137 - Volkskrankheiten und Nierengesundheit. Zu fett? Zu süß? Zu salzig? [ID:51572]
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*Musik*

Einen wunderschönen guten Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren. Es freut mich wirklich sehr,

dass wir hier so viele Interessierte gefunden haben, die sich für Volkskrankheiten und Nierengesundheit interessieren.

Und der Titel ist ein bisschen reißerisch gewählt. Ich hoffe, ich spreche laut genug, sonst melden Sie sich.

Ich kann auch noch ein bisschen lauter, so ist das nicht.

Wir reden sozusagen über Ernährungsfehler, die passieren können und die dann im Endeffekt die Niere in Mitleidenschaft ziehen können.

Und ich möchte mit diesem Bild starten,

das mir neulich in der alten Pinakothek in München über den Weg gelaufen ist, Rubens Höllensturz der Verdammten von 1621.

Und was Sie auf dem Bild erkennen, das sind einige arme Menschen, die sozusagen in den Höllenschlund hinabstürzen und von Dämonen heruntergezogen werden.

Und das Ganze ist wie so ein Wirbel, das ist ein riesengroßes Bild tatsächlich mit einigen Details.

Und was da schon auffallend ist, ist, dass diejenigen, die keine Chance haben und sozusagen in den Schlund hinabgezogen sind,

oftmals doch die sind, die ein bisschen mehr auf den Rippen haben, sozusagen,

während die, die dann noch so ein bisschen die Errettung erfahren, dann doch eher vielleicht auf der etwas sportlicheren Seite sind.

Und wir reden heute über das metabolische Syndrom.

Was verbirgt sich dahinter, hinter dem sogenannten metabolischen Syndrom?

Das ist im Prinzip eigentlich ein Symptomkomplex und der setzt sich zusammen aus einer sehr toxischen, für den Körper sehr toxischen Mischung.

Das ist einerseits das Übergewicht, damit häufig assoziiert die Entwicklung eines Diabetes mellitus,

also die erhöhten Blutzuckerwerte, auch sehr häufig damit assoziiert die Entwicklung eines Bluthochdrucks

und zusätzlich dann noch eine Fettstoffwechselstörung.

Und das ist tatsächlich etwas, was unserem Körper und auch seine anderen Organe und Bestandteile nach und nach ruiniert.

Aber nicht nur das, sondern was natürlich halt noch dazukommt,

das ist die klassische evolutionäre Entwicklung vom Jäger und Sammler zum eher passiven Sportler sozusagen,

der gerne das Fernsehprogramm genießt, aber eigentlich sich selber relativ wenig bewegt.

Und genau das ist eben tatsächlich das Problem. Und das Problem ist groß. Also in Amerika oder in England heißt das Obesity.

Und hier sehen Sie mal, wie hoch die Gesundheitskosten pro Kopf

tatsächlich in der Welt so sind für Probleme, die durch Adipositas und morbides Übergewicht tatsächlich entstehen.

Und da ist es nicht unbedingt überraschend, da lästern wir ja immer ganz gerne drüber, die dicken Amerikaner, dass dort so viel Fastfood gegessen wird und so weiter.

Aber schauen Sie mal, Deutschland ist da schon auf Platz zwei.

Also, wir holen auf, aber wir holen auf in einem Bereich, in dem wir eigentlich vielleicht lieber nicht aufholen sollten.

In der Forschung wäre es irgendwie besser, wenn wir da ein bisschen näher dran kämen, aber wir holen auf sozusagen, was die Gesundheitskosten für Adipositas angeht.

Also es ist ein großes Problem. Und das Problem ist, ab wann sprechen wir denn eigentlich wirklich von Übergewicht?

Und wenn Sie hier mal in diesen Tabellen schauen, dann sehen Sie auf der einen Seite das Körpergewicht und auf der anderen Seite hier unten dann die Körpergröße.

Und das können Sie dann für Frauen und Männer unterschiedlich anschauen.

Und dann können Sie selber einfach mal schauen auf dieser Skala, wo Sie denn liegen.

Das heißt, wenn Sie als Frau 1,70 Meter groß sind, dann ist so ab 70 Kilogramm ungefähr die magische Grenze zum Übergewicht dann irgendwann auch schon erreicht.

Also das ist schon, sind schon strenge Vorgaben, in Anführungszeichen, die da gegeben werden.

Und bei Männern ist man hier so bei 1,80 auch schon so ungefähr deutlich, wenn man über 80 Kilo wiegt, langsam an der Grenze zum Übergewicht.

Also es ist schon relativ nah. Also morbides Übergewicht, das was man dann immer so denkt, die Menschen, die da auf der Straße herumlaufen,

vielleicht sogar schon mit Rollator oder gebehindert sind durch ihr morbides Übergewicht,

die betrifft es gar nicht, sondern ich sag mal so, viele von den 08,15 Franken sind eigentlich auch mit dabei in dieser Kategorie.

Und das ist noch mal so der Anteil der Übergewichtigen in den verschiedenen Altersgruppen.

Diese Gruppe hier oder diese Skala hört hier bei 65 Jahren auf.

Und da sehen Sie halt schon, dass in den jüngeren Jahren die Frauen eher so ein bisschen halt überwiegen.

Und das hier ist jetzt der Anteil an Patienten und Patientinnen, die dann auch wirklich ein metabolisches Syndrom haben.

Und das ist schon ein erheblicher Anteil in der höheren Altersklasse.

Und hier geht es noch weiter, also über die 65 hinaus.

Und da sehen Sie, da steigt es gerade bei den Frauen auch noch einmal deutlich, deutlich an vom Prozentsatz her.

Also es ist ein erhebliches Problem, ein erhebliches Gesundheitsproblem, was wir in der Gesamtbevölkerung tatsächlich haben.

Und jetzt schauen wir uns noch mal an die Prävalenz des metabolischen Syndrom nach Bundesländern.

Das fand ich auch interessant, dass wir hier überwiegend ein Problem in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben.

Teil eines Kapitels:
Wintersemester 2023/2024

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:59:05 Min

Aufnahmedatum

2024-02-12

Hochgeladen am

2024-02-13 14:06:18

Sprache

de-DE

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