phonologie, aber auch zur Grammatik, kurz zu allen wesentlichen Beschreibungsbereichen des Englischen,

da gibt es nicht viele, die das von sich sagen können. Ganz herausragend in seinen Publikationen

sind, ist aber die Lexikografie, ich möchte nur zwei sehr wahnbrechende Publikationen nennen,

das erste moderne große Lernerwörterbuch des Deutschen, das Großwörterbuch Deutsch als

Fremdsprache, das er mit Herrn Wellmann und Herrn Hench zusammen publiziert hat und das Valency

Dictionary of English, das er nicht zuletzt auch mit der Erlanger Anglistik zusammen publiziert hat,

zwei wirklich sehr wahnbrechende lexikografische Werke. Man sieht da den Hang zum handwerklichen,

zum angewandten, zum soliden. Ich möchte da einen kleinen Schrank aus meiner eigenen Biografie zum

besten geben. Ich werde nie vergessen, Herr Goethe hat es schon längst vergessen, als ich ihn künstlich

darauf angesprochen habe, dass er mich in der dritten oder vierten Woche meines ersten Semesters

bei ihm in sein Büro zitiert hat. Ich lief da den Gang in Langer, er sagte, komm Herr Leunz,

komm uns mal rein, ich war überrascht, dass er überhaupt wusste, wie ich hieß und einigermaßen

ängstlich in dem Moment, was wohl passieren würde und er hat mir gesagt, es hat mir ganz

gut gefallen, dass sie viele Fragen gestellt haben in dem Seminar, aber ich möchte Ihnen mal

eines sagen, bevor sie diese ganzen Fragen beantworten können, werden auch sie, ich kann mich

gut erinnern, dass sie das so ausgedrückt haben, werden auch sie sich in die Niederungen des

Handwerks begeben müssen. Ich habe den Rest meines Studiums damit verbracht zu versuchen,

Herrn Goethe zu zeigen, dass ich das gemacht habe und habe ihm zu verdanken, dass er mir dann

irgendwann mal auch angeboten hat, eins der Wörterbücher mit ihm zu publizieren, nämlich

das Edhymnswörterbuch, dafür danke ich Ihnen noch heute. Die erste Publikation von Herrn Goethe

Teil einer Videoserie :

Presenters

Prof. Dr. Dieter Götz Prof. Dr. Dieter Götz

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:43:36 Min

Aufnahmedatum

2009-12-11

Hochgeladen am

2011-04-11 13:53:28

Sprache

de-DE

Prof. Dr. Dieter Götz spricht anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Sprachenzentrums der FAU Erlangen-Nürnberg, des ältesten und eines der größten Sprachenzentren Deutschlands zum Thema "Fremdsprachenunterricht an der Universität -- Welche Art von Tätigkeit ist das?". Als Zeitzeuge der Gründung und langjähriger Leiter eines Sprachenzentrums spricht Prof. Götz aus berufenem Munde über die Anforderungen des universitären Sprachunterrichts, Kuriositäten der Sprachausbildung an Hochschulen und die Besonderheiten des SZ Erlangen-Nürnberg. Eine informative, engagierte und humorvolle Darstellung des universitären Sprachlehrbetriebs.

Tags

Sprachenzentrum SZ Fremdsprachen Jubiläum Festveranstaltung Aula FAU
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