Wir waren ja gestern bei den Basalganglien und haben da gesehen, da gibt es eine auf den ersten
Blick relativ komplizierte Verschaltung zwischen der Grossirnrinde, dem Striatum, dem Pallidum,
dem Talamus und dann wieder Grossirnrinde, also so ein Corticostrio-Pallido-Talamu-Corticaler
Regelkreis, in dem hemmende Neurone im Striatum und im Pallidum eine wesentliche Rolle spielen.
Und wenn zwei hemmende Neurone hintereinander geschaltet werden, dann ergibt es eine Enthämmung.
Man spricht von einer Disinhibition, ein Begriff, den Sie in der Physiologie dann auch immer wieder
hören werden. Inhibition heißt Hemmung, Exzitation ist Erregung und Hemmung mal Hemmung ist gleich
Plus, das nennt man Disinhibition. Und je nachdem, wie viel Disinhibition da auftritt, wird der
Talamus, der in den Weg zurück zum Cortex eingeschaltet ist, entweder mehr gehemmt oder
weniger gehemmt, sodass die Bewegungsausführung entweder weniger fulminant, weniger temperamentvoll
oder temperamentvoller stattfindet. Und wir haben dann noch zwei Kerngebiete, zwei Strukturen
kennengelernt, die bei diesem Spiel eine wesentliche Rolle ausüben, nämlich indem Sie diese Balance
zwischen Hemmung und Enthämmung und Exzitation etc. nach der einen oder anderen Seite verschieben.
Und ich zeichne jetzt noch einmal so ein Hirn auf, damit man das in eine zusammenfassende
Capsula interna, ist jetzt wurscht, und da haben wir hier die Basalganglien, Caudatus da oben,
den habe ich gestern nur so dazu gezeichnet zum Striatum, aber nicht einbezogen in diese Pfeile,
aber der wird genauso behandelt wie das Putamen, ist ja dieselbe, derselbe embryologische Herkunft
und so, und da ist der Thalamus medial von der Capsula interna, und dann haben wir uns
den Mittelhirnquerschnitt schematisch aufgezeichnet, na heute bin ich aber nicht so drauf mit dem
Zeichnen irgendwie, so, da haben wir den Aqueduct, die Cura cerebri, und dann haben wir hier diese
Substanzia nigra eingezeichnet, Substanzia nigra, die mit ihrer Projektion zu den Basalganglien da
eine wichtige Rolle spielt, die Substanzia nigra, die den Transmitter Dopamin verwendet,
und je nachdem ob im Striatum, auch im Pallidum, aber vor allem im Striatum die D1 oder die D2
Rezeptoren angesprochen werden, wo es auch wieder eine Balance ist und eine Auswahl, wo man nicht so
genau weiß, wie das wirklich funktioniert, aber nichts desto weniger gibt verschiedene Rezeptoren
für Dopamin, und wenn D1 Rezeptoren, das werden Sie in der Biochemie, in der Pharmakologie später
dann ja auch immer wieder hören, wenn D1 Rezeptoren angesprochen werden, dann fördert das eher diesen
bewegungsfördernden und direkten Weg, wenn D2 Rezeptoren angesprochen werden, scheint es eher
bewegungshemmend zu sein, das heißt die Substanzia nigra balanciert dieses Spiel in den Basalganglien
und in dieser Rückkopplungsschleife zwischen Cortex und, so über den Talamus wieder zum Cortex
zurück, balanciert diesen Rückkopplungskreis aus und dann der zweite Kern, der da mitspielt,
der Nucleus subtalamicus, ich zeichne ihn einfach da unter den Talamus ein, Nucleus subtalamicus,
der spielt da auch eine Rolle, indem er da im Pallidum mitmischt, er ist zwar selber excitatorisch,
aber wenn er jetzt natürlich hemmende Neurone des Pallidums aktiviert, werden die, die er zurück
zum Talamus projizieren, das Pallidum ist sozusagen die Ausgangsstation von den Basalganglien zum
Talamus, werden die natürlich den Talamus mehr hemmen und der Talamus wird jetzt über seine
Projektion die Großhirnrinde weniger aktivieren können. Also diese zwei Gebiete, Nucleus subtalamicus
und Substanzia nigra spielen eine große Rolle. Vor ungefähr einem halben Jahrhundert sind Neurologen,
in Wien war das damals, auf die interessante Beobachtung gestoßen, dass es bei Patienten,
die an Parkinson haben wir glaube ich gestern aufgeschrieben, Parkinson,
Morbus Parkinson, schreibt man korrekterweise zu Parkinsonische Erkrankung, die sich und ich
wollte eigentlich, das muss ich nächstes Mal zeigen, weil ich heuer dieses Video nicht zum
Starten gekriegt habe, aus mir unerfindlichen Gründen, das muss ich daheim noch einmal ausprobieren,
wie das geht, aber am Dienstag zeige ich Ihnen ein paar Videos. Parkinson, Sie kennen solche
Patienten, die so zittern in Ruhe, ein Ruhe-Tremo, wenn ich meine rechte Hand ausstrecke und irgendwas
machen will, zittere ich auch, das nennt man Intentionsträmo, aber wenn jemand nichts machen
will, sondern einfach so da sitzt und dann so zittert mit der Hand, ist das ein Ruhe-Tremo,
diese Patienten, die auch motorisch verlangsamt sind, weswegen man diese Erkrankung auch die
Schüttellähmung genannt hat. Parkinson-Schüttellähmung, weil es so aussieht, als ob die Patienten eine
Lähmung hätten, aber sie sind nicht gelähmt. Die Muskeln, die unteren und auch die oberen
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:42:07 Min
Aufnahmedatum
2016-11-25
Hochgeladen am
2016-11-29 09:44:20
Sprache
de-DE