Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ja, guten Morgen zusammen. Wir hatten letztes Mal angefangen und so einen ganz, ganz geringen
Überblick über gewöhnliche Differenzalkleichungen im Wesentlichen anhand von Beispielen zu
verschaffen und zwar genauer über Anfangswertaufgaben für gewöhnliche Differenzalkleichungen.
Das möchte ich jetzt abschließen, indem wir ein minimales Element aus der Theorie uns
da anschauen und dann sozusagen uns der zweiten Klasse von Aufgabenstellungen zuwenden, nämlich
Randwertaufgaben für gewöhnliche Differenzalkleichungen. Wenn wir dann den Gegenstand der Vorlesung
oder dieses ersten Teils der Vorlesung etwas kennengelernt haben, dann sind wir hoffentlich
soweit uns auch um Verfahren zur Näherungsweise und Berechnung von Lösungen zu kümmern. Also
wir hatten schon an unseren Beispielen gesehen, im Wesentlichen durch Ausrechnen von Lösungen,
ja es gibt Lösungen, inwieweit diese eindeutig sind, haben wir im Moment noch kein Instrument
an der Hand, das zu beurteilen. Wir können wie auch immer uns eine Lösung vom Himmel fallen
lassen, eine Funktion, dann ist es leicht zu überprüfen, ob es eine Lösung ist. Wir müssen
einfach die Differenzalkleichung überprüfen, wir müssen die Randbedingungen überprüfen,
wir wissen aber nicht, ob es nicht noch weitere gibt. Und wir haben an einem Beispiel gesehen,
dass es durchaus sein kann, zum einen, dass es mehrere Lösungen gibt, das war dieses
Beispiel mit der Wurzelfunktion auf der rechten Seite, y Punkt gleich Wurzel aus y, für den
Anfangswert gleich Null. Und wir haben auch gesehen, dass es Beispiele gibt, das war das
Beispiel y Punkt gleich y Quadrat mit positiven Anfangswert, wo die Lösung zwar existiert,
aber nur auf einem endlichen Zeitintervall existiert. Gut, jetzt schauen wir uns mal
den allgemeinen Satz an, der uns eine gewisse Grundlage gibt und auch zeigt, dass auf diesem
sehr groben Betrachtungsraster gewöhnliche Differenzalkleichungen alle irgendwie ähnlich
sind, tatsächlich sind sie es nicht, aber sie sind sich ähnlicher als das bei partiellen
Differenzalkleichungen ist, wo letztlich jede Gleichung eine Welt für sich ist. Also, was
ist nochmal die Situation? Wir haben eine rechte Seite gegeben auf einem Zeitintervall
t Null groß t. Wir schauen uns ein System an mit m Komponenten, das heißt also diese
rechte Seite hat dann hier weitere m Variablen, bildet in den Rm ab. Wir gehen immer im Wesentlichen
davon aus, dass diese rechte Seite stetig ist als Minimalforaussetzung. Wie gesagt, es
gibt durchaus auch technische Anwendungen, wo das nicht der Fall ist, aber da muss man
etwas dann auch was den Lösungsbegriff betrifft genauer zu Werke gehen. Wir suchen eine Lösung
der durch das F gegebenen Differenzalkleichung erster Ordnung, des Systems erster Ordnung,
das heißt eine Funktion y auf dem betreffenden Zeitintervall, also besprechen diese Variablen
immer als Zeit an in den Rm, so dass y Punkt, das heißt komponentenweise genommen die Ableitung
gleich f von t y von t ist und zwar eben punktweise auf dem gesamten offenen Intervall. Zusätzlich
soll die Anfangsbedingung yt Null gleich y Null erfüllt sein, das macht nur dann Sinn,
wenn man sagt, dass y mindestens stetig bis in den Punkt t Null hinein ist. Man kann
auch sagen als Forderung an die Lösung, dass y sogar auf den bis in den Punkt t Null hinein
stetig differenzierbar sein soll, denn wenn wir das F als stetig voraussetzen, dann haben
wir hier und das y eine stetige Funktion ist bis in den Punkt t Null hinein steht hier
auch eine durch Komposition eine bis in den Punkt t Null hinein stetige Funktion, damit
gilt das dann auch für die Ableitung. Also das hatten wir auch schon angesprochen, dass
sozusagen Glattheit von F immer recht direkt entsprechende Glattheit der Lösung nach sich
zieht. Gut, so was kann man jetzt sagen über die Existenz einer Lösung? Das ist der Satz
von P. K. Lindelöf, der setzt voraus, dass die rechte Seite F stetig ist auf einem abgeschlossenen,
wenn man so will einem Quadrat, einer abgeschlossenen Teilmenge des Rm plus 1, zum einen durch ein
Quadratintervall von t Null ausgehen bis zu einer Stelle t M und hier haben wir eine Kugel,
eine Normkugel um y Null herum. Welche Norm wir hier auf dem Rm zugrunde liegen ist letztlich
irrelevant. Wir wissen ja auf dem Rm, wie auf jedem endlich dimensionalen Raum, sind
alle Normen äquivalent. Sie können sich also hier natürlich die euklidische Norm vorstellen
oder auch die Maximumsnorm, was auch immer. Das macht sich nur, da das M, das Klein-M,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:31:57 Min
Aufnahmedatum
2013-04-16
Hochgeladen am
2013-08-08 01:01:34
Sprache
de-DE