Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Was tun, wenn der Kummer kommt?
Momentan leiden in Deutschland 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung an einer
behandlungsbedürftigen Depression. Das Risiko, einmal im Leben an einer Depression zu erkranken,
wird auf 15 bis 20 Prozent geschätzt. Umso wichtiger ist es, die Entstehung und mögliche
Medikation zu verstehen, um sie später sicher anwenden zu können.
Hey Tom, sag mal hast du schon für die Prüfung gelernt?
Jep, also ich hab es mir zumindest alles schon mal durchgelesen.
Sarah, ist irgendwas?
Du hörst dich so komisch an.
Und die letzte Zeit hab ich dich auch gar nicht mehr beim Sporttraining gesehen.
Naja, ach, ich weiß auch nicht so recht.
Komm schon, erzähl's mir.
So schlimm kann's doch nicht sein.
Ich fühle mich seit einigen Wochen ganz anders als sonst.
So komplett antriebslos und traurig.
Und müde bin ich auch den ganzen Tag, obwohl ich nicht weniger schlafe als sonst.
Fühlst du dich dauernd schlecht?
Gibt es gar keine Phasen, in denen es dir mal gut geht?
Nein, das ist seltsam.
Ich weiß.
Ich habe das Gefühl, dass ich nichts mehr fühlen kann.
Das muss ich für dich jetzt komplett verrückt anhören.
Quatsch Sarah, das hört sich überhaupt nicht verrückt an.
Ich lerne gerade Pharmakologie und ich glaube, ich habe eine Idee, was das sein könnte.
Wirklich?
Ja und was könnte es sein?
Ich denke, du leidest an einer unipolaren Depression.
Was bedeutet das eigentlich genau, wenn man eine Depression hat?
Dazu gibt es die sogenannte Monoaminhypothese.
Die besagt, dass eine Depression durch einen Mangel an No-Adrenalin oder Serotonin bedingt
ist.
Heutzutage gibt es zum Glück auch Medikamente zur Bekämpfung von Depressionen, die Antidepressiva.
Wie wirken die denn genau?
Grob gesagt hemmen sie die Wiederaufnahme oder den Abbau von Serotonin oder No-Adrenalin
im synaptischen Spalt.
Und das funktioniert?
Ja, absolut.
Die psychomotorische Aktivierung kann bald nach Medikamenteneinnahme eintreten.
Diverse Antidepressiva wirken jedoch auch sedierend.
Die stimmungsaufwählende Wirkung tritt erst nach ca. zwei Wochen ein.
Gibt es denn nur ein Medikament gegen Depressionen?
Nein, nein, es gibt so einige.
Eine wichtige Gruppe sind die selektiven Serotonin-Rückaufnahmeinhibitoren,
die auch einfach SSRI genannt werden.
Und die wirken wahrscheinlich dann genau so, wie sie heißen.
Klar, Beispiele für die SSRI sind Zitalopram,
Fluroxetin, Paroxetin und Sertralin.
Was gibt es noch für welche?
Es gibt selektive Rückaufnahmeinhibitoren.
Presenters
Theresa Lippert
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:07:58 Min
Aufnahmedatum
2014-01-28
Hochgeladen am
2014-01-28 14:46:15
Sprache
de-DE