So, guten Morgen. Ich habe die Morgen-Sonne, die schöne Morgen-Sonne wieder ein bisschen
aussperren müssen. Dafür habe ich Ihnen die Rate mit den Whiskers noch einmal aufgezeichnet.
Aber eigentlich wollte ich etwas anderes noch ergänzen. Ich habe Ihnen ja gestern
von diesen Effekten erzählt, einer Schädigung auf Rückenmarkshöhe, einer Teilschädigung
auf Rückenmarkshöhe und zum Beispiel einer Schädigung oben im Bereich der Grosienhemisphären,
wie sie beim Schlaganfall zum Beispiel auftritt bzw. bei Verletzungen des Rückenmarks. Dann
nur eine kleine Ergänzung. Diese, was ich Ihnen gestern als dissoziierte Sensibilitätsstörung
beschrieben habe, also dass auf einer Extremität, die auch gelähmt ist, spastisch gelähmt ist,
dass dort die Hinterstrangssensibilität ausfällt und nicht von Patienten bei der Testung empfunden
wird. Auf der anderen Seite aber die Schmerzempfindung und die Temperaturempfindung intakt ist, weil
diese Bahnen unterhalb, also kaudal der Rückenmarkschädigung, schon auf die andere Seite gekreuzt haben
und eben intakt unbehindert hinaufsteigen können. Das hat natürlich auch einen Namen.
Sie werden diese Form der Rückenmarkschädigung bzw. der Ausfälle in Ihren Büchern unter
Umständen als Brown, Eigenname Brown-Seca, sind die Beschreiber, die dieses Phänomen
beschrieben haben. Jetzt über dieses hinweg. Daher, wir müssen uns jetzt ein bisschen dafür
interessieren, was in der Hirnrinde überhaupt passiert, weil da geht es genauso wahrscheinlich
noch etwas komplizierter zu als im Rückenmarkts zum Beispiel. Das hier nur zwei Beispiele,
nur zur Illustration, wie man überhaupt auf dieses Wirrwarr oder wie man dieses Wirrwarr
in der Hirnrinde zum Beispiel entziffern konnte. Zum einen links eine sogenannte Goldschifffärbung.
Das ist eine geniale Versilberungsmethode. Der Herr Goldschi, den Sie wahrscheinlich in
einem anderen Zusammenhang kennen, der hat ja auch den Goldschi-Apparat beschrieben,
auch mit Versilberung. Der hat alles versilbert, was ihm so in die Hände gekommen ist, wahrscheinlich
auch sein Besteck und andere Dinge. Und unter anderem hat er gesehen, im Gehirn kann man
sehr schöne Nervenzellen damit darstellen und das Besondere ist, das ist nur immer eine kleine
Gruppe von Nervenzellen. In manchen Präparaten hat er immer nur eine Nervenzelle gefunden,
die versilbert wurde aus unerfindlichen Gründen. Und das hat ihn in die Lage versetzt, die
Morphologie dieser einen Nervenzelle vollständig zu beschreiben. Also Zellkörper, den dritten und
wie zum Beispiel hier, da sind ein paar mehr versilbert worden, das spielt aber jetzt keine
Rolle. Da sehen Sie so eine Pyramidenzelle mit ihren den dritten. Das Axon ist meistens ganz
dünn. Das geht hier unten irgendwo weg. Wir haben ja schon erwähnt, dass die Pyramidenzellen mit
ihren Axonen aus der Hirnrinde rausgehen. Also das sind die Ausgänge, so ähnlich wie die motorischen
Vorderhornzellen im Rückenmark, die Ausgangsstation des Rückenmarks sind. Und dann hat so eine
Pyramidenzelle einen apikalen Dendrit. Und jetzt tue ich das nochmal weg, weil das habe ich da
drüber geschmiert und will Sie darauf hinweisen. Schauen Sie genau hin, das kennen Sie vielleicht
schon aus der Neurohistologie, aus der allgemeinen Neurohistologie. An diesen den dritten sitzen so
kleine Dornen. Das schaut herausgezeichnet, schaut das so aus, so ein kleiner Dorn, das ist der
nächste Dorn. So, so. Dendritische Dornen, Dendritische Dornen oder Dendritic Spines und
an diesen dendritischen Dornen setzen ja die bekanntlich Dysynapsen an. So. Und je mehr
dendritische Dornen so eine Nervenzelle hat, umso größer ist ihre synaptische Kontaktmöglichkeit.
Und wenn wir irgendwas machen, ob Sie jetzt mir zuhören oder ob ich spreche oder so hin und her
gehe, dann stehen ständig neue dendritische Dornen, neue synaptische Kontakte. Und wenn
wir bestimmte Dinge öfter machen, üben, trainieren, dann werden diese Kontakte, diese dendritischen
Dornen, Synapsenkontakte verfestigt. Und wenn man jahrelang oder auch einige hier, nachdem wie lange
man trainiert hat, einige Wochen, einige Monate etwas nicht mehr macht, dann verschwinden die
unter Umständen wieder. Also ein lustiges Synapsen aufbauen und wieder abbauen, das sind diese
dendritischen Dornen. Das Lustige ist, der Herr Golschi, der war ja der Meinung, aufgrund seiner
Beobachtungen, dass das Gehirn aus vielen, vielen Nervenzellen natürlich besteht, die aber alle
sowie mit kommunizierenden Röhren zusammenhängen. Man hat ja, Golschi selber hat keine Synapsen
gesehen, der hat nur diese dendritischen Dornen beschrieben, hat sich natürlich gefragt, was
machen die. Und es herrschte bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts die Vorstellung vor,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:45:14 Min
Aufnahmedatum
2016-11-23
Hochgeladen am
2016-11-25 12:15:41
Sprache
de-DE