Ja, herzlich willkommen. Wir hatten letztes Mal kennengelernt, den Resolutionsalgorithmus
erweitert auf Logik erster Stufe. Wir hatten schon festgehalten, wir können von diesem
Algorithmus nicht dasselbe erwarten, wie das, was er für die Aussagenlogik
erleistet. Er ist also kein Entscheidungsverfahren in dem Sinne, dass er
sowohl für erfüllbare als auch für nicht erfüllbare Formeln terminiert und
dann jeweils die richtige Antwort liefert. Was wir aber in der Tat von ihm
bekommen, ist ein Halbentscheidungsverfahren. Das heißt, er
terminiert zumindest dann, wenn die Formel nicht erfüllbar ist. Wenn die
Formel erfüllbar ist, dann kann es mal passieren, dass er terminiert. In
Ausnahmefällen, in Regelfall wird er nicht terminiert.
Dann kann sich streiten natürlich, wie nützlich so ein Algorithmus ist, denn selbst wenn die
Formel nicht erfüllbar ist, wissen wir natürlich nicht, wann der Algorithmus
terminiert. Das heißt, wir stehen da, der kommt nicht wieder und wir wissen es halt
nicht. Sagt er irgendwann noch nicht erfüllbar oder läuft er für immer
weiter. Aber gut, so ist es halt mit Entscheidungsverfahren und wir wissen,
dass nichts besseres geht. Wir wissen es noch nicht, aber man kann zeigen, dass
das Gültigkeitsproblem oder dual das Erfüllbarkeitsproblem in Logik erster
Stufe eben unentscheidbar ist. In anderen Worten, ein Algorithmus, der auf
beiden Fällen terminiert und immer das Richtige antwortet, gibt es nicht.
Wir werden also heute uns damit beschäftigen, diese Vollständigkeit, so
heißt das, das Resolutionsalgorithmus zu beweisen und dazu werden wir als
erstes auch einen Abschnitt der Modelltheorie der First Order Logik noch
abhandeln und zwar die sogenannte Abrauntheorie, also die Theorie der
Abraumodelle.
Ja, Abraumodelle sind also sehr spezielle Modelle, die im Wesentlichen aus
syntaktischem Material bestehen. Das halten wir gleich mal fest.
Die Grundmenge so eines Modells, also die Menge der Individuen, die haben wir ja
mit verschiedenen Zeichnungen belegt oder nicht wir selbst, das ist also Bereich,
Grundbereich oder eben Universum und die Abraumodelle, die haben eben einen pro
Signatur zumindest fest verdrahteten Grundbereich, das sogenannte Abraunt-Universum.
Dafür führen wir Standardnotation ein, u σ, also u wie Universum und den
Index σ, um anzudeuten, dass es eben von der geltenden Signatur σ abhängt und
zwar
ist das eine Menge von Sigma-Termen und zwar die Menge derjenigen Sigma-Termen,
die keine Variablen enthalten. Das heißt, ja gut, irgendwie muss ich meine
Terme natürlich bauen, das heißt also überall da, wo man normalerweise gerne
eine Variable schreiben würde, muss also eine Konstante stehen. Ich füre noch so ein
bisschen Notation ein, also Einsparung von Notationen, wenn wir so einen Term haben,
ja das Universum besteht ja nur aus Termen und den auswerten wollen,
dann heißt das ja, dass wir einen Term auswerten, gegeben irgendein Modell, der von
keinerlei Variablen abhängt, denn er erwähnt ja keine Variable. Wir schreiben
in dem Falle einfach m von Semantikklammern e und das soll stehen eben
für Auswertung von e in irgendeiner Umgebung eta, die aber nicht interessiert,
weil eben die Werte der Variablen für e egal sind. Das heißt, mit anderen Worten in der
Notation sparen wir diese Umgebung für geschlossene Terme ein. Machen wir mal ein
Beispiel dafür, wie also solche Erbran Universum aussehen kann,
indem wir eine konkrete Signatur mal hier nehmen.
Nehmen wir mal folgende Signatur her, die besteht also aus einer einstelligen Funktion
s, einer Nullstelligen Funktion 0, Nullstellig heißt es ist eine Konstante, nimmt keine Argumente
und einem einständigen Prädikat odd, wie ungerade. Das ist also eine Signatur, in der will
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:23:31 Min
Aufnahmedatum
2017-01-23
Hochgeladen am
2017-01-24 10:52:12
Sprache
de-DE
Aussagenlogik:
-
Syntax und Semantik
-
Automatisches Schließen: Resolution
-
Formale Deduktion: Korrektheit, Vollständigkeit
Prädikatenlogik erster Stufe:
-
Syntax und Semantik
-
Automatisches Schließen: Unifikation, Resolution
-
Quantorenelimination
-
Anwendung automatischer Beweiser
-
Formale Deduktion: Korrektheit, Vollständigkeit