Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Wir haben ja in den letzten Vorlesungen einige Typen von Anfangswertproblemen kennengelernt,
die man analytisch lösen kann. Aber in der Praxis wird das fast nie der Fall sein. In der
Praxis werden Sie meistens Anfangswertprobleme haben, die Sie numerisch lösen müssen. Deshalb
geht es in dieser Vorlesung auch einmal um numerische Verfahren zur Lösung von
Anfangswertproblemen. In der letzten Vorlesung haben wir ja diesen Satz von
P.K. Lindelöf gesehen, der gibt eine hinreichende Bedingung für die Existenz
einer eindeutigen Lösung. Also die rechte Seite F muss dann stetig sein und
außerdem noch Lipschitz stetig, bezüglich Y. Und wenn Sie diese
eindeutige Lösbarkeit haben, dann können Sie ja auch mit dem Computer die
Lösung gut approximieren. Also wenn es dann konvergiert, dann sollte es schon
auch gegen diese eindeutige Lösung konvergieren.
Wir beschäftigen uns jetzt also mit numerischen Verfahren, aber das ist ein
weites Feld, deshalb ist es hier nur ein kurzer Einstieg in die Thematik.
Es gibt zum Beispiel die Vorlesung numerik für Ingenieure, da wird es
nochmal ganz ausführlich behandelt. Unsere Problemstellung ist hier das
Anfangswertproblem y' von x ist gleich f von x y von x. Die
Differentialgleichung mit der Anfangsbedingungen y an der Stelle x0
ist gleich y0.
Und das Anfangswertproblem ist eben oft nicht analytisch
lösbar. Oft nicht analytisch lösbar.
In dem Beweis des Satzes von Pejano haben wir ja schon das erste Verfahren
kennengelernt, das war das Polygonzugverfahren. Das nennt man auch
Euler-Koschi-Verfahren, das ist das einfachste Verfahren.
Polygonzugverfahren. Man
approximiert dabei diese Lösungskurve durch eine stückweise gerade Funktion, also eine Funktion, die stückweise durch
Graten gegeben ist. Das nennt man auch das Euler-Koschi-Verfahren. Dabei macht man im
Grunde von dem Punkt ausgehend, auf dem man sitzt, so eine Taylor-Aproximation
erste Ordnung und läuft ein Stückchen auf dieser Graden, die die Taylor-Aproximation
liefert und dann am nächsten Punkt macht man das gleiche mit der neuen Steigung.
Wie sieht das geometrisch aus? Wir haben ja die x-Achse mit dem Gitter. Wir fangen
mit dem Punkt x0 an und dann nehmen wir equidistante Gitterpunkte x1, x2, x3
x4 und x5 und die haben jeweils den Abstand h voneinander. Also hier dieser
Abstand ist immer h.
In dem Punkt x0 ist ja der Wert y0 vorgegeben durch die Anfangsbedingungen.
Das ist der Startpunkt des Polygonzuges und dann nimmt man da eine Steigung, die
zu der Differentialgleichung passt und geht auf der entsprechenden Graden weiter
bis zum Punkt x1 und da rechnet man eine neue Steigung aus und kommt so zu dem
Punkt x2 und dann geht es weiter. Ich rechne hier nur in positive x-Richtungen
weiter. Man kann sich das ja als Zeit vorstellen, da ist man dann meistens nur
an der Entwicklung in die Zukunft interessiert. Unten, das sind die
Gitterpunkte, die bilden ein equidistantes Gitter.
Das besteht aus den Punkten xk der Form x0 plus Schrittweite h mal k und dabei
ist das k aus der Menge 0, 1, 2, 3 und so weiter.
Und die Zahl h größer 0 nennt man dabei die Schrittweite, weil man jeweils ein
Schritt der Länge h macht, um zum nächsten x zu kommen.
Schrittweite h größer 0. Die ist vorgegeben. Je kleiner die Schrittweite
ist, desto genauer wird die Näherung sein, aber desto langsamer kommt man auch in
der Zeit vorwärts. Also wenn man genauer rechnen will, dann dauert es meistens
länger. Wie rechnet man jetzt den nächsten Punkt aus? Das y1 ist definiert
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:21:57 Min
Aufnahmedatum
2011-12-06
Hochgeladen am
2012-01-13 13:33:43
Sprache
de-DE