20 - Parkinson et al., Nucleus accumbens, Nucleus ruber [ID:7015]
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Wir waren ja gestern bei den Basalganglien und haben da gesehen, da gibt es eine auf den ersten

Blick relativ komplizierte Verschaltung zwischen der Grossirnrinde, dem Striatum, dem Pallidum,

dem Talamus und dann wieder Grossirnrinde, also so ein Corticostrio-Pallido-Talamu-Corticaler

Regelkreis, in dem hemmende Neurone im Striatum und im Pallidum eine wesentliche Rolle spielen.

Und wenn zwei hemmende Neurone hintereinander geschaltet werden, dann ergibt es eine Enthämmung.

Man spricht von einer Disinhibition, ein Begriff, den Sie in der Physiologie dann auch immer wieder

hören werden. Inhibition heißt Hemmung, Exzitation ist Erregung und Hemmung mal Hemmung ist gleich

Plus, das nennt man Disinhibition. Und je nachdem, wie viel Disinhibition da auftritt, wird der

Talamus, der in den Weg zurück zum Cortex eingeschaltet ist, entweder mehr gehemmt oder

weniger gehemmt, sodass die Bewegungsausführung entweder weniger fulminant, weniger temperamentvoll

oder temperamentvoller stattfindet. Und wir haben dann noch zwei Kerngebiete, zwei Strukturen

kennengelernt, die bei diesem Spiel eine wesentliche Rolle ausüben, nämlich indem Sie diese Balance

zwischen Hemmung und Enthämmung und Exzitation etc. nach der einen oder anderen Seite verschieben.

Und ich zeichne jetzt noch einmal so ein Hirn auf, damit man das in eine zusammenfassende

Capsula interna, ist jetzt wurscht, und da haben wir hier die Basalganglien, Caudatus da oben,

den habe ich gestern nur so dazu gezeichnet zum Striatum, aber nicht einbezogen in diese Pfeile,

aber der wird genauso behandelt wie das Putamen, ist ja dieselbe, derselbe embryologische Herkunft

und so, und da ist der Thalamus medial von der Capsula interna, und dann haben wir uns

den Mittelhirnquerschnitt schematisch aufgezeichnet, na heute bin ich aber nicht so drauf mit dem

Zeichnen irgendwie, so, da haben wir den Aqueduct, die Cura cerebri, und dann haben wir hier diese

Substanzia nigra eingezeichnet, Substanzia nigra, die mit ihrer Projektion zu den Basalganglien da

eine wichtige Rolle spielt, die Substanzia nigra, die den Transmitter Dopamin verwendet,

und je nachdem ob im Striatum, auch im Pallidum, aber vor allem im Striatum die D1 oder die D2

Rezeptoren angesprochen werden, wo es auch wieder eine Balance ist und eine Auswahl, wo man nicht so

genau weiß, wie das wirklich funktioniert, aber nichts desto weniger gibt verschiedene Rezeptoren

für Dopamin, und wenn D1 Rezeptoren, das werden Sie in der Biochemie, in der Pharmakologie später

dann ja auch immer wieder hören, wenn D1 Rezeptoren angesprochen werden, dann fördert das eher diesen

bewegungsfördernden und direkten Weg, wenn D2 Rezeptoren angesprochen werden, scheint es eher

bewegungshemmend zu sein, das heißt die Substanzia nigra balanciert dieses Spiel in den Basalganglien

und in dieser Rückkopplungsschleife zwischen Cortex und, so über den Talamus wieder zum Cortex

zurück, balanciert diesen Rückkopplungskreis aus und dann der zweite Kern, der da mitspielt,

der Nucleus subtalamicus, ich zeichne ihn einfach da unter den Talamus ein, Nucleus subtalamicus,

der spielt da auch eine Rolle, indem er da im Pallidum mitmischt, er ist zwar selber excitatorisch,

aber wenn er jetzt natürlich hemmende Neurone des Pallidums aktiviert, werden die, die er zurück

zum Talamus projizieren, das Pallidum ist sozusagen die Ausgangsstation von den Basalganglien zum

Talamus, werden die natürlich den Talamus mehr hemmen und der Talamus wird jetzt über seine

Projektion die Großhirnrinde weniger aktivieren können. Also diese zwei Gebiete, Nucleus subtalamicus

und Substanzia nigra spielen eine große Rolle. Vor ungefähr einem halben Jahrhundert sind Neurologen,

in Wien war das damals, auf die interessante Beobachtung gestoßen, dass es bei Patienten,

die an Parkinson haben wir glaube ich gestern aufgeschrieben, Parkinson,

Morbus Parkinson, schreibt man korrekterweise zu Parkinsonische Erkrankung, die sich und ich

wollte eigentlich, das muss ich nächstes Mal zeigen, weil ich heuer dieses Video nicht zum

Starten gekriegt habe, aus mir unerfindlichen Gründen, das muss ich daheim noch einmal ausprobieren,

wie das geht, aber am Dienstag zeige ich Ihnen ein paar Videos. Parkinson, Sie kennen solche

Patienten, die so zittern in Ruhe, ein Ruhe-Tremo, wenn ich meine rechte Hand ausstrecke und irgendwas

machen will, zittere ich auch, das nennt man Intentionsträmo, aber wenn jemand nichts machen

will, sondern einfach so da sitzt und dann so zittert mit der Hand, ist das ein Ruhe-Tremo,

diese Patienten, die auch motorisch verlangsamt sind, weswegen man diese Erkrankung auch die

Schüttellähmung genannt hat. Parkinson-Schüttellähmung, weil es so aussieht, als ob die Patienten eine

Lähmung hätten, aber sie sind nicht gelähmt. Die Muskeln, die unteren und auch die oberen

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:42:07 Min

Aufnahmedatum

2016-11-25

Hochgeladen am

2016-11-29 09:44:20

Sprache

de-DE

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