Neuanfang ist nirgends leicht, aber die FAU lässt euch nicht im Stich.
Nützliche Tipps für die ersten Schritte im Medizinstudium gibt's im heutigen Medcast.
Die wichtigste Lektion, die man als Erste einpacken muss, ist Studium und gleich Schule.
Wir erinnern uns nach allem die Geschichteklausur, auf die man so wenig Lust hatte, dass zwei Tage vorher das Buch immer noch jungfräulich im Regal stand.
Wer sich dann nach zwei Nachtschichten über 14 Punkte freuen konnte, hält das vielleicht auch jetzt noch für eine gute Taktik. Ist sie aber nicht.
Ihr werdet leider schon bald vor Stoffbergen sitzen, die kein Kurzzeitgedächtnis packt.
Und auch wenn es immer wieder Genies gibt, die behaupten, ihr Bruder hätte Histo nach einer Lernnacht bestanden, hat er nicht.
Denn die Zeit von Bulimielern ist an der Uni vorbei.
Das merkt man schon ab der ersten Vorlesung, wenn einem Professor Schatz in Chemie charmant erklärt, dass er in den nächsten drei Monaten den 2-jährigen Kollegstufenstoff durcharbeiten will.
Und das wird er auch. Nur ist das kein Grund zur Sorge, denn ihr werdet es schaffen, das und auch eure anderen 6 Fächer. Mit der richtigen Einstellung.
Apropos Vorlesungen. Manche von euch werden nach anderthalb Stunden Anatomie keine Ahnung haben, wovon der gute Mann erzählt hat.
Manche werden fast alles behalten. Je nachdem, zu welcher Gruppe ihr gehört und auch wie gut ihr dem jeweiligen Professor folgen könnt,
wird schnell die Frage aufkommen, ob man in der selben Zeit nicht effektiver am eigenen Schreibtisch arbeiten könnte.
Zieht ihr das durch, spricht außerdem Unmut der Profs über Lehrerhöherseele wenig dagegen. Denkt aber auch daran, dass die Profs auf manche Themen mehr wertlegen können, als euer Lehrbuch euch das glauben lässt.
Kommilitonfragen und ab und zu den eigenen Stand mit den aktuellen Vorlesungsthemen abgleichen, verhindert böse Überraschungen in der Klausur.
Und für alle, die die stille Scammerlein-Methode bevorzugen, fangt erst in ein paar Wochen damit an, wenn ihr euch wirklich sicher seid, dass ihr den Saal so blank verlasst, wie ihr ihn betreten habt.
Verliert man nämlich erst den Anschluss und muss sich in der Prüfungszeit von Null auf in ein Thema einarbeiten, rächt sich das leider meistens.
Außerdem, und das ist besonders im ersten Semester ein beachtliches Argument, 150 Gleichgesinnte auf einem Haufen? Nirgendwo lernt man anfangs so schnell so viele Leute kennen wie im Vorlesungssaal.
Und auch wenn manchmal freitagmorgen die Geschichten vom Zirkel interessanter sind als galvanische Elemente, ein bisschen was nimmt man immer mit.
Bücher
Die Uni-Bibliothek in Erlangen hat enorm viele Bücher.
Es lohnt sich mal vorbeizuschauen und sich mit einem Buch zu beschäftigen, bevor man gleich im Laden ein Vermögen dafür ausgibt.
Wissenschaftliche Literatur ist teuer und ihr werdet eine Menge davon brauchen. Umso ärgerlicher ist es, wenn ein gekauftes Lehrbuch dann enttäuscht.
Zwar gibt es bis auf wenige Ausnahmen keine schlechten Lehrbücher, aber jeder Auto hat seinen eigenen Schreibstil und Kapitelaufbau.
Ihr müsst damit zurechtkommen. Ob von vornherein mit detailverliebten, überausführlichen Schilderungen oder anfangs lieber mit Kurzlehrbuch für den groben Überblick?
Setzt euch doch mal in die Bib oder ein Fachgeschäft und lest dasselbe Kapitel in allen Büchern, die zur Auswahl stehen.
Buchempfehlungen werdet ihr genug bekommen. Und überlegt euch auch, ob es Sinn macht, euer Konto für ein 1000-seitiges Physik-Lehrbuch zu plündern, wenn ihr das Fach nach einem Semester los seid. Heißer Tipp!
