Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ja, sehr geehrte Damen und Herren, zuerst einmal herzlichen Dank Herrn Professor Leugering für
diese Blumen, die er mir streut. Ein wenig Übertreibung ist immer dabei.
Beim Herrn Kollegen Leugering, danke vielmals. Es ist eine besondere Freude, dass Sie alle hier
sind. Der Saal ist voll und ich glaube Entzündung ist natürlich etwas, was
alle sich interessiert, weil man Entzündung auch spürt. Und wenn man
Entzündung beschreibt, dann beschreibt man meistens die klinischen Zeichen der
Entzündung, die Sie hier sehen. Unschwer erkenne am Fuß dieses Patienten eine
Entzündung, die alle Richtlinien der Entzündung erfüllt. Es ist ja nicht ein
Hitzegefühl, das sogenannte im Latein der Kalor, der Ruber, die Rötung, der Tumor,
die Schwellung. Der Tumor ist ja gebraucht worden, jetzt zunehmend als
bösartige Erkrankung, aber Tumor heißt ja nichts anderes als Schwellung, egal ob
dahinter eine Entzündung oder ein Tumor steht. Der Schmerz, der natürlich den
Patienten üblicherweise zum Arzt treibt und letztlich die Funktio-Leser, den
Funktionsverlust durch diese deutliche Einschränkung des Gewebes, die plötzlich
bei einer Entzündung entsteht. Und ich denke jeder von Ihnen hat zumindest
Teile dieser Symptomatik einmal erfahren, egal ob Sie Zahnschmerzen haben oder
sich schneiden mit dem Messer. Es entsteht dann eine Entzündung, die sozusagen
versucht dieses Problem zu lösen. Nun Entzündung ist an und für sich ein
allgemeingültiges Konzept des Körpers. Der Körper versucht, damit sie 100 Jahre
alt werden, muss der Körper mit einigen Dingen fertig werden und er muss
versuchen auf verschiedene Reize der Umwelt, die zum Teil sehr schädlich
sind. Das können mechanische Reize, ich habe schon erwähnt den berühmten Schnitt
mit dem Messer, aber natürlich auch Infektionen oder immunologische
Störungen, sogenannte Autoimmunerkrankungen, fertig werden.
Es entsteht dadurch eine Entzündungsantwort und diese
Entzündungsantwort löst sich normalerweise auf.
Das kennen Sie alle, wenn Sie sich verletzen, es tut weh, aber
nach ein paar Tagen klingt dieser Schmerz ab, es klingt die Schwellung ab, die
Rötung ab oder wenn Sie eine Infektion haben, normalerweise hat der Körper eine
besonders gute Heilungsdienste, auch ohne jegliches Medikament. Nach drei, vier
Tagen klingen die allermeisten Dinge ab und diese Auflösung der Entzündung ist
etwas Besonderes, der besondere Schutz des Menschen vor einer dauernden
Entzündungsreaktion. Er antwortet auf einen Reiz, der Reiz geht weg und die
Entzündung hört wieder auf. Das ist etwa ein typischer physiologischer, ein ganz
normaler Prozess, der im Körper sicher ständig abläuft und auch uns ermöglicht,
dass wir sozusagen auf gewisse Reize nicht auseinanderfallen, wie man so schön
sagt, sondern eben die Homöostase des Körpers wiederherstellen können.
Wir sehen das hier in einem Beispiel, eine Hand nach sieben Tagen, die am Anfang
wahnsinnig entzündet ist, Sie sehen eine massive Schwellung der gesamten Hand, Sie
können unschwer sich vorstellen, dass dieser Patient einen enormen Leidensdruck
hat und nach sieben Tagen, ohne ein großes Zutun der Medizin mit Schmerzpulvern
sozusagen über diese sieben Tage hinweg gebracht, dem Patienten ist letztlich
diese Entzündung spontan abgeklungen. Ich werde Ihnen dann erzählen, welche
Erkrankung das ist, aber Sie sehen, wie ausgeprägter Mensch sozusagen auf
doch ganz ausgeprägte Entzündungen eine Strategie entwickelt, diese
auch effektiv aufzulösen, um letztlich von einer unkontrollierten Entzündung
einen zu schützen. Diese Auflösung der Erzündung oder
Beginn der Entzündung, der wird von verschiedenen Immunzellen geregelt.
Wenn Sie so wollen, diese Neutrophilen, die sind wie so ein Polizeikommando,
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:45:16 Min
Aufnahmedatum
2016-01-11
Hochgeladen am
2016-01-15 15:04:30
Sprache
de-DE
Sie sind nicht nur schmerzhaft und krankmachend, sondern auch überlebenswichtig: Entzündungen. Der Körper wehrt durch Entzündungen Krankheitserreger ab, dämmt Organschäden ein und repariert verletztes Gewebe. Allerdings muss er sie auch wieder abschalten können, wenn er sie nicht mehr benötigt. Ungeklärt ist bisher, wie sich Entzündungen wieder auflösen. Geschieht das nicht, kommt es zu
chronisch entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Asthma. Zwar gibt es Medikamente, die Entzündungen hemmen und die Beschwerden vieler Patienten lindern, langfristig heilbar sind diese Krankheiten derzeit jedoch noch nicht.
In seinem Vortrag erklärt Prof. Dr. Georg Schett, wie Entzündungen entstehen, wie sie dem Körper helfen oder auch schaden können. Außerdem stellt der Mediziner aktuelle Forschungsprojekte und Ergebnisse vor. Seit Kurzem gibt es an der FAU einen eigenen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der sich mit der Auflösung von Entzündungen beschäftigt.