26 - Hypothalamus: Zirkadiane Rhythmik, enokrine und ANS-Verbindungen [ID:4448]
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So, guten Morgen. Wir haben uns ja gestern für die anatomische Repräsentation der verschiedenen

vegetativen Funktionen im Tal am uns interessiert und da haben wir gesehen von Temperaturregulation,

Durst, Hunger, also Flüssigregulation der Flüssigkeitsaufnahme des Trinkens und der

Nahrungsaufnahme über Reproduktionsverhalten und andere wichtige Dinge, die wir zum Leben

einfach brauchen. Steuert der Hypothalamus so alles Mögliche, was vital nötig ist. Und

es gibt ja, kennen Sie noch aus der Besprechung der Entwicklung, es gibt ja, wenn der Neuroporus

Anterior sich nicht schließt, entwickelt sich ja kein Großhirn und es entwickelt sich auch

kein Schädeldach, sondern nur Schädelbasis und Hirnstamm mit Zwischenhirn und solche

Anencephalie, die dann geboren werden mit dieser schweren Missbildung, die gab es natürlich

immer schon und die ersten Beschreibungen, die so aus dem 18. Jahrhundert stammen, früheres

19. Jahrhundert, die sprechen auch von sogenannten Zwischenhirnwesen, also Menschen, die von Seiten

des Zentralnervensystems nur bis zum Zwischenhirn funktionsfähige Strukturen haben und bei denen

funktioniert der Kreislauf, die Atmen, die haben eine Temperaturregulation und so fort.

Nur ist es halt dann schwierig, nur mit dem Zwischenhirn zu leben und da zeigt sich dann,

dass die Verbindungen vor allem des Hypothalamus zu den anderen Telenzephalenstrukturen, also

sprich limbisches System, mindestens genauso für ein längerfristiges, gedeihliches Leben

nötig sind und eben dann, wenn diese Strukturen nicht vorhanden sind, das Leben auch nicht

über längere Zeit aufrechterhalten werden kann.

Jetzt noch etwas ganz wichtiges. Sie kennen ja diese Tatsache, dass Sie am Abend müde

werden und dann zu Bett gehen und in der Früh wachens wieder auf und wenn Sie auf die andere

Seite des Erdballs reisen, sind Sie in der Regel zunächst einmal ein bisschen verwirrt,

je nachdem in welche Richtung Sie reisen und das hängt einfach damit zusammen, dass dieser

zirkadianer Rhythmus, der ja eigentlich alle Lebensfunktionen einbezieht, einschließlich

des Endokriniums, unsere Nebennierenrinde produziert nicht immer gleich viel Cortisol,

sondern das schwankt mit dem Tagesverlauf und dafür muss natürlich auch irgendeine

Steuerstruktur vorhanden sein und die sitzt auch im Hypothalamus und das ist der sogenannte

Nucleus suprachiasmaticus, den ich Ihnen hier aufgeschrieben habe. Nucleus suprachiasmaticus,

suprachiasmaticus heißt, er liegt genau über dem Chiasmaoptikum, ganz ein kleines Kerngebiet

und der hat so einen 24-Stunden-Takt angeboren, unter Anführungszeichen, das ist aufgrund

seiner molekularen Struktur und so funktioniert das. Nur ist jetzt die große Frage, wie weiß

der, ob es Tag ist oder Nacht, ob es draußen dunkel ist oder hell, denn darauf muss ja

eingestellt werden und wenn Sie übers große Wasser fliegen, dann wissen Sie, da sind Sie

erst einmal ziemlich aufgedreht, denn da drüben ist es, wenn Sie hier, also Sie in Frankfurt

zu Mittag wegfliegen, ist es da drüben dann morgen oder früher Nachmittag ist noch alles

taghell und Sie gehen irgendwann einmal zu Bett, wo Sie eigentlich hier, wenn Sie hier

geblieben werden, schon wieder aufgestanden werden und wenn Sie zurückfliegen, haben

Sie den Jetlag, einige Tage fühlen Sie sich einfach nicht wohl und das ist genau die

Zeit, wo dieser Nucleus Supra-Kiosmaticus wieder umgestellt wird und seinen 24-Stunden-Rhythmus

neu einrichten muss. Also er muss irgendwie aus der Retina etwas mitbekommen, das ist

tatsächlich der Fall, über den, jetzt muss ich diese Leiste da unten, die ist mir immer

im Weg, über den sogenannten Tractus retinohypotalamicus, ja, wird er über die Helligkeitsverhältnisse

informiert. Das sind spezielle Nervenzellen, wir werden über die Retina ja noch sprechen,

die jetzt für die Sehfunktion im eigentlichen Sinn keine Bedeutung haben, sondern das sind

Ganglierenzellen in der Retina, die sind lichtempfindlich, die brauchen also keine Stäbchen

und Zapfen, die Ihnen dann sagen, ob es hell ist oder dunkel, sondern, Augenblick, ich

muss mich mal richtig erheben, sondern die sind per se lichtempfindlich, enthalten ein

eigentümliches photosensibles Pigmente, sogenannte Melanopsin, also nicht das Rhodopsin, sondern

das Melanopsin und da erweist es sich als praktisch, dass das Chiasma-Optikum sozusagen

am Hypothalamus dran klebt, weil ja der Optikus Teil des Zwischenhirns ist und im Bereich

des Chiasmas gehen Axone von diesen Nervenzellen zum Nucleus suprachiasmaticus, also dadurch

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:45:27 Min

Aufnahmedatum

2014-11-26

Hochgeladen am

2014-12-01 11:34:08

Sprache

de-DE

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