So, guten Morgen zusammen.
Ja, wir sind dabei, uns mit Polyedern zu beschäftigen, weil die die Grundlage sind für die linare
Optimierung.
Linare Optimierung heißt, ein linares Funktional über einem Polyeder zu minimieren oder zu
maximieren. Und manche von Ihnen werden schon vorab vom Simplex-Verfahren gehört haben,
vielleicht eines der allerwichtigsten Hervorbringungen der Mathematik der letzten
50, 100, 500 Jahre insgesamt, insbesondere wenn man sozusagen die gesellschaftliche Relevanz
bewertet. Und das Simplex-Verfahren wird so funktionieren, dass wir in geschickter Weise die
Ecken entlang von Kanten eines Polyeders absuchen auf der Suche nach dem Minimum. Dafür ist
natürlich jede Menge A priori-Information nötig, um das zu rechtfertigen. Wir müssen wissen,
darauf wird es hinauslaufen, dass das Minimum im typischen Fall in einer Ecke angenommen wird,
dass wir wirklich auf diese Weise nur an den Kanten entlang zu laufen auch zum Ziel kommen.
Das heißt, wir werden jetzt verstärkt den Zusammenhang zwischen einem Polyeder und seinen
Ecken untersuchen. Nochmal, was ist eine Ecke? Eine Ecke ist einfach eine nulldimensionale Seite. Eine
Seite ist alles, was an niederdimensionalen Polyedern definiert wird, dadurch, dass wir
Gleichheit bei einigen der Ungleichungsbedingungen fordern. Und wir haben auch gesehen, wie wir die
Dimensionalität einer Seite sehen können. Wir müssen im Wesentlichen die linauunabhängigen
Bedingungen zählen, die mit Gleichheit erfüllt sind. Was für eine Ecke bedeutet, wir brauchen N,
wenn wir im n-dimensionalen Raum sind, wir brauchen N Bedingungen, die mit Gleichheit erfüllt sind.
Mit diesem Satz haben wir das letzte Mal geendet. Ich will ihn jetzt nicht beweisen,
weil er im Folgenden keine zu große Rolle mehr spielt. Er zeigt nochmal sozusagen diese
rekoersive Struktur, die wir haben, nämlich, dass wir eben mit den Seiten und insbesondere mit den
n-1-dimensionalen Seiten, wobei wir noch nicht wissen, ob es die gibt oder wann es die gibt,
wiederum niederdimensionale Polyeder haben. Diese haben wiederum Seiten und so geht das
sukzessive der Dimensionsmäßig runter. Dass es wirklich n-1-dimensionale Seiten gibt,
ist Aussage dieses Satzes für den Fall unter Ausschluss des trivialen Satzes, falls P gleich
V. Klar, dann geht das nicht. Und es macht auch eine Aussage, wie wir sozusagen wieder
zurückkommen, nämlich, dass wir jede d-dimensionale Seite interpretieren können als Seite einer d
plus 1-dimensionalen Seite, unter Voraussetzung, dass d kleiner gleich n minus 2 ist. Und im Fall
n minus 2 können wir uns auch überlegen, dass diese n minus 2-dimensionale Seite nach Aussage b ist
die natürlich Teil oder ist die Seite einer n minus 1-dimensionalen Seite. Man kann sich relativ
einfach überlegen, dass sie Teil oder Seite von zwei solchen n minus 1-dimensionalen Seiten ist und
die eigentliche Aussage, die hier steht, ist das genau. Also jede n minus 2-dimensionale Seite
gehört zu genau zwei n minus 1-dimensionalen Seiten, was natürlich auch alles vollständig mit unserer
geometrischen Vorstellung übereinstimmt. Aber jetzt gehen wir mal weiter und auf dieses Ziel zu
Polyeder, ein Polyeder und seine Ecken und beschäftigen uns erst einmal damit, wie können
wir jetzt genauer charakterisieren, dass eine Ecke vorliegt. Hier in diesem Satz sind vier
äquivalente Kriterien, es sind drei äquivalente Kriterien angegeben zur Aussage, dass ein Punkt
p eines Polyeders eine Ecke des Polyeders ist. Was unter b steht, ist einfach nur noch mal eine
Reformulierung der, nicht der Definition, aber das, was wir sozusagen schon über die Dimensionalität
von Seiten kennengelernt haben, was ich gerade noch mal zitiert habe. Wir brauchen eben für
eine Ecke als nulldimensionale Seiten gerade n minus 0 gleich n, unabhängige Linearformen,
die mit Gleichheit hier realisiert werden. Das ist das, was noch mal unter b steht, da müssen
wir nichts für zeigen, dass a und b äquivalent sind. Die anderen beiden sind schon etwas
interessanter. In c wird auch eine Aussage gemacht, die auch mit unserer geometrischen
Vorstellung übereinstimmt, nämlich, dass eine Ecke eben dadurch charakterisiert ist,
dass es einen Halbraum gibt, der muss jetzt nichts mit diesen, das h muss jetzt nichts mit den
definierenden Halbräumen des Polyeders zu tun haben, dass es einen Halbraum gibt, gegeben durch
eine Linearform h und durch ein c, der Gestalt, dass dieser Halbraum das Polyeder genau in diesem
einen Eckpunkt schneidet. Das ist keinerweise eine Eindeutigkeitsaussage, das wird dann viele
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:30:10 Min
Aufnahmedatum
2011-12-16
Hochgeladen am
2018-05-10 14:53:16
Sprache
de-DE