Fehlkäufe loswerden und vor allem richtige Schnäppchen abstauben kann man immer zu Semesteranfang beim Bücherbazar im Rudolf-Wallhörsaal. Termin gibt's über den Mailverteiler.
Habt ihr euch erst einmal mit Lehrbüchern eingedeckt, geht's früher oder später ans Benutzen.
Dass ihr als Mediziner eine Menge Zeit vor euren Büchern verbringen werdet, ist nichts Neues.
Es ist also ratsam, dabei effektiv zu sein, um mehr Zeit für die anderen schönen Dinge im Leben zu haben.
Es stellen sich also die Fragen Wo, Wann und Wie.
Beim Wo hat man im Prinzip zwei Möglichkeiten. Den heimischen Schreibtisch und die Uni-Bib.
Zuhause hat man zwar alles benötigte parat und kann sich jederzeit Kaffee und Magen auffüllen, jedoch ist man nun im Ring von Ablenkungen.
Um konzentriert zu arbeiten und effektiv zu lernen, gilt deshalb, Lernzeit ist Lernzeit.
Glotze aus, Mucke aus und an die Arbeit. Wer alle fünf Minuten David Guetta mit summt oder die Lieblingsserie mitlaufen lässt, braucht für denselben Stoff nicht nur viel länger, sondern behält auch nur die Hälfte. Garantiert.
Die Alternative für Abende, an denen der Mitbewohner Fußball mit 90 Dezibel schauen muss oder das Wohnheim feiert, ist die Uni-Bibliothek.
Hier ist Ruhe Pflicht und die Arbeitsatmosphäre optimal. Besonders Studenten, die beim Lernen leicht abschweifen oder sich schwer aufraffen können, werden sich wundern, wie effektiv Meter hohe Bücherwände und keine Ablenkungen einen arbeiten lassen.
Die Cafeteria bietet außerdem von Getränken über kleine Snacks bis hin zu Kommilitonen alles, was Lernpausen zwischendurch angenehm macht. Probiert's aus, findet's raus.
Das Wann bietet eigentlich nur auf dem Papier zwei Möglichkeiten. So standfest manche auch behaupten, sie bräuchten den Druck, um richtig arbeiten zu können.
Blocklernen ist im Medizinstudium eine riskante Sache. In der Prüfungszeit am Semesterende hageln mehrere Klausuren binnen weniger Tage auf euch ein.
Sich erst zwei Wochen vorher ans Lernen zu machen und dann Anatomie, Histo, Chemie und den Rest jeweils von Null auf reinzuprügeln klappt nicht nur selten, ihr vergesst das Gelernte auch ebenso schnell wieder, müsst später also wieder bei Null anfangen.
Vergesst also die drei Tage, drei Nächte Lernmarathons aus der Schule. Spätestens bei der gigantischen Stoffmenge im Physikum werdet ihr mit dieser Taktik scheitern.
Die einzige wirkliche Möglichkeit ist dauerhaft mitzulernen. Täglich Vorlesungen nachbearbeiten und für ungefähr drei Fächer zu lernen klingt zwar nach einer Menge Arbeit und ja, das kann besonders im Wintersemester und an Praktikumstagen bedeuten,
dass man manchmal den ganzen Tag mit Medizin verbringt, geht es aber dann auf die Prüfungsphase zu, seid ihr praktisch schon vorbereitet und müsst lediglich wiederholen.
Ihr verschwindet also nicht für ein paar Wochen völlig aus dem Leben und habt optimale Bestehenschancen.
Egal mit welcher Strategie ihr euch vorbereiten wollt, ein guter Einstieg in jedes Fach ist ein Zeitplan.
Vom ersten Tag an kann man nämlich erfahren, in welchen Themen man ein paar Wochen später geprüft wird.
Verschafft euch einen Überblick über diese Themen und erstellt daraufhin eine Art Lernkalender, in den ihr eintragt, wann ihr für welches Fach welche Themen lernen wollt.
So wisst ihr von Beginn an, was auf euch zukommen wird und seid nicht überrascht von der Stoffmenge.
Presenters
Mihail Iacovescu
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:13:57 Min
Aufnahmedatum
2013-10-17
Hochgeladen am
2013-12-09 09:11:05
Sprache
de-DE