So, guten Morgen. Wir haben ja gestern über diesen Hippocampus gesprochen und ich habe gesagt,
es ist eine phylogenetisch relativ alte Rindenstruktur, also praktisch Hirnoberfläche,
die aufgrund dieser ganzen Wachstumsverschiebungen in die Tiefe verlagert wurde und auf diese Weise
in den Boden des Seitenventrikkels, des Unterhorns des Seitenventrikkels gekommen ist. Wir haben auch
über die Verbindungen gesprochen. Die Hauptefferenz aus dem Hippocampus ist ja der Vornix. Ich zeichne
den hier noch einmal ein. In dieser Darstellung, also der Hippocampus, der liegt ja hier unter der
Oberfläche des Temporallappens und der Vornix, den ich jetzt einmal so gestrichelt zeichne,
der geht hier raus und da ist er dann zu sehen und zieht hier zum Corpus Mammillare des Hippotalamus.
Und der Haupteingang in den Hippocampus, also die Afferenzen, die kommen aus diesem, was wir gesagt
haben, Gyrus Parahippocampalis, also von der von außen sichtbaren Oberfläche, Rindenoberfläche des
basalen Temporallappens und dieser Gyrus Parahippocampalis bekommt wiederum Einstrom aus
allen möglichen anderen Gebieten des Großhirns, also von allen Sinnessystemen, von allen
Assoziationskortexarealen, sodass letzten Endes der Hippocampus alles weiß, so ähnlich wie das
Kleinhirn. Das Kleinhirn weiß ja auch alles, es bekommt Afferenzen von überall her und weil er
alles weiß, kann er natürlich für die Überführung von Kurzzeitgedächtnisinhalten ins Langzeitgedächtnis
sehr gut wirken, das ist ja auch eine seiner Hauptaufgaben, Gedächtnisbildung und das macht
er dann über seine Efferenz den Vornix. Übrigens, Sie kennen ja, steht er in der Zeitung, jeden
zweiten Tag drinnen, dass mit der zunehmenden Alterung und Überalterung der Gesellschaft die
Häufigkeit dieser degenerativen Gehirnerkrankungen auch zunehmen wird, wie zum Beispiel alzheimerische
Erkrankungen oder Parkinsonerkrankungen, wie wir dem ja schon gesprochen haben und das Typische bei
insbesondere Patienten mit Alzheimererkrankungen ist ja die Unfähigkeit, sich neue Gedächtnisinhalte zu
speichern, zu merken und auch die zunehmende Unfähigkeit, sich zu orientieren. Die gehen
raus, irgendwo hin und finden dann nimmer nach Hause zurück und interessanterweise oder bezeichnenderweise
beginnt diese Erkrankung genau in dem Bereich, in diesem Gyrus Parahippocampalis-Bereich. Früher
haben wir gedacht, die beginnt irgendwo in der Großhirnkirche, in dem Isokortex, aber nein, beginnt
hier im basalen Temporallappen und erfasst somit diese ganz wichtige Eingangsstation in den
Hippocampus, sodass es nicht verwunderlich ist, dass die Patienten eben diese bestimmten charakteristischen
Symptome haben. Vielleicht noch eine Ergänzung zu diesem Vornix, das kann ich, ja das zeige ich nicht
da rein. Es gibt auch eine Abzweigung des Vornix, die geht da ganz nach vorne in diese medialen,
basalen Anteile des Frontallappens, die jetzt unter dem Balken liegen. Balken ist ja das hier,
wo die Lamina terminal ist, so das wäre der Balken und diese Cortexareale, die heißen, die haben auch
so bezeichnende Namen, wie zum Beispiel Gyrus Subcalosus oder Aria Subcalosa Calosus unter
dem Balken oder weil diese Windung, dieses Rindengebiet unmittelbar vor der Lamina terminalis liegt,
Sie erinnern sich die Lamina terminalis, dieser Ausläufer von der Spitze des Balkens darunter,
die vordere Wand des dritten Ventricles, dort wo das Telencephalon auch zu Ende ist und was nach
dem Schluss des Neuroporus anterior in der Medianen übrig geblieben ist und weil einer dieser Gyri
eben unmittelbar vor der Lamina terminalis liegt, heißt der Gyrus preterminalis oder paraterminalis,
ich schreibe das jetzt am besten, Gyrus preterminalis und so ähnlich, die Namen spielen jetzt keine Rolle,
wichtig ist nur, dieses Rindengebiet liegt wieder, ich glaube ich habe es letztes Mal auch schon
erwähnt, liegt jetzt oberflächlich zu einem tiefer gelegenen Kerngebiet und das Ganze nennt man
die Aria septalis, das sind also Kerngebiete unter dieser Rinde des medialen Frontallappens und zu
dieser Aria septalis geht auch eine wesentliche Abzweigung dieses Phonix hinders, also dieser
Pfeil der da hinein zieht und von der Aria septalis gibt es auch einen Weg zurück zum
Hippokampus über den Phonix, also der Phonix ist keine Einbahnstraße, sondern eine Gegenverkehrsstraße,
das heißt der Hippokampus hängt ganz wesentlich mit diesen medialen Frontallappengebieten zusammen,
habe ich schon im preterminalis, ich glaube es heißt eher paraterminalis, aber das ist jetzt egal,
schreiben Sie hin para, ich glaube das stimmt besser, paraterminalis, so, kann man das lesen,
paraterminalis, aha das sieht so komisch rieselig heute aus, ist das immer so gewesen, ich schaue ja
nie auf die Leinwand da, aber man kann es lesen, paraterminalis neben der laminar terminalis.
Und aber noch zurück zu diesem Rindengebiet im Bereich des Frontallappens, Sie erinnern sich
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:48:18 Min
Aufnahmedatum
2014-11-21
Hochgeladen am
2014-11-24 14:05:07
Sprache
de-DE