Diese Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Sie sehen das Thema der Vorlesungen lineare Differentialgleichungen mit konstanten
Koeffizienten. Wir haben ja in den letzten Vorlesungen auch schon etwas über lineare
Differentialgleichungen gehört, aber da konnten die Koeffizienten noch von x abhängen. Und hier sind
diese Koeffizienten vor den Ableitungen y- und y- und so weiter wirklich durch
Konstanten gegeben, also reelle Zahlen, die nicht x abhängig sind. Und wir haben ja
im Allgemeinenfall die Theorie gesehen mit der Wronzki-Matrix, der Wronzki-
Determinante. Und da war es im Allgemeinen mühsam ein Fundamentalsystem
zu konstruieren. Jetzt kommt eigentlich der gute Fall. Also wenn die
Koeffizienten konstant sind, dann haben sie so einen Algorithmus, der ihnen immer
ein Fundamentalsystem dafür konstruiert. Und zwar geht das über ein
charakteristisches Polynomen. Sie erinnern sich vielleicht an Eigenwerte
von Matrizen und die berechnet man ja als Nullstellen des charakteristischen
Polynoms der Matrix. Und die Konstruktion hier ist ganz ähnlich, deshalb heißt
das Polynom hier auch charakteristisches Polynom. Also aus der gegebenen
Differentialgleichung gewinnt man ein Polynom und die Polynom Nullstellen
liefern dann ein Fundamentalsystem. Bei einer Differentialgleichung N zur
Ordnung bekommen sie ein Polynom vom Grad N. Das hat dann N Nullstellen mit
Vielfachheit und die Nullstellen liefern dann N linear unabhängige Lösungen und
die sind dann ein Fundamentalsystem. Das ist also ein sehr guter Fall,
der ist weniger kompliziert als der im letzten Kapitel, wo die Koeffizienzen x
abhängig sein konnten. Unser Differentialoperator L y hat hier
also folgende Form. Wir fangen mit der höchsten Ableitung an. Beim Grad N ist
das die N-te Ableitung und den Koeffizient vor der N-te Ableitung können wir auf 1
normieren. Also einmal die N-te Ableitung und dann kommt a N minus 1 mal die N
minus 1 Ableitung und so geht es weiter. Plus a 1 mal y Strich plus a 0 mal y. Die
N-te Ableitung ist ja die Funktion selbst. Und diese a i sind hier keine
Funktionen, sondern reelle Zahlen. a i Element r, das sind die konstanten
Koeffizienten. Zu diesem Differentialoperator gehört dann als homogene
Differentialgleichung L y ist gleich 0. Mit der rechten Seite 0 haben sie die
homogene Differentialgleichung, wie sie das schon kennen.
Diese linearen Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten sind
natürlich ein Spezialfall der linearen Differentialgleichungen aus dem letzten
Kapitel. Deshalb ist der Lösungsraum der homogenen Differentialgleichungen auch
wie gehabt durch eine Basis gegeben, die den Aufspann, also N linear unabhängige
Basislösungen spannen dann den kompletten Lösungsraum dieser homogenen
Differentialgleichung auf. Oft hat man als rechte Seite nicht 0, sondern eine
gegebenen Störfunktion b von x. Das ist dann die inhomogene Differentialgleichung.
Die sieht so aus L y gleich b von x. Das ist die inhomogene Differentialgleichung
und diese Funktion b von x ist dabei ungleich 0. Die nennt man auch Störfunktion.
Im letzten Kapitel haben wir ja eine particuläre Lösung dieser inhomogenen
Differentialgleichung mit der Variation der Konstanten konstruiert. Hier gibt es
einen einfacheren Weg und zwar einen Ansatz vom Typ der rechten Seite. Die
rechten Seiten sind ja oft Funktionen mit Polynomen, trigonometrischen Funktionen
und Exponentialfunktionen und für diese Funktionen kann man einen Ansatz auch von
diesem Typ machen und dann gewinnt man eine particuläre Lösung dieser
inhomogenen Differentialgleichung durch Koeffizientenvergleich. Also das ist auch
hier ein Verfahren, das wesentlich bequemer ist als in dem allgemeinen Fall,
wo die Koeffizienten auch x abhängig sein können.
Bemerkung bei den Differentialgleichungen ist es ja oft so, dass die Lösungen nicht
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:20:30 Min
Aufnahmedatum
2011-12-20
Hochgeladen am
2012-02-14 15:03:32
Sprache
de-DE