Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Guten Abend, herzlichen Dank für die Einleitung und die Einleitung.
Gestatten Sie mir, dass ich mit einer Vorlesung im wörtlichen Sinn beginne.
Wir kennen nicht seine Gefühle.
Die Peripherie wirkt korrekt wie bei einem perfekten Gerät.
Der Staatsrock des Hofrads ist mit Schnallen und Spitzen und Scherpen und Knöpfen bedeckt.
Hinter der Drahtpürge liegen die Schaltkreise aufgedampft in sehr dichter Packung.
Bewegungslose Bewegung herrscht unter der Hirnschale. Es werden Daten erfasst und codiert.
Verarbeitet und gespeichert Eintäfelnderkenntnisse, monatliche Auszüge,
Journal des Savants, Akta Eruditorum. Was er einer ratlosen Welt hinterlässt,
ist ein Heuchover voller Analen, Gutachten, Ed Memoir, Kataloge,
Misszellanäen, ein Wirrwarr von Abstracts und Abstracts von Abstracts von Abstracts von Abstracts.
Klammer auf, wir von der Abwehr waren nie sehr glücklich mit L.
Gewiss, er ist ein Genie, das bestreitet niemand, doch etwas fehlt ihm.
Und zwar sind das die Fehler. Seine menschlichen Züge, eine gewisse Liebe zum Geld,
ein leichtes Potagra sind Kamouflage, raffinierte Schleifen in seiner Programmsstruktur,
Tricks um uns irre zu führen, das wäre beinahe geglückt.
Beweis, im Regieren Hause hat niemand bislang Verdacht geschöpft.
Wir aber sagen ganz offen, L ist ein Artefakt und vermutlich steht er
sommernd im Dienst einer fernen und fremden Macht. Klammer zu.
Ausgerechnet Hannover, wo die Häuser so engbrüstig sind.
Diese Vorliebe für knickerige Käfer, für Residenzen in der deutschen Provinz,
schlecht beleumundet und beleuchtet, kurzum für das unauffällige, gibt zu denken.
Fossile Tiere sammelt er und selbst gleicht er einem Petrifakt.
Aber rappelnd baut er sein Netz aus, tastet ab, registriert.
Drifft Spino sein Amsterdam Newton in London, Kirche in Rom, in Basel die Bernoullis.
Chinesische Interessen korrespondiert mit Peking.
Novissima Sinica über das binäre Zahnsystem und das I Ching.
Gespräche in Parks über Forschungsplanung, Verhandlungen in Kanzleien.
So holpert er in seiner Kutsche und schnurrt als eine ganze Akademie über die Karrenwege Europas hin.
Klammer auf. Aus unserem Dossier sagt die CIA, ergibt sich folgendes Bild.
Privatleben fehlt. Sexuelle Interessen gleich Null.
Emotional ist L.1. Gretin. Seine Beziehung zu anderen ist der Diskurs und sonst nichts.
Was einen ferner Skirasen macht, ist dieser wahnwitzige Fleiß.
Unter allen Umständen, überall, jederzeit schreibt er, liest oder rechnet.
Seine kleine Maschine, die Wurzeln zieht, hat er stets zur Hand.
Die Staffelwalze rotiert wie ein Automat. Wie ein Automat, der einen Automaten gebaut hat.
Seine Programme schreibt er sich selbst. Die Algorithmen sind neu.
Infinitisimalkalkyl, Wahrscheinlichkeitsrechnung, lullischen Künsten brüde der nach dem totalen Trip.
Charakteristiker universal ist, dass die Weltmaschine zwar unbewusst, doch vernünftig sei, setzt er summend voraus.
Nur darum soll es sich handeln, ihr jede Vernunft zu entlochen.
Oh, Kombinatorik, oh, Köhlerglauben.
I Ching. Man pflückt ein paar Schafgaben, teilt die Stängel und zählt und teilt und zählt die Stängel und teilt
und gibt ein Orakel, eine allgemeine Methode an, mit deren Hilfe sich alle Wahrheiten der Vernunft zurückführen ließen, auf eine Art von Kalkül.
Zugleich wäre damit eine Sprache oder ein Code gegeben, der die Vernunft zu leiten, den Atom zu brechen vermöchte.
Klammer auf. Wir vermuten aber, dass es in der Natur der Automaten liegt, den Optimismus zu optimieren.
Die Harmonie ist ihre fixe Idee. Ihr Bewusstsein, dass ein Glückliches ist, verrät sie unweigerlich.
Davon abgesehen frägt sich die Kommission, wie dieser L 200 Jahre zu früh an die polische Algebra kam.
Und sie antwortet, dass es hierfür nur eine Erklärung gibt.
L ist ein automatischer Astronaut, eine extrazerrestrische Sonde. Klammer zu.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:08:23 Min
Aufnahmedatum
2016-04-21
Hochgeladen am
2016-04-26 16:50:40
Sprache
de-DE
„Wir beginnen mit einem Blick auf Leibniz' wissenschaftstheoretisches Programm im zeitgenössischen Kontext. An erster Stelle steht der Gedanke einer Universalwissenschaft, dann die Idee einer universellen Kalkülsprache sowie die Konzeption von Logikkalkülen. Nach einigen allgemeinen Erläuterungen zu Kalkülen betrachten wir die Stufen des Leibnizschen Kalkülprogramms mit arithmetischen und algebraischen Kalkülen, womit das logische Folgern zu Formen des regelgeleiteten "mechanischen" Rechnens wird. Aus einer allgemeinen zeichentheoretischen Perspektive ist das Rechnen selbst für Leibniz eine besondere Form des symbolischen Schließens. Der Leibnizschen Konzeption werden moderne Formen der Wissensrepräsentation in der Form logik-basierter Programmierung und durch Anwendung von Techniken des sog. "Semantischen Web" gegenüber gestellt. Im Zusammenhang der Arithmetisierung der Kalküle werfen wir einen kurzen Blick auf Leibniz' Einführung des Dualsystems und seine Idee einer binären Rechenmaschine. Praktisch umgesetzt hat Leibniz aber seine Überlegungen zur Mechanisierung des Rechnens mit dem innovativen Entwurf und Bau einer mechanischen Vier-Spezies-Rechenmaschine, die das Vorbild für alle späteren mechanische Rechenmaschinen wurde.“