Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Sprachenzentrums, liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist mir eine große Ehre und eine große persönliche Freude ihn heute unseren Hauptredner
vorzustellen und ihn zu begrüßen, Professor Dr. Dieter Götz.
Herr Professor Koller hat es schon gesagt, es gibt mindestens zwei Gründe, weshalb Herr Götz die
Idealbesetzung ist, um hier als Festredner zu agieren. Zum einen geografische Gründe oder sollte man sagen
biografische Gründe. Herr Götz ist ursprünglich ein Erlanger Gewächs, hat seine eigene Studienzeit
im Wesentlichen in Erlangen verbracht, hier seinen Abschluss gemacht, hier promoviert und galt zu der
Zeit, als das Sprachenzentrum gegründet wurde, als einer der jungen, wilden Assistenten in der
Anglistik, einer der jungen, wilden Linguisten, die die Sprachbeschreibung von der rein diakronischen
in die synchronische gebracht haben, von der rein theoretischen in die angewandte. Herr Götz hat
dann auch relativ früh, schon relativ jung, mit 32 Jahren einen Ruf von Augsburg, an die Universität
Augsburg erhalten, zuerst als Extraordinarius, später als ordentlicher Professor und hat dort,
und jetzt sind wir schon bald beim inhaltlichen, beim thematischen Grund, weshalb hier die
Idealbesetzung ist, hat dort jahrzehntelang das Sprachenzentrum geleitet. Er war Professor der
angewandten Sprachwissenschaft für Anglistik in Augsburg und hat in dieser Eigenschaft sich das
Amt des Leiters des Sprachenzentrum geteilt mit dem angewandten Sprachwissenschaftler aus der
Romanistik, zuerst Professor Hensch, der ebenfalls bei der Gründung des Sprachzentrums eine gewichtige
Rolle gespielt hat, später Professor Werner, der auch mal Geschäftsführer des Sprachzentrums war.
Man könnte von diesem Wechselspiel zwischen Augsburg und Erlangen sehr viel sagen. Da gibt es
einige Leute, die da hin und her migriert sind. Ich selber gehöre zumindest in der einen Richtung
auch dazu, aber das wäre ein ganz anderer Vortrag. Interessant ist, Herr Götzens Tochter Katrin hat
mir erzählt, dass sie durch einen Zufall, sie ist jetzt Assistentin von Professor Herbst in der
Sprachwissenschaft, durch einen Zufall das gleiche Büro erhalten hat wie ihr Vater damals und hat
irgendwo unten in einem Schreibtisch einen alten Locher gefunden, der sorgfältig beschriftet war
Götz Burgschmidt. So viel zu den jungen Wilden. Zum Inhaltlichen noch, Herr Götz hat, ich möchte
ein, zwei Sachen über seine Publikationen sagen, ich habe von dem Wechsel gesprochen, von dem
rein diakronischen sprachhistorischen zum synchronischen, von dem rein theoretischen
zum angewandten Herr Götz, hat sehr viel und sehr einflussreich publiziert, wobei der immer sehr
großen Wert auf den Praxisbezug der Sprachbeschreibung gelegt hat. Er hat über die
kontrastive Linguistik publiziert, Stilistik und Idiomatik im Englischunterricht, Phonetik und
Phonologie, aber auch zur Grammatik, kurz zu allen wesentlichen Beschreibungsbereichen des Englischen,
da gibt es nicht viele, die das von sich sagen können. Ganz herausragend in seinen Publikationen
sind, ist aber die Lexikografie, ich möchte nur zwei sehr wahnbrechende Publikationen nennen,
das erste moderne große Lernerwörterbuch des Deutschen, das Großwörterbuch Deutsch als
Fremdsprache, das er mit Herrn Wellmann und Herrn Hench zusammen publiziert hat und das Valency
Dictionary of English, das er nicht zuletzt auch mit der Erlanger Anglistik zusammen publiziert hat,
zwei wirklich sehr wahnbrechende lexikografische Werke. Man sieht da den Hang zum handwerklichen,
zum angewandten, zum soliden. Ich möchte da einen kleinen Schrank aus meiner eigenen Biografie zum
besten geben. Ich werde nie vergessen, Herr Goethe hat es schon längst vergessen, als ich ihn künstlich
darauf angesprochen habe, dass er mich in der dritten oder vierten Woche meines ersten Semesters
bei ihm in sein Büro zitiert hat. Ich lief da den Gang in Langer, er sagte, komm Herr Leunz,
komm uns mal rein, ich war überrascht, dass er überhaupt wusste, wie ich hieß und einigermaßen
ängstlich in dem Moment, was wohl passieren würde und er hat mir gesagt, es hat mir ganz
gut gefallen, dass sie viele Fragen gestellt haben in dem Seminar, aber ich möchte Ihnen mal
eines sagen, bevor sie diese ganzen Fragen beantworten können, werden auch sie, ich kann mich
gut erinnern, dass sie das so ausgedrückt haben, werden auch sie sich in die Niederungen des
Handwerks begeben müssen. Ich habe den Rest meines Studiums damit verbracht zu versuchen,
Herrn Goethe zu zeigen, dass ich das gemacht habe und habe ihm zu verdanken, dass er mir dann
irgendwann mal auch angeboten hat, eins der Wörterbücher mit ihm zu publizieren, nämlich
das Edhymnswörterbuch, dafür danke ich Ihnen noch heute. Die erste Publikation von Herrn Goethe
Presenters
Prof. Dr. Dieter Götz
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:43:36 Min
Aufnahmedatum
2009-12-11
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:28
Sprache
de-DE